Was sind Gonosomen? Eine Definition

Geschlechtschromosomen sind, wie der Name schon sagt, Chromosomen, die das Geschlecht einer Person bestimmen. Beim Menschen, der 46 Chromosomen in 23 Paaren hat, gibt es zwei Geschlechtschromosomen: X und Y.

Die Zellen von Frauen haben zwei X-Chromosomen, während die Zellen von Männern ein X- und ein Y-Chromosom besitzen. Die anderen 44 Chromosomen werden als Autosomen bezeichnet. Im Gegensatz zu den Autosomen sind die Geschlechtschromosomen X und Y nicht homolog. Das Vorhandensein von Geschlechtschromosomen ist charakteristisch für geschlechtliche Arten. Bei Vögeln haben die Männchen die zwei Geschlechtschromosomen ZZ und die Weibchen die zwei Geschlechtschromosomen WZ.

In jedem Paar unserer Chromosomen stammt eines von unserem Vater und eines von unserer Mutter. Frauen vererben automatisch ein X-Chromosom und Männer entweder ein X- oder ein Y-Chromosom: Das Vorhandensein des X- oder des Y-Chromosoms in der Samenzelle bestimmt also das Geschlecht des Babys.

Bei Frauen, die zwei X-Chromosomen besitzen, wird in der Regel eines der beiden Chromosomen während der Embryonalentwicklung inaktiviert. Die meisten Gene des inaktivierten X-Chromosoms werden nicht exprimiert, also ausgelesen, um Proteine herzustellen. Die Wahl des inaktivierten Chromosoms kann von Zelle zu Zelle unterschiedlich sein.

Krankheiten im Zusammenhang mit den Geschlechtschromosomen

Da Jungen im Gegensatz zu Mädchen nur ein X haben, können sie häufiger als diese an bestimmten Krankheiten leiden, die mit dem X-Chromosom zusammenhängen. Dies ist z. B. bei folgenden Erkrankungen der Fall:

• Duchenne-Muskelerkrankung: Diese Muskeldystrophie, die zu einer Degeneration der Muskeln führt, ist auf einen Defekt im Dystrophin-Gen zurückzuführen
• Hämophilie: diese Erkrankung führt zu einer Störung der Blutgerinnung, was bei Verletzungen gefährlich sein kann
• Farbenblindheit: Diese Krankheit führt dazu, dass der Patient Schwierigkeiten hat, bestimmte Farben zu unterscheiden. Die verantwortlichen Gene kodieren für Pigmente in den Zapfen der Netzhaut

Es gibt auch Anomalien, die die Anzahl der Geschlechtschromosomen betreffen, wie:

• das Turner-Syndrom bei Frauen mit nur einem X,
• das Klinefelter-Syndrom, bei Männern mit zwei X und einem Y.

Urhebender Autor: Redaktion Futura