Sind Hilfen für die Verdauung nach einer Mahlzeit wirklich wirksam?

Nach einer großen Mahlzeit ist man manchmal versucht, eine Flasche zu öffnen. Am besten einen starken Alkohol. Einen kleinen Digestif zu trinken, um die Exzesse zu überwinden. Aber abgesehen von der Mäßigung, die diese Art des Konsums erfordert, sollten Sie sich vor falschen Vorstellungen in Acht nehmen. In Wirklichkeit macht Alkohol die Verdauung etwas schwieriger.

Whisky, Cognac, Calvados, Armagnac, alter Rum. Diese alkoholischen Getränke, die in Maßen genossen werden sollten, werden als Digestifs bezeichnet. Da sie am Ende einer guten Mahlzeit getrunken werden, wird angenommen, dass sie helfen, Überschüsse im Magen zu beseitigen und die Verdauung zu verbessern. Lange Zeit glaubten die Forscher, dass Alkohol die Verdauung fördern kann. Aber die Wissenschaft hat Fortschritte gemacht. Und die Meinungen haben sich geändert.

Erstens, weil der Konsum von Alkohol die Kalorienmenge, die der Körper aufnehmen muss, nur noch weiter erhöht. Zweitens, weil sich herausgestellt hat, dass Alkohol in Wirklichkeit die Effizienz des Verdauungssystems reduziert. Er blockiert die Sekretion von Gastrin, einem Enzym, das die Sekretion von Magensaft stimuliert, der wiederum die Aufgabe hat, die Nahrung in Nährstoffe zu zerlegen, bevor sie in den Darm gelangt. Alkohol reduziert auch die Beweglichkeit des Magens. Das Ergebnis: Die Verdauung wird verlangsamt. Studien haben ergeben, dass die Verdauung bei einem Digestif-Trinker nach einer großen Mahlzeit bis zu neun Stunden dauern kann. Bei einem Wassertrinker sind es nur sechs Stunden.

Wie kann man die Verdauung fördern?

Beachten Sie, dass Alkohol auf seinem Weg durch das Verdauungssystem keine biochemischen Veränderungen erfährt. Er gelangt über die Magen- und Darmwände direkt in den Blutkreislauf und kann zu Durchfall führen. Der Rest wird an die Leber weitergeleitet. Deren Entgiftungsarbeit wird dadurch verstärkt.

Die einzige (fälschlicherweise) positive Wirkung von Alkohol nach einer großen Mahlzeit könnte die Vasodilatation sein, die den Magen dehnt und ein Gefühl des Wohlbefindens vermittelt. Dies ist jedoch nur kurzfristig. Der Ruf mancher Spirituosen als Verdauungshilfe könnte jedoch tatsächlich darauf zurückzuführen sein, dass starke Spirituosen in der Vergangenheit ihren Geschmack Aromaten verdankten. Kräuter wie z.B. Enzian haben tatsächlich eine stimulierende Wirkung auf die Leber. Und einige der im Hypokras enthaltenen Gewürze fördern tatsächlich die Verdauung.

Für eine bessere Verdauung ist es daher ideal, Wasser zu trinken, das dem Körper hilft, die Nahrung aufzuspalten. Es ist auch ratsam, sich beim Essen Zeit zu lassen und gut zu kauen. Machen Sie dann lieber einen kleinen Verdauungsspaziergang. So können Sie Ihre Muskeln und damit auch die Aktivität Ihres Verdauungssystems anregen.

Urhebender Autor: Nathalie Mayer