Cholesterin: Sind Statine eine Gefahr?
Statine sind Medikamente, die zur Senkung des schlechten Cholesterinspiegels (LDL) verschrieben werden. Trotz Kontroversen über ihre Nebenwirkungen sollen die Vorteile für die Herz-Kreislauf-Gesundheit größer sein als die damit verbundenen Risiken.
Laut einer Studie, die im September 2016 veröffentlicht wurde, müssen Patienten, denen eine Behandlung zur Senkung ihres Cholesterinspiegels verschrieben wurde, ihre Statine weiterhin einnehmen. In dem Artikel, der in „The Lancet“ erschien, analysierten britische Forscher die Ergebnisse von Studien der letzten 30 Jahre zu diesem Thema.
Weniger kardiovaskuläre Ereignisse
Ihre Metaanalyse zeigt, dass eine Senkung des LDL-Cholesterins um 2 mmol pro Liter Blut bei 10.000 Patienten, die fünf Jahre lang Statine einnahmen, kardiovaskuläre Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall, verstopfte Arterie) bei 1.000 Patienten, die bereits ein kardiovaskuläres Ereignis erlitten hatten, verhindern würde.
Zum Vergleich: Wenn man sich die Nebenwirkungen ansieht, würden bei 10.000 Patienten, die fünf Jahre lang behandelt werden, fünf Fälle von Myopathie auftreten, fünf bis zehn Fälle von hämorrhagischen Schlaganfällen und 50 bis 100 Personen, die Diabetes entwickeln würden. Die Zahl der durch Statine „geretteten“ Menschen wäre also größer als die Zahl der Patienten, die unter den Nebenwirkungen der Statine leiden.
Eine Debatte zielt auf die Nebenwirkungen und Kosten ab.
Bereits 2012 hatte die FDA Bedenken hinsichtlich der Nebenwirkungen von Statinen geäußert: kognitive Störungen und das Auftreten von Typ-2-Diabetes bei einigen Patienten. Studien deuten auch auf ein erhöhtes Risiko für grauen Star und AMD hin. Auch Muskelschmerzen können auftreten.
In Deutschland sollen etwa fünf Millionen Menschen Statine einnehmen, was die Krankenversicherung, mehr als eine Milliarde Euro kostet. Ernährungsumstellungen wie die Einführung einer sogenannten Mittelmeerdiät können das kardiovaskuläre Risiko begrenzen, ohne dass Kosten und Nebenwirkungen von Statinen entstehen würden.
Urhebender Autor: Marie-Céline Ray
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