Richtig heizen: 8 Fehler, die Sie vermeiden sollten
Französische Haushalte gaben laut der Website Effy, die sich auf energetische Sanierungen spezialisiert hat, im Jahr 2019 durchschnittlich 1.696 € für die Beheizung ihrer Wohnungen aus. Zwei Drittel der Franzosen frieren jedoch auch dann noch, wenn die Heizung an ist! Ein Paradoxon, das oft mit schlechten Praktiken verbunden ist und sich vermeiden lässt.
Laut der Effy-Website macht das Heizen 66 % des Energieverbrauchs eines Haushalts aus. Trotzdem ist es vielen Franzosen zu Hause kalt. Aus Gewohnheit oder aus Bequemlichkeit greifen wir schnell zu kontraproduktiven Maßnahmen, wie das Abdichten der Fenster oder das schnelle Aufwärmen mit einer Zusatzheizung. Die folgenden acht Fehler verschwenden Energie und können Sie sogar in Gefahr bringen:
Sie halten Ihre Vorhänge und Fenster geschlossen
Fenster sind für 10 bis 15 % der Wärmeverluste in einem Haus verantwortlich. Um Ihr Haus zu heizen und kalte Zugluft zu vermeiden, ist es verlockend, Ihre Vorhänge und Rollläden den ganzen Tag geschlossen zu halten. Doch das ist eine wirklich schlechte Idee: Dies dichtet die Lecks nämlich nicht ab und verhindert zudem, dass die Sonne den Raum erwärmt. Wenn Ihr Fenster ein echter Energiefresser ist, sollten Sie sie einfach austauschen.
Sie öffnen das Fenster nicht
Auch wenn es draußen kalt ist, sollten Sie daran denken, das Fenster regelmäßig für etwa 10 Minuten zu öffnen. In dieser Zeit haben die Wände keine Chance sich abzukühlen. Eine Wohnung muss regelmäßig gelüftet werden, um die Raumluft zu erneuern und Innenraumschadstoffe zu beseitigen. Durch Lüften wird auch Feuchtigkeit abgeführt, die schlechte Gerüche, Hausstaubmilben und Schimmel begünstigt. Darüber hinaus benötigt trockene Luft weniger Energie zum Heizen.
Sie drehen die Heizung nach oben, wenn Sie nach Hause kommen
Keine Frage: Wenn Sie die Heizung herunterdrehen, wenn Sie nicht zu Hause sind, können Sie viel Geld sparen. Wenn Sie die Heizung aber dann voll aufdrehen, wenn Sie nach einem langen Tag nach Hause kommen, wird das Haus nicht etwa schneller beheizt: Es kostet Sie allerdings viel mehr Geld. In der Praxis sollten Sie die Temperatur nicht unter 15 °C absenken, wenn Sie den Tag über weg sind. Wenn Sie einen warmen Raum wünschen, wenn Sie ankommen, investieren Sie in einen programmierbaren Thermostat und beginnen Sie eine halbe Stunde vor Ihrer Ankunft mit dem Heizen.
https://www.youtube.com/watch?v=6iLDa3uLpS4
Sie heizen jeden Raum gleich
Jeder Raum hat seine eigene Komforttemperatur: 19°C für Wohnräume (Wohnzimmer, Büro, Esszimmer, Küche, etc.), 16°C bis 18°C im Schlafzimmer, 22°C im benutzten Badezimmer. Es ist besser, die Temperatur konstant zu halten, als Ihre Zeit damit zu verbringen, die Heizung entsprechend Ihrer Beschäftigung einzustellen. Wenn Sie längere Zeit abwesend sind, drehen Sie den Thermostat auf 12°C herunter, aber schalten Sie die Heizung nicht ganz aus, da sonst das Wasser in den Leitungen einfrieren kann.
Beheizen eines Raums mit einer Standheizung
Ein kleines mobiles Heizgerät kann verwendet werden, um einen Raum schnell zu erwärmen, ist aber nicht dafür ausgelegt, als Hauptheizgerät verwendet zu werden und dementsprechend ständig zu laufen. Heizlüfter sind viel energieintensiver als Trägheitsheizungen, die Wärme speichern können. Außerdem trocknen sie die Luft aus, was zu Reizungen der Atemwege und der Augen führt. Schlimmer noch, Verbrennungsheizungen wie Öl- oder Holzöfen bergen die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung. Lassen Sie sie niemals unbeaufsichtigt!
Überfüllte Heizkörper
Heizkörper müssen frei gehalten werden, um die Wärme so gut wie möglich zu verteilen. Vermeiden Sie es, Möbel direkt davor zu stellen oder Wäsche darauf zu trocknen: Stellen Sie stattdessen einen Hängeständer daneben, dann trocknet Ihre Kleidung genauso schnell. Auf der anderen Seite wird ein Heizkörper, der vor einer kalten, schlecht isolierten Wand platziert ist, eine Menge Wärme durch diese Wand verlieren. Bringen Sie in diesem Fall eine reflektierende Platte an, die aus einer Aluminiumschicht und einer dahinter liegenden Isolierschicht besteht. Auch sollten Sie daran denken, Ihre Heizkörper regelmäßig abzustauben.
Sie vernachlässigen die Isolierung
Ein gut isoliertes Haus ist der Schlüssel zum erfolgreichen Sparen. Eine kalte Wand „saugt“ die Wärme aus dem Körper und erhöht das Unbehaglichkeitsgefühl. Bei einer Umgebungstemperatur von 20°C fühlt sich eine Wand mit 14°C wie 17°C an, während sich eine Wand mit 19°C wie 19,5°C anfühlt. Beginnen Sie mit der Dämmung von Dach und Wänden, den beiden Hauptquellen für Wärmeverluste. Es gibt viele finanzielle Hilfen und Fördermöglichkeiten, um Dämmarbeiten vorzunehmen oder Fenster auszutauschen.
Sie vergessen die Wartung Ihres Heizkessels
Für Geräte mit einer Leistung zwischen 4 und 400 kW (Holz-, Kohle-, Gas- und Ölkessel) ist ein jährlicher Wartungsbesuch vorgeschrieben. Diese Inspektion ist wichtig, da ein schlecht gewarteter Heizkessel die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung birgt. Eine regelmäßige Kesselwartung reduziert zudem den Brennstoffverbrauch um 8 bis 12 %.
Urhebender Autor: Céline Deluzarche
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.