Open Data: Was ist das? Eine Definition
Open Data (englisch für “offene Daten”) ist eine Veröffentlichungspraxis unter einer offenen Lizenz, die den freien Zugang zu digitalen Daten garantiert und deren Wiederverwendung ohne technische, rechtliche oder finanzielle Bedingungen ermöglicht. Ihr Interesse gilt dem Thema Big Data.
Man darf diese Veröffentlichungspraxis nur Einschränken, um den Ursprung zu sichern, wie z.B. durch die Nennung des Urhebers oder durch eine “Share-alike-Klausel” (englisch für “unter gleichen Bedingungen teilen”). Eine Bearbeitung des Werkes darf also nur unter gleicher Lizenz weiterverbreitet werden. Hierfür müssen die Daten durch Immaterialgüterrechte geschützt sein, um diese Einschränkung möglich zu machen. Immaterialgüterrechte beinhalten z.B. den Schutz von geistigem Eigentum, ein Kunstwerk, Geschäftsgeheimnisse, Patente, Erfindungen.
Diese Inhalte können von öffentlichen Stellen, Vereinen oder privaten Unternehmen verbreitet werden. In einem kulturellen Kontext entsprechen offene Daten einer Philosophie, Wissen mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen. Auch gibt es eine Weiterbildung zum Data Scientist, um zu lernen, wie man mit Daten umgeht. Im politischen Kontext entspricht Open Data einem Ansatz von Transparenz und Bürgerbeteiligung, dem “Open Government“ – die Öffnung der Regierung gegenüber der Bevölkerung”. Des Weiteren werden freie Lizenzen verwendet, um die “Nach-Nutzbarkeit” zu gewährleisten.
Nach der von der Sunlight Foundation aufgestellten Definition gelten Rohdaten als offen, wenn sie: vollständig, primär, zeitnah, zugänglich, nutzbar, nicht diskriminierend, nicht urheberrechtlich geschützt, lizenzfrei, dauerhaft und frei sind.
Frankreich, einer der Pioniere für Open Data
Das Recht auf Zugang zu öffentlichen Informationen ist in der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 in Artikel 15 enthalten, welche besagt, dass „die Gesellschaft das Recht hat, jeden öffentlichen Beamten ihrer Verwaltung zur Rechenschaft zu ziehen“. Auch wenn das Prinzip des freien Zugangs zu öffentlichen Informationen seit mehreren Jahrzehnten im Recht der großen westlichen Nationen verankert ist (vgl. das Gesetz vom 17. Juli 1978, das das Recht auf Zugang zu öffentlichen Informationen in Frankreich festschreibt), ist es in der Tat das Aufkommen der digitalen Technologie, das Open Data einen entscheidenden Anstoß gegeben hat. In den 2000er Jahren waren die Vereinigten Staaten und Kanada Vorreiter, in Europa waren es Großbritannien und Frankreich. Die “Open-Data-Bewegung” beinhaltet auch verwandte Themen wie “Open Access- freier Zugang”, “Open Science – offene bzw. zugängliche Wissenschaft”, “Open Education – frei verfügbare Bildung”, “Open Content – freie Inhalte”, “Open Hardware – Baupläne frei erstellen zu können” und “Open Source” – Software deren Quelltext von Dritten eingesehen und genutzt werden kann.
Open Data und lokale Behörden
Laut dem Open Data Index, der den Stand der Offenheit öffentlicher Daten in mehr als 120 Ländern auflistet, belegte Frankreich 2015 mit einem Offenheitsgrad von 63 % den zehnten Platz. Im Jahr 2011 wurde das Internetportal www.data.gouv.fr ins Leben gerufen, das es den Nutzern ermöglicht, Open Data von öffentlichen Diensten, lokalen Behörden und privaten oder öffentlich-rechtlichen Einrichtungen, die einen öffentlichen Auftrag erfüllen, einzusehen. Jeder Bürger hat auch die Möglichkeit, diese Daten zu erzeugen, anzureichern oder zu ergänzen.
In Deutschland haben z.B. folgende Bundesländer einen “Open-Data-Zugang”:
Geoportal Berlin und Open Data Berlin
Geoportal Hamburg und Transparenzportal Hamburg
Geoportal des Landes Nordrhein-Westfalen
Offene Geodaten Thüringen
Open Data Sachsen
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.