Seltsames Signal aus dem All verwirrt die Wissenschaftler
Im Weltall geschieht etwas, was die Astronomen noch nie zuvor gesehen haben. Ein Signal, das von einem Neutronenstern ausgeht, wiederholt sich nur einmal pro Stunde. Eine anormale und verwirrende Entdeckung für die Wissenschaftler.
In einer Entfernung von etwa 15 820 Lichtjahren von der Erde findet ein seltsames Ereignis statt, das die wissenschaftliche Gemeinschaft der Astronomen fasziniert. Alles stammt von einem Neutronenstern, der auch als Pulsar bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um den Überrest eines Sterns, eine sehr dichte Verdichtung seines Kerns nach seiner Explosion. Der Stern trägt die Bezeichnung ASKAP-1935+2148, und Radioteleskop-Abhörsysteme in Australien und Südafrika haben sein Signal aufgefangen. Bisher ist das nichts Ungewöhnliches, da ein Pulsar aufgrund seiner starken Magnetfelder Teilchenströme in den Weltraum schickt. Dies ist übrigens auch der Grund für ein sich wiederholendes Signal, das man auf der Erde empfangen kann.
Im Fall von ASKAP-1935+2148 ist die Frequenz des Signals für die Wissenschaftler jedoch verwirrend. Pulsare drehen sich sehr schnell und benötigen normalerweise nur wenige Sekunden, um eine Rotation zu vollziehen, so dass die Antennen auf der Erde ihr Signal empfangen können. ASKAP-1935-2148 sendet sein Signal jedoch alle 53,8 Minuten. Eine einzigartige und noch nie dagewesene zeitliche Anomalie in Verbindung mit einem anderen Phänomen, da das Signal mehrere Phasen durchläuft, indem es zunächst extrem stark ist, bevor es ganz verschwindet.
Eine Signalwiederholung mit einer nie dagewesenen Langsamkeit.
Diese Langsamkeit ist für die Wissenschaftler verwirrend, da sie eigentlich unmöglich sein sollte. Auch die starken Signale dauern zwischen 10 und 50 Sekunden, was die übliche Signatur eines Magnetars ist. Nur dass es sich nach Ansicht der Astronomen nicht um einen solchen handelt. Danach wird ein weiteres Signal ausgesendet, das 26 Mal schwächer und sehr schnell ist. Schließlich kommt es zu einer Ruhephase.
Für die Wissenschaftler könnte dieser besondere Neutronenstern eine Art Brücke zwischen verschiedenen unbekannten Zuständen darstellen. In Wirklichkeit könnte es sich um eine neue Art von Weißem Zwerg handeln, der viel größer als ein Neutronenstern ist und daher langsamer rotiert. Das Verhalten des Sterns würde dann auf eine neue Kategorie von Objekten hindeuten, die sich gerade in den Pulsarzustand verwandeln.
Bisher haben die Forscher jedoch nur Hypothesen aufgestellt. Einer von ihnen, Manisha Caleb vom Astronomischen Institut in Sydney, meint sogar, dass diese Entdeckung dazu führen könnte, das Verständnis der Astronomen von Neutronensternen, Magnetaren oder Weißen Zwergen völlig neu zu überdenken.
Redaktion: Futura, verfasst von SYLVAIN BIGET.
Titelbild: © Melissa Weiss, NRAO/AUI/NSF – Die Wissenschaftler sind nach wie vor verwirrt über diese Anomalie.
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