Wirtschaft

Nachhaltige Sanierung von Altbauten: Energieeffizienz im Fokus

Viele Hausbesitzer sind unsicher, wie sie ihre historischen Gebäude zeitgemäß gestalten können. Ein Altbauhaus verbraucht nämlich in der Regel mehr als ein Neubauhaus. Mittlerweile gibt es jedoch Möglichkeiten, um diese Häuser energieeffizienter zu sanieren. Lesen Sie hier nach, was dabei zu berücksichtigen ist und welche Optionen Ihnen dabei zur Verfügung stehen.

Aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland

Aufgrund des Ukrainekriegs, der steigenden Inflation und der Materialknappheit sind viele Bürger darin bedacht, mehr auf ihre Ersparnisse zu achten. Seit den Sanktionen gegen Russland herrscht eine große Unruhe auf dem globalen Energiemarkt. Die Preise für fossile Brennstoffe wie Öl und Gas schwankten in den letzten Jahren enorm. Das stellt zahlreiche Hausbesitzer vor einer großen Herausforderung. Daher ist eine Vielzahl von Leuten darin interessiert, nachhaltige Alternativen zu finden, die auf Dauer genutzt werden können. Trotz all dem sollte sie bezahlbar sein, da die finanziellen Möglichkeiten bei einigen Mitbürgern beschränkt sind.

Speziell für Personen, die in einem Altbau leben, kommen schnell an ihre Grenzen an und grübeln, wie sie ihr Eigenheim energieeffizient nachrüsten können. Eine sehr vielversprechende Option ist das Einsetzen einer Wärmepumpe. Die beste Wärmepumpe für den Altbau ist die, die mit elektrischem Kompressor verdichtet wird. Für Pumpen, die ohne ausreichend Dämmung funktionieren müssen, gibt es ebenfalls Alternativen, die in Betracht gezogen werden können. Demnach eignen sich Wärmepumpen für fast jede Gebäudeart.

Fenster und Türen mit hoher Energieeffizienz

Ältere Gebäude haben oftmals große Fenster, die Bodentief sind oder Türen, die zwar herausragend aussehen, jedoch nicht mehr ganz dicht sind. Solche Häuser sind architektonische Schätze, die jedoch gründlich ausgerüstet werden sollten, um eine bessere Energieeffizienz zu erreichen. Die Wahl geeigneter Fenster und Türen spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung des Energieverbrauchs. Diese wissenswerten Aspekte sollten Sie bei diesem Thema beherzigen:

  • Materialwahl und Konstruktion: Bei der Auswahl von Fenstern und Türen sollten Sie auf hochwertige Materialien achten, die langlebig und energiesparend sind. Moderne Materialien wie PVC, Holz-Aluminium oder Kunststoff-Aluminium-Kombinationen bieten oft eine optimale Verbindung aus Stabilität und Isolierung. Zahlreiche Leute zahlen jährlich einen hohen Energiebetrag, weil ihre vier Wände nicht ausreichend isolierten sind.
  • Verglasungstechnologien: Die richtige Verglasung spielt eine entscheidende Rolle im Wärmeschutz. Isolierverglasungen, die mit einer speziellen Low-E-Beschichtung behaftet sind, reduzieren den Wärmeverlust erheblich. Fenster mit doppelter oder dreifacher Verglasung bilden eine äußerst wirkungsvolle Barriere gegen den unerwünschten Austausch von Wärme. Diese speziellen Beschichtungen bestehen aus mehreren hauchdünnen Schichten, darunter edle Metalle wie Silber.
  • Diese nahezu unsichtbaren Schichten begrenzen effektiv die Menge an Wärme, die durch das Fensterglas übertragen wird. Ihr Hauptzweck besteht darin, die im Inneren erzeugte Wärme zu reflektieren, wodurch die Energieeffizienz der Fenster optimiert wird.
  • Dichtungen und Abdichtungen: Dichtungen sind eines der Grundbausteine, für einen sparsamen Energieverbrauch. Sie tragen maßgeblich zur Reduzierung von Luftundichtigkeiten bei. Selbst bei hochwertigem Material ist die Qualität der Verarbeitung des Dichtungsmaterials und eine fachgerechte Installation ausschlaggebend.
  • Wärmeschutz und U-Wert: Der U-Wert dient als Kennzahl für die Menge an Wärme, die durch ein Bauteil nach außen abgegeben wird. Es liefert Aufschluss über die Wärmedämmfähigkeit eines Fensters. Präziser ausgedrückt misst der U-Wert die Energiemenge pro Fläche, die durch einen festen Körper hindurchfließt. Bei der Auswahl von Fenstern und Türen ist es daher sinnvoll, auf niedrige U-Werte zu achten.
  • Berücksichtigung individueller Anforderungen: Die spezifischen Anforderungen Ihres Gebäudes sollten bei der Auswahl von Fenstern und Türen nicht außer Acht gelassen werden. Historische Bauelemente erfordern möglicherweise maßgeschneiderte Lösungen, um die energetische Effizienz zu steigern, ohne den architektonischen Charme zu beeinträchtigen. Besonders bei denkmalgeschützten Häusern kann das zu einer Herausforderung werden.

Finanzielle Anreize und Fördermittel

Die Umsetzung energieeffizienter Sanierungsprojekte wird durch staatliche Förderprogramme finanziell unterstützt. Neben der ethischen Verantwortung gegenüber der Umwelt ist es für den Staat ebenfalls von Interesse, dass Bürger versuchen, ihren CO₂-Ausstoß zu minimieren. Diese Förderungsmaßnahmen könnten für Sie infrage kommen:

  • Staatliche Förderprogramme im Überblick: Fast 20 Prozent der CO₂-Emissionen werden durch das Heizen von Gebäuden verursacht. Das soll geändert werden, dank der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bürger, die ihr Gebäude energieeffizient sanieren wollen, können einen Antrag stellen und erhalten dafür bis zu einem Zuschuss von 70 Prozent, wenn sie auf Wärmepumpen umsteigen.
  • Steuerliche Ermäßigung: Neben der Grundförderung besteht die Möglichkeit, einen staatlichen Zuschuss von 20 Prozent zu erhalten. Das gilt für alle, die ihre noch funktionierende Heizung (wie Gas, Öl, Biomasse) gegen eine erneuerbare Energie-Heizung austauschen wollen. Darüber hinaus gibt es eine einkommensabhängige Basisförderung von 30 Prozent. Das können diejenigen beantragen, die ein jährliches zu versteuernden Haushaltseinkommen von 40.000 Euro haben. Zusätzlich dazu sind jedoch auch bei Einzelfällen Boni hinzukommen.
  • Fördermaßnahmen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) und dem BAFA: Die Modernisierung eines Altbaus wird großzügig von der KfW und dem BAFA unterstützt, die dabei hohe Zuschüsse und Kredite gewähren. Abhängig von der Art der Sanierung können Eigentümer bis zu 45 Prozent ihrer Investitionskosten durch Fördermittel zurückerhalten. Förderfähige Maßnahmen umfassen beispielsweise den Austausch der Heizung, die Dämmung des Hauses oder die Erneuerung der Fenster.

Weitere Anregungen für nachhaltige Alternativen

Es gibt diverse innovative Ansätze, die ebenfalls dabei helfen können, sein Eigenheim nachhaltiger zu gestalten. Diese Investitionen lohnen sich, um das Klima zu schützen und langfristig Kosten zu sparen. Diese Vorschläge können als Anregung dienen:

  • Photovoltaik-Anlagen: Integrieren Sie Photovoltaik-Anlagen, um erneuerbare Energie zu gewinnen. Durch die Installation von Solarpanels auf dem Dach können Altbauten ihren eigenen Strom erzeugen und dadurch langfristig Kosten senken. Bedenken Sie dabei, dass ihr Dach von einem Fachmann eine geschätzte Lebensdauer von 20 bis 25 Jahre erhalten sollte, um eine Anlage installieren zu dürfen.
  • Smart-Home-Technologien: Die Integration von einem intelligenten Steuerungssystem, hat den Vorteil, dass der Energieverbrauch damit optimiert wird. Mit der neuen smarten Technologie stellen Energiequellen per Smartphone ab. Smarte Thermostate, Beleuchtungssysteme und Energie-Monitoring können den Komfort steigern und gleichzeitig den Energieverbrauch reduzieren.
  • Gründächer und Fassadenbegrünung: Integrieren Sie grüne Dächer oder begrünte Fassaden, um die Wärmedämmung zu verbessern. Pflanzen absorbieren CO₂ und tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei. In zahlreichen Metropolen, wie Mailand, Portugal oder Paris, wird das von zahlreichen Hausbesitzern umgesetzt.
  • Karmin und Pelletöfen: Auch ein Karmin oder ein Pelletofen sind nachhaltige Alternativen, da Holz ein erneuerbarer Brennstoff ist. Etwa 1,1 Millionen Haushalte setzen Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel in Heizkesseln als Hauptenergiequelle für die Beheizung ihrer gesamten Wohnfläche ein. Darüber hinaus sind etwa 11,2 Millionen Einzelraumfeuerstätten, vor allem Kaminöfen und Kachelöfen, als zusätzliche Holzheizungen im Einsatz.

Fazit

Altbauhäuser zeichnen sich durch ihre Ornamente, Stuckverzierungen und Dielenböden aus. Diese typische Altbau-Merkmale reflektiert die Bauweise und den Zeitgeist der jeweiligen Epoche. Daher wäre es bedauerlich, wenn diese geschichtsträchtigen Gebäude nicht mehr existieren könnten. Aus diesem Grund ist es besonders erfreulich, wenn ein Altbaugebäude durch energetische Sanierung die Möglichkeit erhält, auch in Zukunft weiterhin zu bestehen.

 

Beitrag verfasst von Yves Fidel.

Titelbild: js-photo – stock.adobe.com – Altbauhäuser zeichnen sich durch ihre Ornamente, Stuckverzierungen und Dielenböden aus.

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