mRNA-Impfung ist 17-mal wirksamer als natürliche Immunität

Eine aktuelle Studie vergleicht die Antikörper gegen SARS-CoV-2 aus der natürlichen Infektion mit denen, die durch die Impfung mit einer mRNA-Formel erzeugt werden.

Es gibt zwei Möglichkeiten Antikörper gegen SARS-CoV-2 zu produzieren: geimpft zu werden oder natürlich mit dem Virus infiziert zu werden. Die beiden Immunantworten sind nicht gleichwertig; die Art der Antikörper, ihre Menge oder auch ihre neutralisierende Kraft sind Parameter, die von Wissenschaftlern untersucht und verglichen werden. Das Ziel ist nicht, festzustellen, welche die bessere ist, sondern zu verstehen, was sie unterscheidet.

Mehr und besser neutralisierende Impfantikörper

Eine aktuelle Studie, die in Scientific Reports erschien und am Krankenhaus der National Institutes of Health in Bethseda durchgeführt wurde, untersuchte die Höhe der Antikörper gegen RBD und ihre neutralisierende Wirkung im Serum von geimpften oder natürlich infizierten Personen.

Es zeigte sich, dass der Titer der Antikörper gegen RBD nach der Injektion eines mRNA-Impfstoffs 17-mal höher war als nach einer natürlichen Infektion. Ihre neutralisierende Kraft ist auch 17-mal höher gegenüber einer Variante mit der Mutation N501Y, die dafür bekannt ist, die Affinität von SARS-CoV-2 für seinen auf der Wirtszelle präsentierten Rezeptor zu erhöhen.

Die zahlreichen und stark neutralisierenden Impfantikörper scheinen trotz der Escape-Fähigkeiten der SARS-CoV-2-Varianten die wirksamsten Mittel zur Bekämpfung dieser Varianten zu sein. Dennoch leidet die Studie an mehreren Mängeln: Die Neutralisationstests sind vereinfacht und berücksichtigen nicht die komplexen Parameter, die an der Interaktion SARS-CoV-2 – Wirtszelle beteiligt sind (z. B. Anzahl der Rezeptoren auf der Zelloberfläche).

Darüber hinaus konzentriert sich die Analyse bezüglich der Varianten auf die einzige Mutation N501Y. Diese Mutation spielt zwar eine zentrale Rolle für das Entkommen der Varianten, die sie tragen, aus dem Immunsystem, aber sie ist nicht die einzige. Einzeln oder in Kombination beeinflussen andere Mutationen die Erkennung von Antikörpern und deren neutralisierende Wirkung.

Die Immunität nach einer natürlichen Infektion ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, manche entwickeln große Mengen an Antikörpern, andere nicht. In den hier untersuchten Proben hielt die natürliche Immunität etwa neun Monate an, während die Immunität durch eine Impfung sechs Monate anhielt. Um sich vor Covid-19 zu schützen, ist die Impfung jedoch immer noch die vernünftigste Lösung. Schwere Nebenwirkungen sind selten und vorübergehend. Die natürliche Infektion hingegen birgt ein hohes Risiko für schwere Covid-19, aber auch für langfristig behindernde Symptome, die von den Ärzten noch nicht ausreichend behandelt werden.

Urhebender Autor: Julie Kern