
Beunruhigende Entdeckung unter Thwaites-Gletscher
Seit einigen Jahren haben Forscher den Thwaites-Gletscher in der Westantarktis als einen der empfindlichsten Gletscher für die vom Menschen verursachte globale Erwärmung erkannt. Neuste Erkenntnisse rechtfertigen auch weiterhin seinen Spitznahmen „der Gletscher vom Ende der Welt“. Indem die Forscher – virtuell – zum ersten Mal unter den Thwaites-Gletscher tauchten, haben sie Strömungen von warmem Wasser entdeckt, die die Säulen, auf denen er ruht, zu bedrohen scheinen.
Eine wirkliche Katastrophe! Es ist ein Gletscher auf dem westantarktischen Eisschild. Und seinen Spitznamen verdankt er auch seiner beeindruckenden Größe. Fast 200.000 km2 – das ist ein Drittel der Größe von Frankreich.
Deshalb wollten Forscher der Universität Göteborg einen genaueren Blick darauf werfen, was auf dem Thwaites-Gletscher passiert. Oder genauer gesagt: unter dem Gletscher. Der Thwaites-Gletscher ist aufgrund seiner Lage und Form besonders empfindlich gegenüber den warmen, salzigen Meeresströmungen, die unter ihm fließen. Und dank eines autonomen U-Boots – namens Ran – konnten die Forscher endlich die Stärke, die Temperatur, den Salzgehalt und den Sauerstoffgehalt dieser Strömungen messen.
Warme Wasserströmungen bedrohen die Stabilität der Thwaites-Gletscher
Während die Forscher dachten, dass ein Unterwasserrücken den Zustrom von warmem Wasser aus dem Osten blockiert, zeigen die Messungen ihres autonomen U-Boots nun stattdessen einen echten Zusammenhang. Unter der Plattform fließt Wasser aus der Bucht von Pine Island. Zwei weitere Kanäle aus dem Norden wurden ebenfalls aufgedeckt.
Am wichtigsten ist vielleicht, dass die von den Forschern gesammelten neuen Daten einen überraschend aktiven Bereich offenbaren. Eine Zone, in der verschiedene warme Wassermassen aufeinandertreffen und sich vermischen. In einem Ballett, das es zu verstehen gilt, um die Schmelzprozesse an der Basis des Eises zu klären. Aber im Moment lenkt es das warme Wasser in Richtung der kritischen Bereiche des Gletschers. Stellen, an denen das Eis mit dem Meeresboden verbunden ist, wodurch die Stabilität der Plattform gewährleistet wird. Es ist daher verständlich, dass das Schmelzen um diese „Pinning-Punkte“ die Ursache für eine beunruhigende Instabilität sein könnte. Und der Fluss von massiven Eismengen vom Land ins Meer.
Urhebender Autor: Nathalie Mayer

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.

