Gen – Was ist das? Eine Definition

Gene sind die Grundbausteine der Vererbung. Sie werden von den Eltern an ihre Kinder vererbt, weshalb diese ihnen ähneln. Gene sind für körperliche Merkmale, z. B. die Augenfarbe und für die Funktionsweise der Zellen verantwortlich. Sie können als Risikofaktor für bestimmte Krankheiten, z. B. Brustkrebs verantwortlich sein. In menschlichen Zellen befinden sich die Gene auf einem Locus, also in einem bestimmten Abschnitt der DNA. Die DNA befindet sich im Zellkern unserer Zellen.

Wenn der Zellkern die Bibliothek ist, die das Erbgut eines Individuums enthält, dann ist das Chromosom (zusammengewickelte DNA) ein Buch, und das Gen eine Seite in diesem Buch.

Das Gen – der Ursprung unserer Vielfalt

Bei den meisten Lebewesen sind die Gene ein Teil der DNA. Nur bei Viren kann die genetische Information auch von RNA getragen werden. Die Anzahl der Gene ist je nach Komplexität des Organismus mehr oder weniger groß. So gibt es beispielsweise im Ebola-Virus nur sieben Gene, während es beim Menschen über 20.000 Gene sind. Ein Gen wird als kodierend bezeichnet, wenn seine Translation (Übersetzung) zur Bildung eines Proteins führt.

Für die Translation wird erst RNA aus der DNA transkribiert. Nur die RNA verlässt den Zellkern und wird im Ribosom abgelesen. Die Reihenfolge der Basen der RNA gibt an, in welcher Reihenfolge Aminosäuren zusammengefügt werden. Da es nur vier Basen gibt, Proteine aber aus mindestens 100 Aminosäuren zusammengesetzt werden, kodieren immer drei Basen eine Aminosäure.

Aus der so entstehenden Kette aus Aminosäuren faltet sich das Protein. Die Abfolge der Basen in der DNA bestimmt also die Form des entstandenen Proteins.

Proteine sind Teil der Zellmembranen des menschlichen Körpers, fungieren z. B. als Verdauungsenzyme, sind Teil der Muskulatur oder dienen als Transportproteine im Blut.

Urhebender Autor: Julie Kern und Dr. med. Claudia Bignion