Menschlicher Körper

Was ist eine Sprachstörung?

Unter Sprachstörungen und Sprechstörungen wird eine Reihe verschiedener Einschränkungen und Beeinträchtigungen verstanden, die meist motorisch oder psychologisch bedingt sind. Diese sind unterschiedlich stark ausgeprägt, können aber unter Umständen zu Kommunikationsproblemen führen. Sprachstörungen haben verschiedene Ursachen und sind entweder angeboren oder können im Erwachsenenalter auftreten. Eine Sprachstörung an sich kann nicht vererbt werden, bestimmte Veranlagungen dazu aber schon.

sprachstorung 300x169 - Was ist eine Sprachstörung?Generell unterscheidet man zwischen organischen, funktionellen, hormonellen, ökologischen und psychosomatischen Ursachen, die für eine Sprachstörung zuständig sind. Des Weiteren wird zwischen Sprach- und Sprechstörungen unterschieden. Sprechstörungen gehen auf motorische Probleme zurück und bezeichnen eine Reihe von Einschränkungen unmittelbar in der Produktion von Lauten, Wörtern etc. Dagegen sind Sprachstörungen auf der gedanklichen Ebene verankert. Hier handelt es sich um Schwierigkeiten im Gebrauch von Wörtern. Sprachstörung erschwert unter Umständen die Fähigkeiten zum Schreiben und Lesen. Beide Typen können behandelt werden. In diesem Artikel gehen wir näher auf die Sprachstörungen ein.

Sprachstörungen zeichnen sich durch folgende Symptome aus:

  • begrenzter Wortschatz und schwache Ausdrucksentwicklung
  • Schwierigkeiten beim Verstehen von Wörtern und Sätzen
  • phonologische Sprechstörung – Unfähigkeit zur Reproduktion bestimmter Laute
  • Redeflussstörungen, Stottern
  • zu wenig reden, passive Kommunikation
  • Nichteinhaltung von grammatische Regeln der Muttersprache, z.B. falsche Verbformen und Zeiten werden genutzt, sodass sich der Sinn nicht sofort erschließt

Sprachstörungen sind häufige Begleiterscheinungen einer Krankheit, wie etwa ADHS oder Autismus, und erscheinen oft als Folge einer schweren Erkrankung, zum Beispiel nach einem Schlaganfall. Verliert ein erwachsener Mensch mit der Zeit die Fähigkeit zu kommunizieren, so spricht man auch von einem Sprachverlust. Demenz, Parkinson oder schwere Trauma sind einige Ursachen für erworbene Sprachstörungen. Wer das Risiko eines Sprachverlusts reduzieren möchte, kann seine kognitive Fähigkeit fördern. Lesen, Rätsel lösen oder eine neue Sprache lernen unterstützt unser Gehirn und hält unsere Mentalität fit. Selbst Nachhilfe in Englisch kann ein gutes Training für den Kopf sein, denn Fremdsprachen aktivieren unser Langzeitgedächtnis am besten.

Angeborene Sprachstörungen lassen sich früh genug erkennen. Achten Sie auf Ihre Kinder, wenn diese anfangen zu sprechen. Wie verhalten sie sich dabei? Verwenden sie mit der Zeit immer wieder neue Wörter oder bedienen sie sich an einem begrenzten Wortschatz? Zeigen sie Interesse, wenn jemand sie anspricht? Sind sie in der Lage vollständige Sätze zu formulieren und ergeben diese einen Sinn? Solange sich ein Kind in der Phase der Sprachentwicklung befindet, ist es der richtige Zeitpunkt zu handeln, falls sich die Anzeichen einer Sprachstörung zeigen.

Wichtig ist, dass eine endgültige Diagnose nur durch einen Test vom Fachspezialisten vorliegt. Es gibt also keinen Grund zur Sorge, wenn beispielsweise kleine Kinder nicht gleich alles lernen, denn es braucht seine Zeit und jeder hat dabei ein unterschiedliches Tempo. Bemerken Sie jedoch deutliche Symptome, konsultieren Sie Ihren Kinderarzt oder suchen Sie einen Logopäden auf.

Wie sieht der Alltag mit einer Sprachstörung aus?

Stellen Sie sich vor, wie es sein könnte, mit einer Sprachstörung den Alltag zu meistern. Für viele Menschen gar nicht so unrealistisch, denn es ist ihr tägliches Leben. Gut ist, dass die moderne Gesellschaft Inklusion und Barrierefreiheit als besonders wertvoll ansieht, sodass sich keine Personengruppen ausgeschlossen fühlen müssen.

Die größte Herausforderung bei einer Sprachstörung liegt in der erschwerten Kommunikation. Die Verstehensprobleme können dabei auf beiden Seiten vorkommen: Einige Menschen mit Sprachstörung verfügen über ein schwächeres Hörverständnis und können die Informationen nicht so leicht wahrnehmen. Hinzu kommt, dass sie ihre eigenen Gedanken nur schwer in Worte fassen und zum Ausdruck bringen können.

Mit geeigneten Übungen und Therapie kann eine Sprachstörung bei einem Kind oder bei einem Erwachsenen behandelt werden. Viel Üben und regelmäßig zum Logopäden zu gehen gehört also auch zum Alltag mit einer Sprachstörung.

Sprachstörungen behandeln

Eine Sprachstörung kann vermindert werden, wenn Sie aktiv dagegen vorgehen. Bei Kindern bedeutet das, dass sie während der Sprachentwicklung, also bis zum vierten Lebensjahr, von den Eltern gefördert werden müssen. Folgende Tätigkeiten sind dafür gut geeignet:

  • Musik hören und Kinderlieder mitsingen
  • Kindergedichte auswendig lernen
  • sich mit dem Kind viel austauschen, das Kind plappern lassen
  • Gute-Nacht-Geschichten vorlesen
  • Aufgaben, wie Bilder beschreiben oder eine Geschichte zu Ende erzählen

Wer sich früh genug mit seinem Kind beschäftigt hat, braucht keine Angst vor der Einschulung zu haben. Aber auch für Grundschüler gibt es eine Reihe Übungen, mit denen man einer Sprachstörung vorbeugen kann. Für Erwachsene gibt es ebenfalls entsprechende logopädische Therapien, die in der Regel individuell sind. Auch hier gilt – die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen.

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