Wie viele lebende Bakterien schlucken Sie bei jeder Mahlzeit?

Zum ersten Mal haben amerikanische Forscher versucht, die Menge an lebenden Bakterien zu schätzen, die wir bei jeder Mahlzeit schlucken. Denn während einige uns krank machen können und deshalb verboten sind, könnten andere positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.

Die Lebensmittel, die wir essen, sind nicht steril, sie sind mit Bakterien bedeckt, die nicht immer schädlich sind, ganz im Gegenteil. Eine amerikanische Studie des The Journal of Nutrition Nutritional Epidemiology will die Menge an Bakterien schätzen, die Kinder und Erwachsene bei einer Mahlzeit zu sich nehmen. Dazu wurden die Lebensmittel nach ihrer bakteriellen Belastung eingestuft: niedrig (104 lebende Bakterien/g), mittel (104-107 lebende Bakterien/g) oder hoch (>107 lebende Bakterien/g). Obst und Gemüse liefern eine niedrige bis mittlere Menge an lebenden Bakterien, während Milchprodukte eine hohe Menge an lebenden Bakterien, hauptsächlich Laktobakterien, liefern.

Amerikaner nehmen mehr Bakterien zu sich als früher

Den Ergebnissen der Studie zufolge verzehren Kinder und Jugendliche 69, 16 und 85 Gramm Lebensmittel mit niedrigem, hohem respektive mittlerem Bakteriengehalt pro Tag; bei Erwachsenen sind es 106, 21 und 127 Gramm Lebensmittel pro Tag. Das ist viel mehr als vor 20 Jahren (2001-2002), als das letzte Monitoring dieser Art in den USA durchgeführt wurde. Aber es ist das erste Mal, dass Wissenschaftler eine ungefähre Menge an lebenden Bakterien damit in Verbindung bringen.

Es bleibt noch einiges zu tun, um diese Ergebnisse nach Alter, Geschlecht und soziodemografischem Profil zu verfeinern, aber auch, um die Rolle von Bakterien für die Gesundheit zu verstehen. Denn während das Vorhandensein bestimmter pathogener Stämme wie enterotoxische E.coli und Salmonellen, die vor nicht allzu langer Zeit in die Schlagzeilen gerieten, verboten ist, sollen andere Bakterien die Immunität stimulieren, sobald sie im Darm angekommen sind. Diese Behauptung muss jedoch noch durch strenge wissenschaftliche Studien belegt werden.

Urhebender Autor: Julie Kern