Wissenschaft

Schwangerschaft im Weltall: Was geschah mit den Mäuseembryonen im All?

Wird sich die Menschheit eines Tages im Weltraum fortpflanzen können? Diese Frage ist nach wie vor ungelöst. Doch Forscher liefern nun ein winziges Fragment einer Antwort. Sie beobachteten, dass sich Mäuseembryonen an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) normal entwickelten.

Können sich Embryonen im Weltraum entwickeln? Diese Frage ist nicht unbedeutend. Denn im Zeitalter der Eroberung des Weltraums könnte die Menschheit in einer nicht mehr allzu fernen Zukunft in Erwägung ziehen, sich im Weltraum fortzupflanzen. Die Frage ist auch nicht trivial, denn in einer Mikrogravitationsumgebung laufen die Dinge nicht immer ganz so ab wie auf der guten alten Erde.

Experimente mit Embryonen an Bord der Internationalen Raumstation ISS

Vor einigen Jahren war es Forschern nicht gelungen, befruchtete Eizellen in eine simulierte Mikrogravitationsumgebung einzupflanzen. Diesmal haben sich Biologen der Yamanashi Universität (Japan) mit einer anderen Phase der Fortpflanzung befasst: der frühen Entwicklung des Embryos. In der Zeitschrift iScience berichten sie, wie sie gefrorene Säugetierembryonen – in diesem Fall Mäuse – zur Internationalen Raumstation (ISS) schickten. Das war im August 2021.

Die Astronauten haben diese daraufhin aufgetaut und vier Tage lang „gezüchtet“. Eine große Premiere!

Die Forscher berichten, dass die Mäuseembryonen, die die Operation überlebten — weniger als in der Kontrollgruppe, die auf der Erde blieb — sich normal zu Blastozysten entwickelten, Zellen, die sich später zu Föten und zur Plazenta weiterentwickeln. Dies beweist ihrer Meinung nach, dass die Mikrogravitation keinen signifikanten Einfluss auf die frühe Entwicklung von Säugetierembryonen hat.

Im Weltraum entwickelte Embryonen, aber noch keine Mäusebabies

Nach Laboranalysen behaupten die Biologen sogar, dass weder die DNA noch die Gene bei der Operation verändert wurden. Die auf der ISS „gezüchteten“ Blastozysten sollen nun in Mäuse auf der Erde eingepflanzt werden, um zu überprüfen, ob aus den Embryonen auch wirklich Junge entstehen können. Damit wäre immer noch nicht bewiesen, dass eine Schwangerschaft im Weltraum ohne Risiko ausgetragen werden kann.

 

Redaktion:Futura, verfasst von Nathalie Mayer.

Titelbild: © Michael, Adobe Stock-Forscher der Yamanashi Universität (Japan) berichten, dass sich Mäuseembryonen im Weltraum normal entwickeln können. Zumindest in ihrem allerersten Stadium. 

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