Zwei lebensfreundliche Super-Erden in der Nähe des Sonnensystems entdeckt

Mit Hilfe des Weltraumteleskops Tess haben Astronomen zwei neue erdnahe Supererden entdeckt, die um einen roten Zwergstern kreisen. Sie befinden sich an der inneren Grenze der habitablen Zone und sind damit ideale Kandidaten für die James-Webb-Suche nach einer Atmosphäre.

Das Weltraumteleskop Tess ist nun seit mehr als fünf Jahren auf der Suche nach Exoplaneten und liefert immer wieder wertvolle Daten über die Welten, die uns umgeben. Mit bereits 330 bestätigten neuen Planeten und Tausenden von Planetenkandidaten sucht Tess weiterhin nach Gesteinsplaneten mit einer annähernd erdähnlichen Masse, den sogenannten Supererden. Und zwei neue dieser Art sind gerade zu seiner Liste hinzugekommen, die in einer auf ArXiv veröffentlichten Studie beschrieben werden.

Die beiden Welten sind 42 Parsec von der Erde entfernt, was etwa 137 Lichtjahren entspricht, und umkreisen einen roten Zwergstern vom Typ M mit dem Namen TOI-2095, wobei TOI für Tess Objectives of Interest steht. Sie wurden nach ihren Sternen TOI-2095b und TOI-2095c benannt, beide haben einen Radius, der in etwa dem der Erde entspricht, und eine Masse von 4,1 Erdmassen bzw. 7,4 Erdmassen. Diese Schätzungen müssen noch angeglichen werden, erklären die Forscher, da es an Daten mangelt.

© Murgas et al, 2023 -Helligkeitskurven, die mit Tess aufgenommen wurden und es ermöglichen, den Transit der beiden Exoplaneten TOI-2095b und TOI-2095c zu visualisieren

Gute Aussichten für eine atmosphärische Profilierung.

Die Forscher interessieren sich jedoch vor allem für ihre Position in Bezug auf den Stern TOI-2095. Die Studie erklärt nämlich, dass sie sich am inneren Rand der habitablen Zone befinden, also der Entfernung zum Stern, die das Vorhandensein von flüssigem Wasser ermöglichen würde! Das heißt, es könnte Leben geben … allerdings mit vielen ungewissen Aspekten, da alles von der Atmosphäre dieser Planeten abhängt. Sie könnten eine Venus-ähnliche Atmosphäre besitzen, die sie als Lebensraum ungeeignet macht, oder aber ihre Atmosphäre wurde durch die Strahlung von TOI-2095 beschädigt.

Diese Möglichkeit macht sie jedoch zu ernsthaften Kandidaten für zukünftige James-Webb-Erkundungen: Sie sind der Erde nahe genug und weisen Eigenschaften auf, die flüssiges Wasser möglich machen! „Insbesondere können äußerst präzise Beobachtungen zur Erfassung der Radialgeschwindigkeit dazu beitragen, die Messungen der Masse (und damit der scheinbaren Dichte) von Planeten zu verbessern, und einige Einschränkungen für zukünftige Perspektiven der Atmosphärencharakterisierung liefern“, schreiben die Forscher.

Redaktion: Futura, verfasst von Léa Fournasson.

Titelbild: © Sasa Kadrijevic, Adobe Stock-Die beiden Supererden umkreisen innerhalb weniger Tage einen roten Zwergstern, der weniger heiß, kleiner und weniger massereich als die Sonne ist.

2. Abbildung:© Murgas et al, 2023