Ist der Kalorienverbrauch beim Joggen oder auf dem Laufband höher?

Joggen ist eine der beliebtesten Aktivitäten, um in Form zu bleiben oder Gewicht zu verlieren. Aber ist Joggen in geschlossenen Räumen auf einem Laufband genauso effektiv wie draußen, wenn es um den Kalorienverbrauch und die gesundheitlichen Vorteile geht?

Ob auf der Straße, in der Natur oder auf einem Laufband – es gibt viele verschiedene Arten zu joggen, und nicht alle sind gleich gut. So beeinflussen mehrere Faktoren die Anzahl der beim Laufen verbrannten Kalorien: Geschwindigkeit, Luftwiderstand, Steigung des Geländes, Temperatur etc. Wenn man beispielsweise im Freien läuft, bietet die Luft einen erhöhten Widerstand, der den Energieverbrauch leicht erhöht. Der Unterschied bleibt aber minimal. Laut einer Studie aus dem Jahr 1996 macht sich der Unterschied ab einer Geschwindigkeit von 13,5 km/h bemerkbar und beträgt nur 1 %. Das bedeutet, dass man von 100 verbrauchten Kalorien, was einer Strecke von etwa 1,5 km entspricht, 1 Kalorie mehr verbraucht, wenn man draußen läuft.

Eine andere Studie aus dem Jahr 2017 hat errechnet, dass man die Laufgeschwindigkeit auf einem Laufband um 15 % erhöhen muss, um eine vergleichbare Energiebeanspruchung wie auf der Bahn zu erreichen. Weitere Faktoren, die für das Joggen in einem Park oder in der Stadt sprechen, sind die verschiedenen Wettereinflüsse oder das Gelände, das selten vollkommen eben ist und so den Energieverbrauch erhöht. Auch Temposchwankungen führen zu einem höheren Kalorienverbrauch im Vergleich zu einer konstanten Geschwindigkeit.

Mehr Kalorienverbrauch: der psychologische Faktor

Es gibt noch weitere Argumente für das Laufen im Freien: Verschiedenen Studien zufolge neigen Läufer dazu, auf einem Laufband langsamer und kürzer zu laufen, da die Anstrengung stärker spürbar ist. Wenn man draußen läuft, ist der Geist mit etwas anderem beschäftigt, als die Kilometer und Kalorien auf einem Zähler ablaufen zu sehen: Konzentriert auf die Umgebung, wird unsere Aufmerksamkeit abgelenkt, was das Gefühl der Müdigkeit verringert. Außerdem ist das Risiko von Sehnenscheidenentzündungen oder Muskelverletzungen geringer als bei einem Laufband, bei dem sich immer die exakt gleiche Bewegung wiederholt. Umgekehrt besteht beim Joggen im Freien ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle oder Herzinfarkte.

In jedem Fall ist Joggen gut für unsere Gesundheit. Einmal pro Woche zu joggen senkt das Sterberisiko und hilft bei einer Diät, Gewicht zu verlieren.

Urhebender Autor: Céline Deluzarche