Die Überreste eines gigantischen Seemonsters tauchen in britischen Gewässern auf.

Eine außergewöhnliche Entdeckung könnte uns viel über eines der gefürchtetsten Raubtiere, die je gelebt haben, verraten: den Pliosaurus. An der Jurassic Coast in der Küstenregion Dorset, im Süden Englands, wurde ein Schädel entdeckt. Das Fossil ist zwei Meter lang und gehört zu den vollständigsten, die je gefunden wurden. 

Die Entdeckung wurde bei einem zufälligen Strandspaziergang gemacht, bei dem der Fossilienliebhaber Phil Jacobs die Schnauzenspitze des Pliosaurus entdeckte. Eine Untersuchung mit einer Drohne führte dann dazu, dass der Rest des Schädels auf Höhe einer Klippe lokalisiert wurde, die zu Fuß nicht erreichbar war … weshalb eine mehrmonatige Operation notwendig war, um das Fossil abzuseilen, ohne es zu beschädigen. Für die Wissenschaftler ist diese Entdeckung angesichts des Erosionszustands der Region eine einmalige Gelegenheit, mehr über diese prähistorischen Kreaturen und ihr Ökosystem zu erfahren. 

Der König der marinen Superräuber

Der Pliosaurier beherrschte die Meere und Ozeane während des Mesozoikums (-252,2 bis -66,0 Ma).

Mit einer Länge von 10 bis 12 Metern konnte er einen Biss mit einer Kraft von 33.000 Newton ausüben, der selbst unsere größten Krokodile mit ihren 16.000 Newton (die Art mit dem stärksten Kieferschlag unserer Zeit) alt aussehen ließ. Dazu kamen vier mächtige Flossen, mit denen er sich sehr schnell fortbewegen konnte, und eine Reihe von langen, rasiermesserscharfen Zähnen. Unser besonders großes britisches Exemplar sieht vielversprechend aus: Die wenigen Wirbel, die am Schädel hängen, deuten darauf hin, dass der Rest seines Skeletts noch irgendwo in den Klippen liegen könnte. Eine begeisternde Herausforderung für die Wissenschaftler, die aufgrund der Erosionsgeschwindigkeit in diesem Gebiet unter Druck stehen.

Redaktion: Futura, verfasst von Camille Auchère.

Titelbild: © Daniel Eskridge Adobe Stock- Dieses Pliosaurierfossil könnte das bislang Größte sein, das je gefunden wurde.