Opioide sind die häufigste Ursache für tödliche Vergiftungen bei Kindern.

Kleine Kinder sind in unseren Häusern zahlreichen Giftstoffen ausgesetzt. An der Spitze der Rangliste stehen laut einer amerikanischen Studie Medikamente und insbesondere Opioide. Diese töten jährlich mehr als 100.000 Menschen durch Überdosierung, darunter auch Kinder.

Medikamente, Haushaltsprodukte, Waschmittel, Drogen und Alkohol…, in unseren Haushalten gibt es viele gefährliche Substanzen. Kinder unter fünf Jahren erweisen sich als die ersten Opfer von Monovergiftungen, die sich meist in den eigenen vier Wänden ereignen, weil ein Erwachsener nicht aufpasst. Eine in den USA durchgeführte Studie kommt zu dem Schluss, dass Opioidmedikamente ganz oben auf der Liste der Substanzen stehen, die für tödliche Vergiftungen bei Kleinkindern verantwortlich sind.

© Sherry Young, Adobe Stock-Fentanyl ist ein Schmerzmittel auf Opioidbasis, das an der Opioidkrise beteiligt ist.

Die Opioidkrise betrifft auch Kinder.

Die Studie erstreckt sich von 2005 bis 2018. In diesem Zeitraum wurden in den gesamten USA 731 tödliche Vergiftungen bei Kindern unter 5 Jahren festgestellt. Das Durchschnittsalter dieser sehr jungen Patienten betrug 1,3 Jahre. Bei mehr als der Hälfte dieser Vergiftungen handelte es sich um Unfälle, doch einige wurden als absichtlich herbeigeführt gemeldet (ca. 17 %) und standen wahrscheinlich in Zusammenhang mit Misshandlungen: Etwa 30 % der betreuten Kinder waren bereits misshandelt worden.

Die Studie weist auf einen besorgniserregenden Trend hin. Im Jahr 2005 machten Opioide etwa 24 % der referierten tödlichen Vergiftungen aus, im Jahr 2018 jedoch 52 % der Fälle. Hinter diesen Psychopharmaka stehen rezeptfreie Medikamente zur Linderung von Schmerzen oder Winterinfektionen, gefolgt von Drogen. 

Seit den 2010er Jahren sind die USA mit einem besorgniserregenden Anstieg der Fälle von Opioid-Überdosierungen konfrontiert. Bei der letzten Zählung im August 2022 waren Opioide innerhalb von zwölf Monaten am Tod von 107.477 Amerikanern beteiligt. Diese Opioidkrise geht über die Grenzen der USA hinaus und wirkt sich auch auf sehr kleine Kinder aus.

Redaktion: Futura, verfasst von Julie Kern.

Titelbild: © FotoHelin, Adobe Stock -Kleinkinder sind die ersten Opfer von versehentlichen Vergiftungen durch Medikamente.

2.Abbildung:© Sherry Young, Adobe Stock