Technik

Ein ehemaliger Nasa-Mitarbeiter behauptet, er habe eine Kraft geschaffen, „die in den nächsten 1.000 Jahren Objekte antreiben kann“!

Ein Unternehmen aus dem Bereich der Raumfahrt behauptet, ein revolutionäres Raketenantriebssystem entwickelt zu haben. Ohne Treibstoff oder Trägerrakete soll es auf elektrostatischem Antrieb beruhen. Realistisch oder völlig abwegig?

Das amerikanische Unternehmen Exodus Propulsion Technologies hat gerade bekannt gegeben, dass es eine revolutionäre Technologie für einen Raketenstarter entwickelt hat, der keinen Treibstoff benötigt! „Diese Kraft wird in den nächsten 1.000 Jahren zum Antrieb von Objekten genutzt werden“. So erklärte Charles Buhler, ein ehemaliger Nasa-Mitarbeiter mit einem beeindruckenden Stammbaum, dem Medienunternehmen TheDebrief.

Eine Rakete zu starten, ohne Treibstoff zu benötigen, ist natürlich der Traum der Raumfahrtbehörden, wenn man bedenkt, wie viel Energie es kostet, eine Rakete aus der Atmosphäre und der Erdumlaufbahn zu ziehen. Aber die Behauptung dieser Firma lässt dennoch Zweifel aufkommen. Eine solche Erfindung erscheint weit hergeholt, und doch besteht Exodus Propulsion Technology aus einer Mischung hochkarätiger Ingenieure und Wissenschaftler, die von der Nasa, Blue Origin, der Air Force und ExxonMobil kommen. Seriöse Leute, mit anderen Worten. Charles Buhler hat zwar keine technischen Details verraten, aber der Antrieb soll auf der direkten Umwandlung von elektrischer Energie in physikalischen Schub beruhen, d. h. auf elektrostatischem Antrieb.

Ein unwahrscheinlicher Schub

Der elektrostatische Antrieb ist das Verfahren, das zur Neuausrichtung von Satelliten eingesetzt wird. Elektrostatik war gerade sein Spezialgebiet bei der Nasa. Er beaufsichtigte das Management von elektrostatischen Entladungen (ESD) und die ESD-Sicherheit für das Space Shuttle, die ISS und Hubble. Aber eine Raketenrakete von der Erde aus anzutreiben, scheint völlig abwegig zu sein.

Der Wissenschaftler erklärt, dass er den Schub nicht in Newton ausdrücken, sondern lieber in Form von Schwerkraft beschreiben würde, da dies das ultimative Ziel der Antriebsphysik sei. So behauptete Charles Butler, dass ihre besten Konzepte bis Ende 2020 etwas mehr als ein Hunderttausendstel der Schwerkraft erzeugten, aber in den kommenden Jahren werde diese Zahl exponentiell ansteigen. Sein Ziel ist es, die Einheit zu überschreiten. Das bedeutet, dass, wenn das Objekt genug Schub erzeugt, um sich in der Erdanziehungskraft zu erheben, dies 1 Schwerkraftschub entspricht. Das Maximum, das das Team erzeugen konnte, war ein Schub von 10 mN bei Objekten mit einem Gewicht von 30 Gramm. Diese Kraft ist immer noch 100-mal geringer als die Kraft, die man ausübt, wenn man einen Apfel in der Hand hält. Es ist schwer vorstellbar, dass dieser revolutionäre Antrieb eines Tages eine Rakete in den Weltraum schießen wird…

Redaktion: Futura, verfasst von Sylvain Biget.

Titelbild:© Sylvain Biget / Image Creator- Ein Raketenstart ohne Treibstoff – ein Traum oder wissenschaftliche Realität.

Teile diesen Beitrag:
105375 - Autonomes Fahren: Deutschland und China setzen auf verstärkte bilaterale Kooperation

Autonomes Fahren: Deutschland und China setzen auf verstärkte bilaterale Kooperation

Mehr erfahren
bild1 aniqpixel adobe stock - Wie Transkriptionsdienste wissenschaftliche Studien transformieren

Wie Transkriptionsdienste wissenschaftliche Studien transformieren

Mehr erfahren