Haushalt

Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

Wenn von Nachhaltigkeit die Rede ist, denken die meisten an Energieeffizienz, Ressourcen sparen, Müllvermeidung und Recycling. Vielleicht kommen auch noch Stichworte wie Lebensmittelverschwendung und Vermeidung von Chemikalien im Haushalt dazu. Nur die wenigsten denken im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit an die Mode. Tatsächlich aber zählt die Textilindustrie zu den größten Umweltverschmutzern der Welt. Sie allein braucht vier Prozent des globalen Wasserbedarfs, das sind 93 Milliarden Kubikmeter Wasser im Jahr. Sie emittiert so viel schädliches Treibhausgas wie der gesamte Flug- und Schiffsverkehr. Zudem werden jährlich etwa 500.000 Tonnen Mikrofasern in Flüsse und Meere gespült und zu guter Letzt 92 Millionen Tonnen Textilien weggeworfen. Höchste Zeit also, das eigene Modeverhalten grundlegend zu überdenken. Schon kleine Verhaltensänderungen können viel bewirken.

Nur hochwertige Kleidung kaufen

Der wichtigste Rat ist, ganz bewusst qualitativ hochwertige Kleidung zu kaufen. Allein die Tatsache, dass diese Kleidungsstücke wertvoller sind, führt dazu, dass sie länger getragen werden. Das gilt auch für ganz besondere Kleidung, wie zum Beispiel Festtagskleidung oder Trachtenmode. Hochwertige Materialien, traditionelle Handwerkskunst und ein einzigartiges Design machen traditionelle Trachtenmode zu einer besonderen Kleidung, die garantiert nicht nach einer Saison in der Altkleidersammlung landet. Zudem werden Dirndl, Lederhose und das Trachtenhemd oft aus natürlichen Materialien wie Wolle, Leinen und Baumwolle hergestellt, sind deshalb atmungsaktiv und langlebig. Nachhaltiger kann Mode nicht sein.

Auf Natur setzen

Naturfasern spielen mit Blick auf nachhaltige Textilien eine große Rolle. Sie sind umweltfreundlicher als synthetische Fasern, benötigen bei ihrer Herstellung und Verarbeitung weniger Ressourcen und sie sind biologisch abbaubar. Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Seide und Wolle werden, wie der Name schon vermuten lässt, aus Pflanzen, Tieren oder Mineralien gewonnen und haben gegenüber synthetischen Fasern auch Vorteile mit Blick auf den Tragekomfort. Sie sind atmungsaktiv, nehmen Feuchtigkeit auf und reduzieren unangenehme Gerüche. Bei guter Pflege ist Kleidung aus Naturfasern sehr lange haltbar.

Auch Kleidung bewusst kaufen

Eine weitere Möglichkeit, die Umweltbelastungen durch Textilien zu reduzieren, ist der bewusste Einkauf von Kleidung. Vor dem Kauf eines Kleidungsstückes sollte die Überlegung stehen, wie oft und zu welchen Anlässen man es tragen will und kann. Hängen vielleicht ähnliche Stücke schon im Schrank und können durch ein paar Accessoires aufgehübscht werden? Auch Upcycling gewinnt in der Modewelt zunehmend an Bedeutung. Aus nicht mehr benötigten Kleidungsstücken und Stoffen fertigen Designer echte Unikate. War Second-Hand-Kleidung früher nur etwas für den schmalen Geldbeutel, bieten heute viele Second-Hand-Läden hochwertige Marken- und Vintage-Mode an, die wegen ihres Designs und der Qualität sehr gefragt sind. Diese in der Regel Einzelteile ermöglichen es, einen ganz eigenen Kleidungsstil zu entwickeln und sich von der breiten Masse abzuheben. Wer selbst besondere Designer-Stücke im Schrank hängen hat, die vielleicht nicht mehr passen, kann diese heute über unzählige Online-Plattformen ganz einfach verkaufen.

Mit Blick auf die erheblichen Umweltbelastungen, die die Herstellung von Kleidung verursacht, darf Nachhaltigkeit sich nicht nur auf Mobilität, Land- und Energiewirtschaft beschränken. Mit einem bewussten Verhalten beim Kauf von Kleidung kann jeder einen Beitrag zu mehr Umweltschutz in der Textilbranche leisten. Und auch ein kleiner Beitrag kann große Wirkung entfalten, wenn sich viele Menschen daran beteiligen und mit kleinen Verhaltensänderungen der Verschwendung von Ressourcen entgegenwirken.

Beitrag verfasst von Nadja Jerzenbeck.

Titelbild: pixabay.com ©promofocus

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