Wissenschaft

Eine Nasa-Sonde könnte die erste sein, die „eine neue Ansammlung von Himmelskörpern in unserem Sonnensystem“ entdeckt.

Der Kuipergürtel befindet sich am Rande unseres Sonnensystems. Er besteht aus Tausenden von gefrorenen Überresten. Astronomen dachten, sie würden ihn ziemlich gut kennen. Doch sie irrten sich.

Das, was die Astronomen den Kuipergürtel nennen, befindet sich am Rande unseres Sonnensystems. Jenseits der Umlaufbahn des Neptun und bis zum 50-fachen der Entfernung von der Sonne (d. h. 50 mal 150 Millionen Kilometer). So dachten die Forscher zumindest bislang. Neue Daten, die von der Nasa-Mission New Horizons – der ersten Mission, die an Pluto vorbeifliegt – zurückgesendet wurden, scheinen diese Ansicht zu widerlegen.

Staub jenseits der Grenze des Kuipergürtels

In den Astrophysical Journal Letters beschreiben die Forscher, wie ein Instrument an Bord von New Horizons, das den Staub auf seinem Weg zählen sollte – der Student Dust Counter (SDC), der von Studenten der University of Colorado (USA) gebaut wurde – einen weitaus höheren Staubgehalt als erwartet feststellte, obwohl er in einer Entfernung von 45 bis 55 Astronomischen Einheiten (eine AE entspricht 149 597 870 700 Metern) von der Sonne unterwegs war.

Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass sich der Kuipergürtel sogar bis zu 80 Astronomische Einheiten ausdehnen könnte!

Die Wissenschaftler schließen jedoch nicht ganz aus, dass es auch eine andere Erklärung für diese Daten geben könnte. So könnten der Strahlungsdruck oder andere Faktoren Staub, der im inneren Kuipergürtel entstanden ist, über 50 Astronomische Einheiten hinausgetrieben haben.

New Horizons: Entdeckt New Horizons als erstes eine neue Population von Himmelskörpern?

Diese neuen wissenschaftlichen Ergebnisse von New Horizons könnten das erste Mal sein, dass ein Raumschiff eine neue Population von Körpern in unserem Sonnensystem entdeckt“, kündigt Alan Stern, leitender Forscher von New Horizons am Southwest Research Institute (SWRI) in Boulder, in einer Mitteilung der Nasa an. „Ich bin gespannt, wie weit diese hohen Werte von Kuipergürtel-Staub reichen werden.“ Und dabei dürfte er sich wieder auf die Raumsonde verlassen können. Die Nasa hat angekündigt, dass die Mission genügend Treibstoff haben sollte, um sich über 100 Astronomische Einheiten hinaus zu wagen.

 

Redaktion: Futura, verfasst von Nathalie Mayer.

Titelbild:© XD, Futura mit DALL-E – Daten, die von der New Horizons Mission zurückgesendet wurden, legen nahe, dass der Kuipergürtel viel größer ist, als die Astronomen bisher angenommen haben. 

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