Luteinisierendes Hormon – Was ist das? Eine Definition

LH oder luteinisierendes Hormon ist ein Hormon, das vom vorderen Teil der Hypophyse produziert wird.

LH, ausgeschüttet von der Hypophyse ausgeschüttet

LH ist wie FSH ein Gonadostimulin, das auf die Gonaden wirkt. Beim Mann sind die Gonaden die Hoden, bei der Frau die Eierstöcke. FSH ist das follikelstimulierende Hormon. LH wird pulsartig (in Wellen) ausgeschüttet, wobei bei Frauen die Häufigkeit und Amplitude der Sekretionspulse im Verlauf des Menstruationszyklus variiert.

Die LH-Sekretion der Hypophyse steht unter der Kontrolle von GnRH (Gonadoliberin), einem Neurohormon, das von Neuronen im Hypothalamus produziert wird. Auch die GnRH-Sekretion geschieht pulsartig und stimuliert die LH-Zellen.

LH beim Mann: Testosteron

Beim Mann stimuliert LH die Aktivität der Leydig-Zellen in den Hoden, die wiederum Testosteron produzieren. LH-Pulse führen zu Testosteron-Pulsen. Testosteron übt eine negative Rückkopplung auf die LH-Produktion aus, hemmt also die weitere LH-Produktion. Baut sich das Testosteron ab, sinkt die hemmende Wirkung auf die LH-Produktion, sodass die Leydig-Zellen wieder LH in größerer Menge synthetisieren.

LH bei der Frau: LH-Spitze, Eisprung und Menstruationszyklus.

Bei Frauen schwankt die Produktion des Hormons LH im Verlauf des Menstruationszyklus. LH regt die Produktion von Progesteron an und löst durch eine Ausschüttungsspitze in der Mitte des Zyklus den Eisprung aus.

Diese LH-Spitze markiert das Ende der Follikelphase und führt zur Umwandlung des Follikels in den Gelbkörper während der Lutealphase. Östrogen und Progesteron induzieren eine negative Rückkopplung auf die LH-Produktion, außer vor dem Eisprung: Denn am Ende der Follikelphase ist die Östrogenproduktion hoch und überschreitet einen bestimmten Schwellenwert, was eine positive Rückkopplung auf die LH-Produktion und den LH-Gipfel bewirkt. Während der Menopause bleiben die LH-Werte hoch.

Ovulationstests zielen darauf ab, den LH-Peak zu erkennen, indem sie im Urin nach dem Hormon suchen. Bei Unfruchtbarkeit können Ovulationsstörungen durch die Bestimmung des LH-Werts im Blut diagnostiziert werden.

Urhebender Autor: Redaktion Futura