Welche Arten von Oberlichtern gibt es?
Das Oberlicht oder die Dachgaube ist eine Öffnung, die aus der Dachschräge herausragt. Sie ist sowohl nützlich als auch dekorativ und kommt beim Bau zum Einsatz, wenn der Dachboden zu wachsen beginnt, sodass dieser zu einem nutzbaren Raum wird.
Die Dachgaube taucht im 13. Jahrhundert im Zuge der gotischen Architektur auf. Sie zeichnet sich durch eine vertikale Fassade aus, die mit einem oder mehreren Fenstern ausgestattet ist. Ursprünglich diente sie der Belüftung und Beleuchtung des Dachraums, wurde aber bald zu einem wichtigen architektonischen Element. Ihre Lage variiert im Laufe der Jahrhunderte und ihr Dach nimmt verschiedene Formen an, die mehr oder weniger einfach oder komplex sind. Das Dach der Gaube besteht aus Holz oder Mauerwerk und hat meist dreieckige Seiten, die mit Schiefer, Ziegeln oder Putz verkleidet sind.
Zwölf Modelle von Dachgauben
Am besten wählen Sie die Form der gewünschten Gaube anhand von Bildern aus. Denn die Namen variieren von Region zu Region, sodass nicht jede Person dasselbe unter dem Begriff “sitzender Hund” oder “Schleppgaube” versteht. Dennoch ist es für Bauherren nützlich, sich mit den verschiedenen Gaubenarten zu beschäftigen – erst so wissen Sie, was überhaupt möglich ist.
- Die jakobinische Gaube: Das Bauwerk wird von einem klassischen Satteldach mit dreieckigem Giebel bedeckt. Die Version mit überstehendem Vordach, die sogenannte „Bockgaube“, trug ursprünglich einen Flaschenzug, der am Firstbalken befestigt war.
- Walmdachgaube: Die Gaube ist an ihrem Dach zu erkennen, das aus zwei langen Dachflächen besteht, die durch eine dreieckige Stirnseite ergänzt werden, die ihr den Namen gibt. Wenn der Walm einen deutlichen Vorsprung bildet, wird die Gaube in Anlehnung an ihre Form, die an die Kapuze der Kapuzinermönche erinnert, „Kapuzinergaube“ genannt.
- Die normannische Gaube: Im Gegensatz zur vorigen Gaube hat hier das Dach einen halben Frontwalm, der weit über die Wangen hinausragt.
- Die Gitarrengaube: Diese Gaube wird auch als „guitarde“ bezeichnet und hat ein sehr originelles, abgerundetes Dach, das in einem Erker übersteht. Diese komplexe Form findet man vor allem bei Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert.
- Die Kriechgaube: Sie wird oft mit dem „sitzenden Hund“ verwechselt und hat ein flaches Dach, das in Richtung der Hauptneigung ausgerichtet ist.
- Der sitzende Hund: Diese Gaube unterscheidet sich von der vorherigen durch ihr flaches Dach mit umgekehrter Neigung, daher auch ihr anderer Name „aufgekrempelte“ Gaube. In der Frühzeit war der sitzende Dachreiter klein und diente hauptsächlich zur Belüftung von Dächern mit geringer Neigung.
- Gauben mit Gendarmenhut: Diese Gaube ist besonders ästhetisch und hat geschwungene Wangen, die sich an die Dacheindeckung anschließen. Sie wird gerne auf Schiefer- oder Strohdächern eingesetzt.
- Die Schleppgaube: Sie ähnelt in ihrer Form ihrer jakobinischen Verwandten, unterscheidet sich aber von ihr durch ihre Positionierung im Lot der Gebäudefassade.
- Die einwärts gerichtete Gaube: Sie ist von der Dachfläche des Hauses zurückversetzt und wird oft von einem Balkon vorgezogen. Wie die Schleppgaube kann sie verschiedene Dachformen haben: insbesondere Satteldach oder geschwungene Dachform.
- Die Giebelgaube: Je nach Baustil variiert die Krümmung zwischen einem Kreisbogen und einem Halbkreis. Sie kann sich zu einem Gendarmenhut entwickeln und mit einem profilierten Rahmen, einem Medaillon usw. verziert sein. Die Gewände können ein geschnitztes Kapitell darstellen, mit Voluten, halbbirnenförmigen Strebepfeilern usw. versehen sein.
- Die holländische Gaube: Sie ist trapezförmig und besteht aus einem flachen, kriechenden Oberteil, das auf beiden Seiten durch eine schräge Wange verlängert wird. Das Ganze wird häufig mit Schiefer verkleidet.
- Ochsenaugengaube: Diese Gaube ist in der Regel klein, hat ein gewölbtes Dach und ein rundes oder ovales Fenster. Sie kann aus Stein, Kupfer, Kunstverzinkung usw. hergestellt werden.
Zu beachten
Eine Dachgaube ist ästhetisch ansprechender als ein Dachfenster, doch bei gleicher Fläche erhellt sie weniger. Das liegt an ihrem Dach, das einen Teil des Lichtstroms abfängt, und am kürzeren Einfallswinkel des vertikalen Fensters.
Urhebender Autor: Michel Berkowicz
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.