Medizin

Mikroplastik erstmals in menschlichem Blut identifiziert

Das ist eine absolute Neuheit: Mikroplastik wurde im menschlichen Blut nachgewiesen! Dem niederländischen Team, das hinter dem Nachweis steht, ist es auch gelungen, die Konzentration des Plastiks zu bestimmen, das in unserem Körper zirkuliert.

Vom Gipfel des Mount Everest bis in die Tiefen der Ozeane: Mikroplastik, also Fragmente, die kleiner als 5 mm oder 1 µm sind, wenn man von Nanoplastik spricht, sind überall in der Umwelt zu finden. Zum ersten Mal wurden sie im Blut von 22 anonymen Freiwilligen identifiziert. Den Wissenschaftlern der Freien Universität Amsterdam, die hinter dieser Entdeckung stehen, ist es auch gelungen, sie zu quantifizieren. Laut ihren Ergebnissen, die am 24. März 2022 im „Environment International“ veröffentlicht wurden, zirkulieren etwa 1,6 µg Mikroplastik pro Milliliter Blut.

Plastikpolymere im menschlichen Blut

mikroplastik erstmals in menschlichem blut identifiziert 300x169 - Mikroplastik erstmals in menschlichem Blut identifiziertMit ihrer Nachweismethode konnten die Wissenschaftler nur Kunststoffpartikel mit einer Größe zwischen 500 und 700 nm nachweisen. Bei diesen Abmessungen sind die Mikroplastikpartikel in der Lage, die Zellmembran zu durchdringen. Die niederländischen Wissenschaftler identifizierten vier Arten von Kunststoffpolymeren: Polyethylenterephthalat (oder PET), Polyethylen (oder PE), Polystyrol (oder PS) und Polymethylacrylat (oder PMMA). Polypropylen (oder PP) wurde ebenfalls identifiziert, aber in zu geringen Mengen, um es zu quantifizieren.

Das zukünftige Verhalten dieses Mikroplastiks, das mit unserem Blut zirkuliert, ist weitgehend unbekannt. Es könnte Organe erreichen und sich dort anreichern, aber die Folgen ihrer Ansammlung sind derzeit noch unbekannt. Mikroplastik scheint das menschliche Blut über die Schleimhäute zu kontaminieren, indem es eingeatmet oder verschluckt wird.

Mikroplastik schwebt auch in der Luft und die kleinen Größen zwischen 1nm und 20 µm können beim Einatmen mit eingeatmet werden. Sie sind auch in Wasser und Lebensmitteln enthalten, aber auch in anderen Produkten, die mit unserem Mund in Berührung kommen. Im Zusammenhang mit Mikroplastik sind noch viele Fragen unbeantwortet: Dringen sie in bestimmte Zellen ein? Werden sie vom Immunsystem erkannt? All dies sind Fragen, die in Zukunft Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sein werden.

Urhebender Autor: Julie Kern

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