Turm von Pisa: Wann wurde er gebaut und warum ist er schief?

Der berühmte Turm von Pisa in Italien ist ein für die Region Toskana typischer Kirchturm. Berühmt macht ihn, dass er nicht kerzengerade, sondern schief ist. Seine Neigung verblüfft immer wieder, er ist selbst für Wissenschaftler ein Rätsel.

Der Turm von Pisa in Italien ist ein Campanile, d. h. der Glockenturm einer Kathedrale, der architektonisch von dieser getrennt ist und dazu dient, die Glocken zu beherbergen. Er wurde aus Marmor im romanischen Stil erbaut. Der Turm von Pisa ist nicht wegen seines Stils oder seiner Höhe von 58 Metern berühmt, sondern wegen seiner Neigung. Fast sofort nach seiner Fertigstellung im Jahr 1173 begann der Turm sich zu neigen. Damals waren erst drei Stockwerke gebaut worden. Nach und nach beschlossen die verantwortlichen Architekten, die letzten Stockwerke diagonal zu bauen, um das Schwanken des Turms auszugleichen. Dies war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, da sich der Turm auch nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 1372 noch weiter neigte.

Moderne Arbeiten am Turm von Pisa in Italien

Seitdem haben Untersuchungen ergeben, dass die Fundamente des Turms von Pisa für diese Absenkung verantwortlich sind, wobei zwei Hypothesen zur Unterstützung herangezogen werden: Entweder wurden sie schlecht gebaut oder der Boden, auf dem sie stehen, hat sich durch Mergel abgesenkt. Mergel ist das charakteristische Gestein der Schwemmlandebene des Arno im Westen der Toskana.

Durch moderne Arbeiten am Turm konnte die Absenkung stabilisiert werden: Seit Ende der 1990er Jahre nimmt die Neigung dank Lehmaufschüttungen und Pfeilern nicht mehr zu.

Der schiefe Turm von Pisa hat einen Hang zur Berühmtheit

Der Turm von Pisa hat selbst auf natürliche Weise eine – wenn auch minimale – Aufrichtung vorgenommen, die jedoch spontan und ohne technische Eingriffe, weder am Boden noch an der Struktur, erfolgte. Er ist Teil eines architektonischen Ensembles, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, und befindet sich auf der Piazza dei Miracoli.

Gut zu wissen

Seit 2001 werden wieder Besichtigungen des Turms von Pisa durchgeführt. In Gruppen von 30 Personen können Touristen den Turm besteigen, wobei der Aufstieg etwa 30 Minuten dauert.

Urhebender Autor: Redaktion Futura

Marlene

Korrekturleserin

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.