Erde

Das Geheimnis der verbogenen Bäume in Polen

In Polen ist der sogenannte „krumme Wald“ ein echtes Mysterium. Etwa 400 Bäume weisen alle exakt die gleiche gebogene Form auf, fast auf den Zentimeter genau. Trotz zahlreicher Hypothesen wurde das Geheimnis dieses Waldes noch nicht gelüftet.

Der Wald der krummen Bäume, mit seinem polnischen Namen Krzywy Las, ist ein lokales Mysterium, zu dem jeder seine Meinung hat, über das sich aber noch nie jemand einig wurde. Die Stämme dieser 400 Bäume bilden eine 90°-Schleife, die etwa 40 cm über dem Boden beginnt, und jede Kurve zeigt in Richtung Norden.

All dies scheint so gut organisiert zu sein, dass dieser Wald eher wie eine von Menschenhand geschaffene Inszenierung aussieht als eine Anomalie der Natur. Es könnte sich um einen besonderen Schnitt handeln, der an den jungen Kiefern vorgenommen wurde, die in den 1930er Jahren unter deutscher Besatzung gepflanzt worden waren, und sie dann zwang, auf diese Weise zu wachsen.

Es ist auch möglich, dass es sich um eine genetische Mutation handelt oder um einen Parasitenbefall, der den Entwicklungszyklus der Bäume gestört hat.

Diese allgemeine Ausrichtung nach Norden wirft jedoch Fragen auf: Die Schneedecke könnte die wachsenden Stämme in jedem Winter auch verformt haben, unterstützt durch den Wind, der den Schnee in die gleiche Richtung getrieben hat.

Einige Wissenschaftler haben zudem die Vermutung geäußert, dass eine seltsame Gravitationskraft das Wachstum der jungen Kiefern beeinflusst haben könnte.

Von allen krummen Wäldern der Welt ist der in Polen der spektakulärste.

Der polnische Krummwald ist nicht der einzige Ort auf der Welt, an dem krumme Bäume zu sehen sind: In Frankreich ist die Pinatelle du Zouave in Haute-Loire mit ebenfalls krummen Waldkiefern zu nennen. Die französischen krummen Kiefern sind jedoch keineswegs einheitlich: Ihre nicht unbedingt sehr harmonischen Krümmungen hängen mit einem speziellen Einschlag für den Bedarf von Bäckereiöfen zusammen. Die Besonderheit des polnischen Krüppelwaldes liegt wirklich in seiner fast perfekten Gleichförmigkeit und der großen Anzahl seiner Bäume, die keine Anzeichen von Holzeinschlag aufweisen.

Bis heute ist das Geheimnis um seine Herkunft ungelüftet.

Redaktion: Futura, verfasst von Karine Durand.

Titelbild:© Darek Bednarek, Adobe Stock -Die seltsamen Kiefern in Polens krummen Wäldern. 

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Marlene

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.

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