Gesundheit

Vorsorge im Alter: Geld & Gesundheit – Diese 5 Dinge können Sie JETZT tun

Es gibt viele Wege, die Lebensqualität im Alter zu erhöhen. Wie eine Umfrage bei über 60-Jährigen ergab, spielt hierbei insbesondere das Geld eine Rolle. Es macht uns sogar glücklicher in der Partnerschaft. Doch nicht nur finanziell gilt es vorzusorgen. In diesem Ratgeber erhalten Sie wichtigsten Tipps, die Sie gleich umsetzen können – mit aktuellen Belegen aus der Wissenschaft und Altersforschung.

1. Rente aufstocken

vorsorge alter geld gesundheit 300x169 - Vorsorge im Alter: Geld & Gesundheit – Diese 5 Dinge können Sie JETZT tunDas Einkommen im Alter trägt wesentlich zur Zufriedenheit bei. Und zwar nicht nur bei der „finanziellen Zufriedenheit“, sondern auch in den Bereichen „Freizeit“, „Wohnsituation“, „Familie“, „Freunde“, „Gesundheit“ und „Partnerschaft“! Eine Studie der Initiative „7 Jahre länger“ (4/2021) untersuchte die Alters-Zufriedenheit in 3 Einkommensgruppen bei über 60-Jährigen: bis 1.000 Euro / 1.000 bis 3.000 Euro / über 3.000 Euro. In jedem (!) genannten Bereich zeigte sich die Gruppe mit mehr als 3.000 Euro am zufriedensten. Darauf folgt die mittlere Gruppe. Menschen mit nur maximal 1.000 Euro waren in jedem (!) Lebensbereich unzufriedener. Die finanzielle Situation hat demnach eine weitaus größere Bedeutung, als viele Menschen wahrhaben wollen. Selbst die Zufriedenheit bei solch immateriellen Bereichen wie „Freundschaft“ wird von Geld beeinflusst.  Mit Blick auf das Alter sollte man demnach seine Finanzen im Blick haben und je nachdem frühzeitig die Rente aufstocken. Dies kann z. B. durch freiwillige Zuzahlung zur Rentenkasse oder eine private finanzielle Altersvorsorge geschehen.

2. Gesundes Körpergewicht – das rät die Wissenschaft

Gewichtszunahme im Alter ist „nicht unproblematisch“, sagt Prof. Dr. Ingo Froböse (63) auf seinem YouTube-Kanal „FormelFroböse“. Der Sportwissenschaftler der Universität Köln erforscht seit über 25 Jahren die Zusammenhänge zwischen Sport und Gesundheit. In seinem Beitrag über die Gewichtszunahme im Alter nennt er mehrere Faktoren, die für ein höheres Gewicht verantwortlich sind: 1. Die Hormonumstellung 2. Der Grundumsatz/ Stoffwechselumsatz sei (bedingt durch die Schilddrüse) geringer 3. Weniger Muskelmasse. Sein Rat: Gegensteuern! Als Faustregel gelte: Wenn der Bauchumfang bei Frauen über 88 cm beträgt und bei Männern über 102 cm sei dies zu viel. Nicht nur, weil es „unschick“ aussehe, sondern weil es ab dieser Größe für die Organe gefährlich werde. Froböse empfiehlt Bewegung (inkl. Krafttraining) und gesunde Ernährung. Ein „paar Pfunde mehr“ oder „ein bisschen moppelig“ zu sein, ist laut dem Wissenschaftler aber gesundheitlich überhaupt „kein Problem“ – solange man beweglich sei!

3. Gesunde Ernährung steigert die Lebensqualität im Alter

Die University of Mishigan forscht seit Jahren daran, wie Menschen ihre Lebenszeit, bzw. die Qualität dieser, selbst beeinflussen können. Laut ihrer bisherigen wissenschaftlichen Ergebnisse sind 3 Dinge entscheidend: Ernährung, Bewegung und das Stresslevel. Über 4 Jahre wurden die Daten von 14.000 Menschen zwischen 50 und 80 Jahren ausgewertet.  Hierbei kam heraus, dass eine gesunde Ernährung (in Kombination mit Bewegung und geringem Stresslevel) die Lebenserwartung um bis zu 7 Jahren steigert. In einer weiteren Studie bewertete die Universität einzelne Lebensmittel konkret. Das Ergebnis ist keine Überraschung: verarbeitetes Fleisch, Fast-Food und Süßigkeiten sollten vermieden (bzw. komplett vom Speiseplan gestrichen) werden. Stattdessen empfehlen die Wissenschaftler: Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte. Ein einfacher Tipp von Prof. Froböse: Gewöhnen Sie sich an, Ihren Kaffee oder Tee ohne Zucker zu trinken und verzichten Sie komplett auf alle zuckerhaltigen Getränke (inkl. Saft und Früchtetee). Hierdurch treibe man nur unnötig den Blutzucker in die Höhe. Weiterhin empfiehlt der Sportwissenschaftler: Vollkorn statt Weißmehl, gesunde Fette und viele Proteine (nicht in Pulverform, sondern aus Lebensmitteln).

4. Gene sind keine Ausrede – Bewegung vermeidet Krankheiten

In der University of Texas Southwestern wurden die Daten von 55.000 Menschen daraufhin untersucht, inwieweit die genetische Ausstattung für das individuelle Krankheitsrisiko verantwortlich ist. Hierbei fanden die Kardiologen heraus: die Gene haben weniger Auswirkung, als bisher angenommen. Stattdessen könnten Menschen allein durch einen gesunden Lebensstiel ihr Krankheitsrisiko nahezu halbieren. Hierfür müssten 3 von 4 Punkten erfüllt sein:

  • nicht rauchen
  • kein Übergewicht
  • regelmäßige Bewegung
  • ausgewogene Ernährung

Im Zusammenhang mit der Ernährung steht immer die Bewegung. Die Treppe zu nehmen anstatt des Aufzugs ist sicherlich ein guter Anfang. Doch am besten integriert man auch einen wirklichen Sport in seinen Wochenplan. Dies kann alles sein: Heimtrainer (Fahrradergometer, Rudermaschine etc.), Nordic Walking, Schwimmen, Schlittschuhlaufen, Basketball, Trampolin … Wichtig ist, dass einem die Sportart gefällt. So ist die Chance größer, dabei zu bleiben. Übrigens: Auch Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (Kniearthrose, Bandscheibenvorfall, Hüftbeschwerden etc.) können (und sollten) beweglich bleiben. Physiotherapeuten können Betroffene persönlich bezüglich der richtigen Sportwahl beraten.

5. Realistische Lebensziele fördern die Zufriedenheit im Alter

Im letzten Punkt sollte auch die Psyche als wichtiger Faktor angesprochen werden. Die Fakultät für Psychologie der Universität Basel konnte in einer Studie untermauern: erreichbare Ziele sorgen für mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit im Alter. Für die Studie wurden 970 Teilnehmer zwischen 18 und 82 Jahren nach ihren Zielen befragt – nach 2 und 4 Jahren wurden die Fragen wiederholt. Wer seine Ziele erreicht (hierbei ist egal, als wie wichtig diese Ziele eingestuft wurden) spüre Kontrolle und Erreichbarkeit in seinem Leben. Umgekehrt führten nicht erreichte Ziele und insbesondere unrealistische Ziele zu Unwohlsein und Enttäuschung. Ebenfalls interessant: Die Ziele verschieben sich mit dem Alter. Während junge Menschen noch auf Ruhm und Erfolg aus sind, ist im Alter Gesundheit und Soziales Engagement wichtig.

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