
Alkoholische Gärung – Was ist das? Eine Definition
Die alkoholische Gärung ist der biochemische Prozess, bei dem Zucker unter der Einwirkung von Hefepilzen und unter Ausschluss von Sauerstoff in Alkohol umgewandelt wird. Sie wird insbesondere bei der Herstellung alkoholischer Getränke wie Wein oder Bier, beim Aufgehen des Teigs in der Bäckerei (durch das freigesetzte Kohlendioxid) oder auch bei der industriellen Herstellung von Ethanol (z. B. für Biokraftstoff) eingesetzt.
Im anaeroben Milieu wandelt die Hefe Glukose gemäß der Gleichung C6H12O4 > 2CH5OH + 2CO2 in Ethanol und Kohlendioxid um. In diese Gleichung greift die Hefe nicht direkt ein, sondern spielt eine Rolle als Katalysator.
Die alkoholische Gärung ist ein exothermer Prozess, bei dem Wärme entsteht. Da überschüssiges Ethanol für Hefe giftig ist, kann die alkoholische Gärung nicht zur Herstellung von hochprozentigen Alkoholen (über 14% bis 16%) verwendet werden. Diese werden daher durch Destillation hergestellt.
Die alkoholische Gärung des Weins
Wissenswertes
Die Kontrolle der Belüftung und der Temperatur ist für den Gärungsprozess von Wein von entscheidender Bedeutung: Eine zu niedrige Temperatur stoppt oder verlangsamt die Reaktion, eine zu hohe Temperatur kann die Hefe abtöten und die geschmacklichen Eigenschaften des Weins beeinträchtigen, indem sie einen bitteren oder grasigen Geschmack entstehen lässt. Die ideale Temperatur liegt daher bei 25-30 °C für Rotwein und 18-20 °C für Weißwein. Auch wenn der Prozess anaerob ist, also ohne Sauerstoff stattfindet, benötigt er dennoch etwas Sauerstoff. Nur so können sich die Hefepilze vermehren.
Während der Gärung, die zwischen einer und drei Wochen dauert, werden weitere sekundäre Verbindungen freigesetzt:
- Glycerin (das dem Wein seine Cremigkeit verleiht)
- Bernsteinsäure
- Essigsäure
- aromatische Verbindungen (die Ester)
Bei Rotwein wird in der Regel eine zweite Gärung durchgeführt, die sogenannte malolaktische Gärung. Bei dieser werden Bakterien eingesetzt, die die Äpfelsäure in Milchsäure umwandeln, um den herben Geschmack des Weins zu beseitigen.
Die alkoholische Gärung im biologischen Stoffwechsel
Die alkoholische Gärung wird von Hefen als alternativer Stoffwechselweg genutzt, wenn ihnen kein Sauerstoff mehr zur Verfügung steht. Dadurch können sie vorübergehend Energie aus Zucker herstellen. Glukose wird dabei in Adenosintriphosphat (ATP) umgewandelt, gemäß der Gleichung C6H12O6 + A2 ADP + 2Pi > 2C2H5OH+ 2CO2+ 2 ATP (ADP = Adenosindiphosphat und Pi = Phosphatradikal).
Dieser Mechanismus ist jedoch viel weniger effizient als die Atmung, da er 2 ATP-Moleküle pro Glukosemolekül erzeugt, während es bei der Atmung 36 sind.
Urhebender Autor: Céline Deluzarche

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.

