Garten

Richtig oder falsch: Sollte man seinen Garten umgraben?

Seit Jahrhunderten ist der Spaten ein unverzichtbares Werkzeug für Gärtner! Sein Einsatz hat viele Vorteile: Er hilft, die Erde zu belüften und Pflanzenreste wie Laub zu entfernen beziehungsweise beim Umgraben unterzuheben. Aber ist dies überhaupt die richtige Entscheidung? Sollte man seinen Garten jedes Jahr umgraben oder ihn sich selbst überlassen, da Laub von selbst verrottet? Was richtig oder falsch ist, hängt am Ende dies von der Ihres Gartens ab.

Das Umgraben des Gartens im Winter ist eine Technik, die schon immer als unverzichtbar galt. Es gibt nur wenige Gärtner, die komplett darauf verzichten. Das Anheben der Erde mit einem Spaten kann die Belüftung und die Drainage des Bodens verbessern. Im Garten umzugraben ermöglicht es auch, organische Düngemittel und insbesondere die nährstoffreiche Blumenerde, die im Komposter aus Pflanzenabfällen entstand, unterzugraben. Auch samenlose Unkräuter lassen sich so leicht beseitigen, ohne sie mühsam jäten zu müssen.

Durch das Umgraben wird auch die harte obere Schicht im Garten aufgebrochen. Dabei gelangen auch einige Schädlinge wie Engerlinge an die Oberfläche – sehr zur Freude der Vögel, die nicht lange auf sich warten lassen und sie verputzen!

Richtig oder falsch: Ist das Umgraben des Gartens eine vorteilhafte Technik?

seinen garten umgraben 300x169 - Richtig oder falsch: Sollte man seinen Garten umgraben?FALSCH! Diese Vorgehensweise wird immer häufiger infrage gestellt. Sie hat nämlich einige gravierende Nachteile. Diese Technik stört das Gleichgewicht der Mikrofauna im Boden. Insbesondere auch Regenwürmer werden dadurch gestört, die für den Boden aber unverzichtbar sind: Sie lockern ihn auf und tragen so maßgeblich zur Belüftung bei.

Außerdem wird dem Umgraben vorgeworfen, dass es die Wasserverdunstung deutlich erhöht, was sich vor allem in Trockenzeiten als nachteilig erweist. Wenn Sie Ihren Garten nicht umgraben möchten, z. B. nur jedes zweite Jahr, sollten Sie den nassen Boden mit einer 5–8 cm dicken, lichtundurchlässigen Mulchschicht aus organischem Material vorbereiten: Lauberde, Kompost, Rasenschnitt, zerkleinerte Äste, Heu, Farnblätter etc. Diese Mulchschicht wird ein intensives biologisches Leben entwickeln, das Ihre Kulturen fördert und gleichzeitig das Wachstum von Unkraut verhindert.

Richtig oder falsch: Ist es möglich, auf einem nicht umgegrabenen Boden zu säen?

RICHTIG! Dies gilt vor allem für Gemüse wie Karotten, Rote Beete, Erbsen, Pastinaken etc. Dazu müssen Sie lediglich das Unkraut mit einer Hacke entfernen und gegebenenfalls die groben Reste einer früheren Mulchschicht zusammenrechen. Ziehen Sie eine Furche, befeuchten Sie diese und legen Sie die Samen hinein.

Für Kürbisse und Kohl hacken Sie den Boden, ziehen Sie den Mulch an der Stelle auseinander, an der Sie pflanzen möchten, und machen Sie mit einer Pflanzschaufel ein Loch. Verpflanzen Sie die Setzlinge und ebnen Sie dann den Mulch ein, wobei Sie um den Stängel herum eine Lücke von 5 bis 10 cm lassen, um Fäulnis zu vermeiden.

Wenn Sie Kartoffeln pflanzen möchten, ohne den Boden umzugraben, sollten Sie die Knollen auf den Boden legen und darüber eine dickere Mulchschicht auslegen, die zunächst 10 cm hoch ist.

Richtig oder falsch: Ist es gut, Gründünger zu säen, anstatt ein unbebautes Stück Land umzugraben?

RICHTIG! Auf allen Beeten, auf denen Sie geerntet haben, profitieren Sie immer davon, wenn Sie ab Oktober Gründünger wie Buchweizen oder Phacelia aussäen. Denn eine winterliche Pflanzendecke fördert die Erhaltung der Geschmeidigkeit Ihres Bodens und schützt ihn vor starken Niederschlägen.

Urhebender Autor: Michel Caron

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