Medizin

Erste bestätigte Fälle des Marburg-Virus in Ghana

Es hat sich bestätigt: Das Marburg-Virus zirkuliert wieder in Afrika, nachdem gerade zwei Fälle in Ghana identifiziert wurden. Dieses hämorrhagische Fieber, das genauso tödlich ist wie Ebola, erreichte bei den letzten Ausbrüchen eine Sterblichkeitsrate von bis zu 88 Prozent.

marburg virus in ghana 300x169 - Erste bestätigte Fälle des Marburg-Virus in GhanaAnfang Juli wurden in Ghana zwei Krankheitsverdachtsfälle entdeckt. Sie wiesen die Symptome einer akuten Gastroenteritis auf. Daraufhin wurden Proben an das Institut Pasteur in Dakar geschickt, um das Virus zu identifizieren, das die beiden Fälle verursacht hatte. Die Ergebnisse wurden von den ghanaischen Behörden am 17. Juli 2022 bekannt gegeben: Es handelt sich um das Marburg-Virus, das nach einem Jahr ohne Ausbruch wieder aufgetaucht ist.

Mit ähnlichen Symptomen wie das Ebola-Virus verursacht dieses hämorrhagische Fieber blitzartige Symptome, die vielfach tödlich sind. Es beginnt mit hohem Fieber und starken Kopfschmerzen. Es folgen Bauchkrämpfe und Durchfall mit Blut im Stuhl, bei dem das Hauptrisiko in der Dehydrierung besteht. Eine spezifische Behandlung gibt es nicht, aber eine Rehydrierung, sei es oral oder intravenös, verbessert die Überlebensrate.

Mehrere Ausbrüche seit 1967

Es ist nicht das erste Mal, dass das Marburg-Virus ausbricht. Es wurde erstmals 1967 in Deutschland identifiziert und stammte damals aus Experimenten mit Affen, die aus Uganda importiert worden waren. Genauer gesagt wird das Virus ursprünglich von fruchtfressenden Fledermäusen getragen, ohne dass diese die Krankheit entwickeln. Sie übertragen das Virus dann entweder direkt auf den Menschen oder auf andere Wildtiere, die wiederum die Menschen, mit denen sie in Kontakt kommen, anstecken.
Seitdem wurden mehrere sporadische Ausbrüche mit einer Sterblichkeitsrate zwischen 24 und 88 Prozent je nach Virusstamm und Fallmanagement gemeldet, erklärt die WHO. Bis 2021 fanden die Ausbrüche entweder in Deutschland für den ersten Ausbruch oder in Ost- oder Südafrika statt. Im August 2021 wurde jedoch ein Fall in Guinea festgestellt, der glücklicherweise ein Einzelfall blieb. Aktuell ist Ghana über die beiden festgestellten Fälle besorgt und teilte in einer Pressemitteilung mit, dass sich die 98 Kontaktpersonen derzeit in Quarantäne befinden und bislang keine Symptome der Marburg-Virus-Krankheit entwickelt haben.

Urhebender Autor: Léa Fournasson

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