Medizin

Welche Nebenwirkungen haben Kortikosteroide?

Kortikoide werden bei Krankheiten verschrieben, die mit Entzündungen einhergehen. Sie sind in Schüben sehr wirksam, haben aber bei falscher oder langfristiger Einnahme schwere Nebenwirkungen.

kortikosteroide 300x169 - Welche Nebenwirkungen haben Kortikosteroide?Kortikoide oder steroidale Entzündungshemmer (Kortison, Prednison, Methylprednisolon usw.) werden zur Linderung von akuten Entzündungen verwendet, die insbesondere mit Lungenerkrankungen, rheumatologischen Erkrankungen, Verdauungsproblemen oder Allergien zusammenhängen. Sie werden oral, durch Injektion oder lokal (Augentropfen, Creme-Aerosole usw.) verabreicht. Ihre Verschreibung ist in der Regel kurz und gut verträglich, aber sie sind dennoch starke Medikamente, die relativ häufig Nebenwirkungen verursachen. Zwei Hauptfaktoren erhöhen das Risiko für Nebenwirkungen:

  • Dosis über 20 mg/Tag
  • Dauer der Behandlung von mehr als drei Monaten

Die Nebenwirkungen von Kortikoiden sind auch von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Manche vertragen hohe Dosen, andere reagieren schon auf niedrige Dosen empfindlich. Dies ist auch abhängig von der Art des Kortikoids und der Art der Verabreichung.

Kortikosteroide: Nebenwirkungen

  • Verdauungsstörungen (Magenschmerzen, Geschwüre, Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Schlaflosigkeit (es wird empfohlen, das Medikament am Morgen einzunehmen)
  • Euphorie, Erregung, Reizbarkeit
  • Schwellung des Gesichts und des Bauches, Buckel im Nacken (verändert die Fettverteilung im Körper)
  • Gewichtszunahme
  • Dehnungsstreifen
  • Akne, Follikulitis
  • Schwächung der Haut, schlechte Wundheilung
  • Zunahme der Körperbehaarung
  • Wassereinlagerungen
  • Verminderung der Immunabwehr
  • Hypokaliämie
  • Osteoporose (Knochenbrüche, Hirnabsenkung) und Osteonekrose
  • Brüchigkeit von Muskeln und Sehnen
  • Veränderung des Menstruationszyklus bei Frauen
  • Katarakt und Glaukom (bei längerer Behandlung)
  • Bluthochdruck (bei prädisponierten Patienten)
  • Diabetes (bei prädisponierten Patienten)

Kortikosteroide: Wie lassen sich die Nebenwirkungen begrenzen?

Die Nebenwirkungen der Kortikosteroidtherapie können durch die Einnahme von Kalzium und Vitamin D (gegen die Demineralisierung der Knochen), Kalium (gegen Hypokaliämie) und die Einnahme von Antiulcera (gegen Magenschmerzen) kompensiert werden. Bei längerer Einnahme sind regelmäßige Augenkontrollen und Blutuntersuchungen ratsam.

Eine proteinreiche Ernährung ist ratsam, um den Muskelabbau zu begrenzen. Eine salzfreie Diät ist hingegen nicht erforderlich.

Nach einer Behandlungsdauer von mehr als drei Wochen wird empfohlen, die Dosis schrittweise zu verringern, damit die Nebennieren, die ihre Aktivität reduziert haben, die Arbeit wieder aufnehmen können. Ein plötzliches Absetzen kann nämlich zu einer lebensbedrohlichen Nebenniereninsuffizienz führen.

Achtung: In jedem Fall muss eine Anpassung der Ernährung oder das Absetzen des Medikaments mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Nur so lassen sich gesundheitliche Probleme vermeiden.

Kortikoide: Kontraindikationen

Echte Kontraindikationen für eine Kortikoidtherapie sind selten:

  • Infektionszustände oder Lebendimpfstoff während der Behandlungsdauer (aufgrund der verminderten Immunabwehr).
  • Kortikosteroide müssen auch mindestens zwei Wochen vor einem chirurgischen Eingriff abgesetzt werden
    psychotische Zustände
  • Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile
  • Sportler: Kortison und Glukokortikoide führen zu einer positiven Reaktion bei Anti-Doping-Tests. Da die lokale Verabreichung (Salbe, Spray, Augengel usw.) nur zu einem geringen Anstieg des Blutspiegels führt, ist sie mit der Ausübung von Wettkämpfen vereinbar.

Urhebender Autor: Céline Deluzarche

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