Ribosom – Was ist das? Eine Definition
Das Ribosom ist ein riesiger Ribonukleoproteinkomplex, der die Übersetzung von mRNA in Proteine ermöglicht.
Aufbau des Ribosoms
Das Ribosom ist ein Komplex aus RNA und ribosomalen Proteinen, der mit einer Membran (im Bereich des granulären endoplasmatischen Retikulums) verbunden ist oder frei im Zytoplasma liegt. Das Ribosom und vor allem seine Zusammensetzung ist allen Zellen, also Prokaryoten und Eukaryoten, gemeinsam. Das Ribosom variiert je nach Organismus, auch wenn es immer aus zwei verschiedenen Untereinheiten besteht.
Prokaryoten besitzen ein 70S-Ribosom, wobei S der Sverdberg-Sedimentations-Einheit entspricht. Das 70S-Ribosom besteht aus den Untereinheiten 50S und 30S. An seiner Struktur sind drei ribosomale RNAs (23S, 16S und 5S) sowie 55 Proteine beteiligt.
Das Ribosom der Eukaryoten wird 80S genannt und ist in die Untereinheiten 60S und 40S unterteilt. Vier RNAs (28S, 18S, 5,8S und 5S) bilden zusammen mit über 80 Proteinen seine Struktur.
Funktion des Ribosoms
Die Funktion des Ribosoms besteht darin, den genetischen Code mithilfe von Boten-RNAs (engl. messenger RNA, kurz mRNA) in Proteine zu übersetzen. Da die enzymatische Aktivität des Ribosoms von den rRNAs getragen wird, ist das Ribosom ein Ribozym.
Das Ribosom übersetzt die von den mRNAs getragenen Nukleotid-Tripletts in Aminosäuren. Ein solches Triplett wird Codon genannt. Die Übersetzung geschieht durch das Eingreifen von Interpretermolekülen, den Transfer-RNAs (tRNAs). Sie tragen zwei wesentliche Informationen: ein Anticodon, das das Codon der mRNA erkennt, und eine entsprechende Aminosäure. So wird jedes Codon in eine der zwanzig existierenden Aminosäuren übersetzt. Aus der Aneinanderreihung der Codons entsteht eine Aminosäurenkette, die anschließend zu einem Protein gefaltet wird.
Urhebender Autor: Redaktion Futura