Erde

Welches ist das seltenste Mineral der Welt?

Es gibt eine gigantische Menge verschiedener Mineralien auf der Erde und wir sind sicherlich noch weit davon entfernt, sie alle identifiziert zu haben. Während einige Mineralien wie Quarz extrem häufig vorkommen, ist der Kyawthuit nur durch ein einziges Exemplar vertreten, was ihn zum seltensten Mineral der Welt macht. Aber wo wurde es gefunden?

Das am häufigsten vorkommende Mineral auf der Erde ist sicherlich Bridgmanit. Es handelt sich dabei um ein Silikatmineral, das Bestandteil des Erdmantels ist und eine Hochdruckphase des Olivins darstellt. Bridgmanit ist jedoch nicht an der Oberfläche der Erdkruste zu beobachten.

Betrachtet man nur die Erdoberfläche, so steht Quarz ganz oben auf dem Siegertreppchen. Doch wie sieht es im Gegensatz dazu mit dem seltensten Mineral der Welt aus?

Kyawthuite: Ein einziger Kristall, der bisher gefunden wurde.

Angesichts der Tatsache, dass wir nicht genau wissen, was sich tief im Inneren der Erde verbirgt, ist dies eine schwierige Frage, deren Beantwortung nur auf den bereits beobachteten Mineralformen beruht. Ausgehend von diesem Grundsatz ist es jedoch möglich, einen Namen vorzuschlagen: Kyawthuite. Bisher soll nur ein einziger Kristall dieses Minerals beobachtet worden sein. Er soll in der Mogok-Region in Myanmar gefunden worden sein.

Kyawthuite wurde 2015 offiziell von der International Mineralogical Association anerkannt und hat die Form eines orangefarbenen Kristalls. Seine chemische Zusammensetzung ist Bi3+Sb5+O4 (Wismutantimonat) und er kristallisiert im monoklinen System. Und … das ist so ziemlich alles, was wir über dieses Mineral wissen. Es ist schwierig, die Entstehungsbedingungen anhand eines einzigen Exemplars zu bestimmen. Dieses ist übrigens im Natural History Museum in Los Angeles in den USA ausgestellt.

Painit: Ein Mineral mit einer faszinierenden Zusammensetzung auf Platz 2

Etwas umfangreicher sind die Informationen über das zweitseltenste Mineral der Welt, Painit. Es wurde 1952 von dem englischen Edelsteinsammler Arthur Pain ebenfalls in Myanmar entdeckt. Painit kommt in Form von roten, sechseckigen Kristallen vor. Seitdem wurden mehrere weitere Exemplare gefunden, die eine weitere Erforschung des Minerals ermöglichten.

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© Rob Lavinsky, iRocks.com, Wikimedia Commons, CC by-sa 3.0-Cristal de painite.

Ursprünglich dachte Arthur Pain, es handele sich um einen Rubin, aber die Analysen zeigten, dass es sich um ein Mineral aus der Gruppe der Borate mit der Formel CaZrAl9O15(BO3) handelt. Und diese Zusammensetzung ist im Übrigen ziemlich außergewöhnlich. Painit ist nämlich das einzige natürliche Mineral, das eine Kombination aus Bor (B) und Zirkonium (Zr) aufweist. Diese beiden Elemente sind in der Regel aus noch nicht genau geklärten Gründen unverträglich. Painit wäre also eine Art Ausnahme, die sicherlich mit besonderen Entstehungsbedingungen zusammenhängt. Bisher hat sich jedoch noch keine Studie mit diesem Thema befasst.

Die Referenzkristalle werden im Natural History Museum in London und im National Museum of Natural History in Washington aufbewahrt.

 

 

 

 

Redaktion: Futura, verfasst von Morgane Gillard.

Titelbild:© Didier Descouens, Wikimedia Commons, CC by-sa 4.0-Quarz ist das häufigste Mineral auf der Erdoberfläche. Wie sieht es mit dem seltensten aus? 

2.Abbildung:© Rob Lavinsky, iRocks.com, Wikimedia Commons, CC by-sa 3.0

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