Acht Indikatoren, die Sie für ein gesundes Herz beachten sollten

Die American Heart Association gibt einen Überblick über die Indikatoren, die man für ein gesundes Herz im Auge behalten sollte. In die jüngste Aktualisierung ihres Monitoring-Tools wird nun neben anderen Neuerungen auch der Schlaf einbezogen.

Die Aufrechterhaltung eines gesunden Herzens hängt sowohl von Umweltfaktoren ab, die mit unserem Lebensstil zusammenhängen, als auch von biologischen Faktoren, die schwerer zu kontrollieren sind. Die American Heart Association hat ein Instrument für Patienten entwickelt, mit dem sie ihre kardiovaskuläre Gesundheit anhand von sieben historischen Indikatoren und einem neu hinzugekommenen achten Indikator, dem Schlaf, einschätzen können.

„Die neue Metrik der Schlafzeit spiegelt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse wider: Schlaf beeinflusst die allgemeine Gesundheit und Menschen mit einem gesunden Schlafrhythmus können besser mit Gewicht, Blutdruck und dem Risiko für Typ-2-Diabetes umgehen“, sagte der Präsident der American Heart Association (AHA), der Kardiologe Donald M. Lloyd-Jones.

Neben der Hinzufügung des Schlafs wurde das Tool, das den Namen Life’s Essential 8™ trägt, einem umfassenden Update unterzogen. Tatsächlich wurden die ersten sieben Indikatoren im Jahr 2010 erstellt. Nach mehr als zehn Jahren wissenschaftlichen Fortschritts und mehreren Tausend Studien zur kardiovaskulären Gesundheit waren einige von ihnen veraltet. Vier der ursprünglichen Indikatoren wurden anhand der neuesten klinischen Empfehlungen überarbeitet. Das Tool gibt dem Patienten nach einem Fragebogen zu seinen Gewohnheiten eine Punktzahl von 100 und seine medizinische Überwachung kann ab dem Alter von zwei Jahren genutzt werden. Die acht überwachten Indikatoren sind in zwei Gruppen unterteilt: Verhaltensfaktoren, also dem Lebensstil und biologische Faktoren.

Die vier Lebensgewohnheiten, die wir für unser Herz überwachen sollten

Zu den beobachteten Verhaltensfaktoren gehören:

• Schlaf: Die empfohlene Schlafdauer beträgt sieben bis neun Stunden für Erwachsene, zehn bis sechzehn Stunden für Kinder unter fünf Jahren und acht bis zwölf Stunden für Kinder von sechs bis 18 Jahren
• Nikotinexposition: mit Aktualisierung, die elektronische Zigaretten einschließt. Auch die Belastung durch Passivrauch wird einbezogen
• Ernährung: Die ideale Ernährung in den Augen der AHA ist die Mittelmeerdiät
• Körperliche Aktivität: Sie wird anhand der Anzahl der pro Woche ausgeübten Minuten gemessen. Ideal sind 150 Minuten (zweieinhalb Stunden) mäßige Aktivität oder 75 Minuten intensive Aktivität pro Woche für Erwachsene und 420 Minuten (sieben Stunden) für Kinder ab 6 Jahren.

Die vier biologischen Faktoren, auf die wir für unser Herz achten sollten

Zu den biologischen Faktoren gehören:

• der BMI: ein unvollkommener, aber recht einfach zu verwendender Indikator
• Blutfette (Cholesterin und Triglyceride): mit der Aktualisierung verfolgt er nun nur noch das „schlechte“ Cholesterin (LDL-Cholesterin) statt des Gesamtcholesterins
• den Blutzuckerspiegel
• den Blutdruck: Ein Wert von 120/80 mm Hg wird als optimal angesehen

Ein Werkzeug, das ständig verbessert wird

Ein Endpunktwert unter 50/100 zeugt von einer schlechten Herz-Kreislauf-Gesundheit, zwischen 50 und 79 von einer als mäßig eingestuften Herz-Kreislauf-Gesundheit und ab 80 von einer guten Herz-Kreislauf-Gesundheit. Diese Indikatoren geben einen guten Gesamtüberblick über die Gesundheit der Patienten, können aber nicht erschöpfend sein. Die American Heart Association ist sich bewusst, dass auch sozioökonomische Faktoren berücksichtigt werden müssen, die in dem Instrument noch fehlen. Eine schwache psychische Gesundheit, ein eingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung, ein niedriges Bildungsniveau und Rassismus können eine Quelle von Stress sein, der auch das Herz schädigt.

„Wir haben die sozialen Determinanten in unserem Update sorgfältig betrachtet und sind zu dem Schluss gekommen, dass mehr Forschung zu dieser Komponente nötig ist, um ihre Messungen festzulegen und sie in die Zukunft einzubeziehen“, schließt Donald M. Lloyd-Jones.

Urhebender Autor: Julie Kern