Garten

Was ist ein Mutterboden? Definition

Mutterboden ist die oberste Schicht des Bodens, die durch die Zersetzung von organischem Material entsteht und in den meisten Gärten zu finden ist.

Die verschiedenen Arten von Mutterboden

mutterboden definition 300x300 - Was ist ein Mutterboden? DefinitionIm Allgemeinen gibt es 5 Arten von Mutterboden: tonhaltig, kalkhaltig, humushaltig, sandig und locker, wobei letzterer eine Mischung aus den ersten vier ist. Ein lehmhaltiger Mutterboden ist reich an düngenden Elementen und hat die Eigenschaft, Wasser aus der Bewässerung zurückzuhalten.

Ein sandiger Boden ist durchlässig und gut entwässert, außerdem ist er das ganze Jahr über leicht zu bearbeiten, genau wie kalkhaltiger Mutterboden, der etwas trockener ist. Humusboden ist der Boden, der das meiste Wasser speichert. Ebenfalls reich an düngenden Elementen, ist dieser letzte Mutterboden der bevorzugte Boden für Pflanzen mit geringem Säuregehalt. Angereichert mit Torf, Kompost, Dünger oder anderen Elementen, wird dieser Boden dann allgemein als „Mutterboden“ bezeichnet.

Mutterboden in Deutschland

Der Mutterboden in Deutschland ist besonders geschützt. Der Schutz ist sowohl im Bundes-Bodenschutzgesetz als auch im Baugesetzbuch (BauGB §202) verankert. Dies ist wichtig, da es Jahrzehnte dauert, bis sich der Mutterboden entwickelt. In Deutschland ist der Mutterboden im Regelfall 20 bis 30 cm dick. Darunter befinden sich Unterboden und Untergrund.

Wird Mutterboden abgetragen – z. B. beim Ausheben einer Baugrube, muss dieser laut BauGB getrennt gelagert werden, damit er später wiederverwendet werden kann. Bei der Lagerung sollte er mit Vlies abgedeckt werden.

Welcher Mutterboden ist in Deutschland der Beste?

Der beste Mutterboden ist immer der Mutterboden aus der Region. Dieser hat sich über viele Jahrzehnte hinweg genau den regionalen Bedingungen angepasst. Laut dem Garten-Magazin “Mein schöner Garten” ist es wenig sinnvoll, weit gereisten Mutterboden von anderorts zu bestellen und auch teure Spezial-Erde sehen die Garten-Experten als keinen Ersatz zur regionaltypischen Muttererde. Diese ist kostengünstiger und besser geeignet. Beim Hausbau erhalten Sie im Idealfall genau den Mutterboden zurück, der vom Grundstück abtragen wurde.

Mutterboden kaufen und Auftragen

Mutterboden kostet in Deutschland etwa zwischen 10 und 15 Euro pro Kubikmeter. (Für die Kalkulation berechnen Sie 0,3 Kubikmeter Mutterboden/ m².) Hinzu kommen noch die Transportkosten. Um Mutterboden aus Ihrer Umgebung zu kaufen, können Sie bei lokalen Bauunternehmen oder beim Bauamt nachfragen. Weiterhin gibt es hierzu Anzeigen in der Lokalpresse, auf Online-Portalen oder sogenannten Boden-Tauschbörsen.

Guter Mutterboden ist naturbelassen, sauber, enthält weder Bauschutt noch Müll und ist von großen Steinen und großen Wurzeln gereinigt. Er ist allerdings nur grob gesiebt und nicht so fein gesäubert wie Blumenerde.
Beim Auftragen des neuen Bodens müssen Sie darauf achten, dass der Untergrund aufgelockert wird. Ist der Untergrund nämlich durch die Befahrung von Baufahrzeugen verdichtet, ist der Wasserhaushalt gestört, was nachhaltige Auswirkungen hat.
Zunächst muss also der Unterboden umgegraben werden, dann wird der Mutterboden in ca. 30 cm dicker Schicht aufgetragen. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Boden schön locker bleibt und nicht durch Maschinen oder Fahrzeuge zusammengepresst wird.

Mikroorganismen im Mutterboden

Auf 1 m² Boden (mit 30 cm dicker Schicht Mutterboden) befinden sich ca. 2,5 Billionen Mikroorganismen (Bakterien, Pilze und Algen) und zahlreiche Lebewesen wie Fadenwürmer, Milben, Springschwänze, Rädertiere, Borstenwürmer, Käferlarven, Zweiflüglerlarven, Regenwürmer, Schnecken, Spinnen und Asseln.

Die vielen Millionen von Bakterien im Mutterboden sorgen für den Nährstoffumsatz. Durch sie werden tote Organismen zersetzt. Die zersetzten Bestandteile liefern dann neue Nährstoffe, welchen den Pflanzen zum Wachsen dienen.

In der oberen Erdschicht befindet sich zudem ein großes Geflecht von Pilzen (Hyphen), welche den Pflanzen ebenfalls beim Wachstum helfen. Diese Pilze ziehen sich ähnlich wie Wurzeln in langen Fasern durch die Erde.
Die Mikroorganismen sind für das Gedeihen von Gras, Pflanzen und Blumen sehr wichtig und natürlicherweise vorhanden.

Der neue Trend: Effektive Mikroorganismen

Vor über 30 Jahren begann in Japan die Forschung zu Mikroorganismen zur Verbesserung der Bodenqualität. Kreiert wurde eine Mischung aus 13 Bakterienstämmen (überwiegend Milchsäurebakterien), Hefen und Fotosynthese-Bakterien. Die sogenannten Effektiven Mikroorganismen (EM) werden als Mischung auf den Mutterboden gegossen. Sie sollen die bereits vorhanden Mikroorganismen unterstützen und für mehr Boden-Fruchtbarkeit und ein aktives Bodenleben sorgen.

Laut dem NDR konnte die Wirksamkeit von EM bisher nicht eindeutig durch Studien belegt werden. Trotzdem setzen viele (Hobby-)Gärtner auf den natürlichen Garten-Booster und gießen damit 4 bis 6 Mal im Jahr ihren Mutterboden.

Quellen: 

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