Schlaf

Neuronen, die Lähmungen während des Schlafes verursachen

lahmungen im schlaf 300x169 - Neuronen, die Lähmungen während des Schlafes verursachenSchlafstörungen sind für viele Menschen an der Tagesordnung. Dabei haben all jene Störungen eines gemeinsam: Sie werden durch eine bestimmte Population von Neuronen beeinflusst.

Jeder dritte Franzose ist nach eigenen Angaben von einer Schlafstörung betroffen. Eine Studie zeigte nun, dass alle Schlafstörungen einen gemeinsamen Ursprung haben: „Eine Neuronenpopulation, die an der Generierung der Muskelschwäche während des REM-Schlafes und der Kataplexie beteiligt ist“, schreiben die Autoren der Studie.

Da der Körper während des REM-Schlafes wie gelähmt ist, spricht man hier auch von einer Muskelschwäche. Diese Schwäche findet sich häufig bei der Narkolepsie, einer Schlafstörung, bei der die Person zu jeder Tageszeit einschlafen kann. Die Muskelschwäche wird aber auch bei der sogenannten Kataplexie, einer anderen Störung, beobachtet, bei der die Person im Wachzustand plötzlich unter Muskelschwäche leidet. Im Gegensatz dazu fehlt die Schwäche bei der Schlafverhaltensstörung. Hier kommt es durch die fehlende Lähmung zu unwillkürlichen und teilweise heftigen Bewegungen des Schlafenden.

Drei in einem

schlafstorungen gehirn - Neuronen, die Lähmungen während des Schlafes verursachenDiese drei Schlafstörungen würden laut der Studienergebnisse durch die besagte Neuronenpopulation, die sich im sogenannten „medialen ventralen medullären“ Bereich des Gehirns befindet, miteinander verbunden sein. Die genannten Neuronen scheinen in der Lage zu sein, willkürliche Muskelbewegungen zu hemmen, mit Ausnahme der Augenmuskeln. Bei Mäusen wurde durch die Deaktivierung dieser Neuronen auch die Muskelschwäche ausgeschaltet: Die Mäuse bewegten sich im Schlaf. Bei Mäusen, die so verändert wurden, dass die Einnahme von Schokolade einen kataplektischen Anfall – einen plötzlichen Krampfanfall – auslöste, reduzierte diese Deaktivierung „die Anzahl der kataplektischen Episoden“, sagt Takeshi Sakurai, einer der Autoren.

Laut Sakurai könnten die identifizierten Neuronen „ein gutes Ziel für eine medikamentöse Therapie für Menschen mit Narkolepsie, Kataplexie oder REM-Schlaf-Verhaltensstörungen sein.“ Der Forscher erwähnt noch eine weitere mögliche Spur: „Zukünftige Studien müssen untersuchen, wie Emotionen, von denen bekannt ist, dass sie Kataplexie auslösen, diese Neuronen beeinflussen können.

Urhebender Autor: Éléonore Solé

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