Kamille, Orange und Kräutertee: Was wirkt gegen Schlaflosigkeit?

Viele im Handel erhältliche Kräutertees sowie einige Nahrungsergänzungsmittel preisen die Tugenden von drei Pflanzen an, die uns helfen sollen, in die Arme von Morpheus zu fallen. Kamille, Orangenbaum und Linde sind in der Tat weit verbreitet, wenn es um Schlafstörungen geht. Aber ist ihr Ruf auch verdient?

In Zeiten von Stress fällt das Einschlafen schwer und das nächtliche Erwachen wird häufiger. Um hier Abhilfe zu schaffen, werden oft verschiedene Pflanzen mit beruhigenden Eigenschaften empfohlen. Ein wenig Kamille vor dem Einschlafen? Wer hat diesen Rat nicht schon gehört, wenn er mit dem Einschlafen kämpft?

Kamille zur Unterstützung der Verdauung

Es ist wahr, dass diese Pflanze seit dem Altertum als mildes Entspannungsmittel gilt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) selbst erkennt die Verwendung der Pflanze – in Form eines Aufgusses – zur „Behandlung von Unruhe und in leichten Fällen von Schlaflosigkeit aufgrund von nervösen Störungen“ an. Es ist jedoch zu beachten, dass klinische Studien zu diesem Thema durch Abwesenheit auffallen. Lassen Sie uns dennoch eine Arbeit zitieren, die im Doppelblindversuch gegen Placebo durchgeführt und im Journal of the American Medical Association, JAMA, veröffentlicht wurde. Den Autoren zufolge „wirkt die Inhalation des ätherischen Öls der Kamille auf die Stimmung und verursacht eine beruhigende Wirkung.”

Linde und Orangenblüte

Eine weitere Pflanze, die für ihre beruhigende Wirkung bekannt ist: die Linde. Tatsächlich enthalten ihre Blütenstände Polyphenole und eine kleine Menge an ätherischem Öl, von dem einige Bestandteile (vor allem Farnesol) eine beruhigende Wirkung haben. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) erkennt ihre Vorzüge bei der Stressreduzierung an. Auch hier scheint der Kräutertee die bevorzugte Form zu sein. Tauchen Sie 500 g Lindenblüten in kochendes Wasser. Der dann freigesetzte Duft hilft Ihnen zu entspannen.

Die Orangenblüte ist die letzte Pflanze, die Ihnen beim Einschlafen helfen soll. Obwohl es inoffiziell als Schlafmittel anerkannt ist, hat es nur sehr wenig wissenschaftliche Unterstützung. Eine brasilianische Studie aus dem Jahr 2002 hob dennoch die anxiolytischen und sedierenden Eigenschaften des ätherischen Öls der Pflanze hervor. Eine Beobachtung, die an Ratten gemacht wurde. Ein 2005 in der Zeitschrift Prescrire veröffentlichter Artikel betonte, dass „im Bereich der Phytotherapie die Subjektivität groß ist. Die Einnahme eines Aufgusses am Abend kann der Vorwand für einen Moment der Entspannung vor dem Schlafengehen sein. Die Orangenblüte kann unbedenklich verwendet werden. Zur Unterstützung von erfolgreich bewerteten Verhaltensmaßnahmen kann es den Übergang in den Schlaf erleichtern.”