Ernährung

Gesundheit: Welche Auswirkungen hat Junkfood auf unser Gehirn?

Fettleibigkeit, Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes und sogar Krebs sind nur einige der vielen Übel, die Junkfood zugeschrieben werden. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Ernährung auch die Gehirnfunktion beeinträchtigen kann.

Wenn wir Chips, einen Hamburger oder einen Donut hinunterschlucken, werden verschiedene Bereiche unseres Gehirns in Gang gesetzt.

Unser Gehirn ist in einem Teufelskreis gefangen.

 Zunächst wird unser Belohnungssystem aktiviert. Unser Gehirn schüttet Dopamin aus – in hohen Dosen. Das ist es, was uns das bekannte Gefühl des Wohlbefindens verschafft. Das Problem ist, dass unser Gehirn, wenn es sich überflutet fühlt, dazu neigen kann, neue Dopaminrezeptoren zu bilden. Das Ergebnis: Um das gleiche Maß an Genuss zu erreichen, müssen wir immer mehr Fastfood essen.

Unter dem Einfluss von Zucker entzündet sich dann unser Hippocampus. Der Hippocampus ist der Sitz des Sättigungsgefühls. Wenn er angegriffen wird, sendet er unaufhörlich Hungersignale. Auch hier handelt es sich um einen Teufelskreis!

Junkfood greift die Gehirne von Kindern an.

 Der präfrontale Kortex spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle unserer Impulse. Dieser ist erst ab dem Alter von etwa 20 Jahren ausgereift. Experimente an Ratten haben gezeigt, dass übermäßiger Zuckerkonsum die Entwicklung des präfrontalen Kortex beeinträchtigen kann. Erwachsene, die in ihrer Kindheit und Jugend viel Limonade getrunken haben, könnten daher Schwierigkeiten haben, sich an Regeln zu halten.

Zwischen Dummheit und Traurigkeit

Junkfood kann uns auch im wahrsten Sinne des Wortes dumm machen. Der ständige Verzehr von Cheeseburgern und Brownies beeinträchtigt die Plastizität des Gehirns, die für die Schaffung neuer Erinnerungen und das Lernen unerlässlich ist.

Und Junkfood, egal was man sagt, macht uns letztendlich traurig. Wie wird das erreicht? Indem es die Rate der Herstellung neuer Neuronen durch den Hippocampus verringert. Forschungen haben tatsächlich einen Zusammenhang zwischen einer geringeren Anzahl junger Neuronen und neurologischen Erkrankungen wie Depressionen hergestellt. Weil fettiges und süßes Essen unsere Stimmung vorübergehend hebt, neigen wir dazu, immer fettiger und immer süßer zu essen. Ein Verhalten, das uns in Wirklichkeit noch trauriger macht. Ein weiterer Teufelskreis, den wir dem Junkfood zu verdanken haben!

Warum macht Junkfood so süchtig?

 Junkfood macht oft süchtig, weil es reich an Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz ist, die die Belohnungszentren im Gehirn stimulieren. Diese ultraverarbeiteten Lebensmittel sind darauf ausgelegt, schmackhaft und befriedigend zu sein, was ähnliche Lust- und Befriedigungsgefühle auslösen kann wie beim Drogenkonsum. Darüber hinaus können Lebensmittelzusatzstoffe wie Mononatriumglutamat (MSG) den Geschmack von Lebensmitteln verstärken und ihre Attraktivität erhöhen. Die Kombination dieser Faktoren kann zu einem zwanghaften Essverhalten und einer Abhängigkeit von Junkfood führen, was es schwierig macht, den Konsum zu reduzieren.

Wie kann man die Auswirkungen von Junkfood bekämpfen?

Die gute Nachricht ist, dass der Trend umgekehrt werden kann. Indem wir mehr Obst und Gemüse essen, die reich an Antioxidantien sind, bekämpfen wir die durch Junkfood initiierten Entzündungen. Fettiger Fisch und Avocados wiederum kurbeln die Rate an, mit der neue Neuronen gebildet werden. Und körperliche Bewegung hat einen positiven Effekt auf die Neuroplastizität des Gehirns. Schränken Sie auch den Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln ein, die reich an zugesetztem Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz sind. Bevorzugen Sie hausgemachte Gerichte, um die Zutaten und Portionen zu kontrollieren. Parallel dazu sollten Sie regelmäßig Sport treiben, um einen gesunden Stoffwechsel zu fördern und die mit Junkfood verbundenen Risiken zu verringern.

 

Redaktion: Futura, verfasst von Nathalie Mayer.

Titelbild: © Syda Productions, Shutterstock – Die Folgen von Junkfood für das Gehirn sind zum Glück größtenteils nicht irreversibel.

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Marlene

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.

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