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Kleinwindkraftanlage für Zuhause- eine gewinnbringende Wahl?

Die Windkraftanlage für den Hausgebrauch oder Kleinwindkraftanlage ist nicht nur heiße Luft. Die Maschine wandelt kostenlose Energie in „grünen“ Strom um, den man zu Hause nutzen und in Batterien speichern kann. Aber um rentabel zu sein, braucht sie ein Minimum an Leistung und mehr als nur eine flüchtige Brise.

kleinwindkraftanlage 300x169 - Kleinwindkraftanlage für Zuhause- eine gewinnbringende Wahl?Eine Windkraftanlage für den Hausgebrauch hat eine Nennleistung zwischen 0,1 und 36 kW. Die Maschine besteht aus einem Rotor mit horizontaler oder vertikaler Achse, der an der Spitze eines Mastes montiert ist. Im Rotor ist ein Generator eingebaut, der die mechanische Energie des Windes in Niederspannungsstrom umwandelt. Dieser kann in Speicherbatterien geleitet werden, um Niederspannungsgeräte (Leuchten, Alarmanlagen…) zu versorgen. Zuvor durchläuft er einen Regler, dessen Aufgabe es ist, die Anlage vor Überlastungen oder Tiefentladungen zu schützen. Ein an den Regler angeschlossener Wechselrichter sorgt für Wechselstrom, der mit Geräten kompatibel ist, die mit 230 V betrieben werden.

Sehr unterschiedliche Erträge im Wohnbereich

Die Produktionskapazität einer Windkraftanlage für den Hausgebrauch wird in Kilowattstunden (kWh) ausgedrückt. Der Ertrag hängt von verschiedenen Faktoren ab: Größe der Rotorblätter, Höhe des Mastes, Geländebeschaffenheit und natürlich der Nennleistung.

Die Maschine benötigt eine Mindestwindgeschwindigkeit, um zu funktionieren: in der Regel ab 3,5 m/s. Sie ist so konfiguriert, dass sie in einem bestimmten Windbereich ihre maximale Leistung abgibt: z. B. von 10 bis 15 oder 17 m/s. Danach nimmt die gewonnene Energie schnell ab. Wenn der Wind 25 m/s (90 km/h) überschreitet, schaltet sie sich automatisch ab, um sich vor Schäden zu schützen

Horizontale vs. vertikale Achse

Die Aufstellung einer Windkraftanlage für den Hausgebrauch ist reglementiert. Windräder unter 10m Höhe können in der Regel ohne spezielle Baugenehmigung aufgestellt werden. Auch auf den Gebietstyp des eigenen Grundstückes kommt es an, denn für Wohngebiete können andere Regeln gelten als für Außenbezirke. Eine sichere Antwort kann Ihnen das verantwortliche Baumamt geben.

Kleinwindkraftanlagen können maximal 50m hoch sein. In Wohngebieten und auf privaten Grundstücken liegt die maximal zulässige Höhe allerdings bei 20m. Nur in Ausnahmefällen ist eine größere Höhe zulässig. Außerdem muss das Grundstück groß genug sein, da zwischen der Windkraftanlage und Gebäuden ein Mindestabstand eingehalten werden muss.

Ebenfalls wichtig zu beachten: Wenn das Windrad im Gartenboden verankert oder auf einem Dach befestigt wird, hat sie eine deutliche visuelle Wirkung und kann Lärmbelästigung verursachen.

Klassische, horizontale Windkraftanlagen haben 3 bis 6 propellerartige Blätter. Sie sind insgesamt leistungsfähiger als vertikale Anlagen. Allerdings müssen sie an einem Standort mit gleichmäßigen Winden und wenig Turbulenzen stehen. In einer bewaldeten Umgebung oder auf unebenem Gelände mit Hindernissen (Gebäuden, Vegetation usw.) kann die Windgeschwindigkeit schnell sinken, wenn man sich dem Boden nähert. Um diesen Nachteil auszugleichen, muss der Mast mindestens 20 Meter hoch sein. Ab einer Höhe von 10 Metern ist jedoch eine Baugenehmigung erforderlich. Um sich diesen Aufwand zu ersparen, entscheiden sich viele Nutzer absichtlich für einen zu kurzen Mast. Dies schmälert die Chancen, dass sich die Investition lohnt.

Vertikale Windkraftanlagen sind bei gleicher Leistung weniger produktiv. Dafür können sie bei schwachen bis starken Winden aus allen Richtungen betrieben werden. Außerdem haben sie ein besseres Design und sind insgesamt leiser im Betrieb.

Wie viel muss ich ausgeben, was bekomme ich dafür?

Als Daumenregel gilt, dass eine kleine Windkraftanlage für den Privatgebrauch zwischen 3.000 und 9.000 Euro pro Kilowatt kostet. Eine Anlage mit einer Leistung von 5 kW würde also rund 25.000 Euro kosten. Auch die Anschluss- und Installationskosten sollten berücksichtigt werden.

Es gibt aber auch günstigere Modelle, die weniger kosten. Allerdings läuft man hier mitunter Gefahr, eine Anlage zu erwischen, die nicht sehr haltbar ist oder andere Probleme mit sich bringt. Bei einer Anschaffung dieser Größenkategorie lohnt es sich, nicht am falschen Ende zu sparen.

Bei größeren Anlagen können die Kosten durchaus über 50.000 € betragen. Die durchschnittliche Amortisationszeit beträgt 15 bis 20 Jahre. Da die Einspeisevergütung schwankt, ist es günstiger, den Strom vor Ort zu verbrauchen, als in einen vollständigen Weiterverkauf zu investieren.

Gut zu wissen

Eine Windkraftanlage mit einer Höhe von weniger als 10 Metern kann in der Regel ohne vorherige Genehmigung errichtet werden. Dennoch ist es ratsam, vor der Installation die Baubehörde zu informierten. Es wird außerdem empfohlen, eine Windstudie durchzuführen und die Zustimmung der Nachbarn einzuholen. So lassen sich Konflikte vermeiden und Sie stellen fest, ob sich eine Windanlage auf Ihrem Grundstück überhaupt lohnt.

Urhebender Autor: Michel Berkowicz

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