Rohre für die Sanitärinstallation: Kupfer, PER oder mehrschichtig?
Alle drei Materialien eignen sich für Trinkwasser- und Heizungsinstallationen. Die Wahl bestimmt die Bedingungen für den Einbau (Aufputz, unter Schalung oder Unterputz) sowie die Langlebigkeit der Rohre.
Kupfer, PER oder Mehrschichtrohre – jedes der drei für Rohrleitungen verwendeten Materialien hat seine Stärken und Schwächen: Festigkeit, Flexibilität, Kosten, Lebensdauer…
Kupfer, ein sicheres Material
Kupfer hat einen geringen Ausdehnungskoeffizienten, wodurch die Rohre hohen Drücken standhalten können. Es wird in starren Stangen geschält oder geglüht, ist schmiedbar und wird zu Rohren verarbeitet. Kupfer ist außerdem ein guter Wärmeleiter, was für den Transport von Warmwasser oder Zentralheizungskreisläufen von Vorteil ist. Eine weitere interessante Eigenschaft ist die gute Korrosionsbeständigkeit von Kupfer. In feuchter Umgebung reagiert es auf Luftkontakt mit einer schützenden Oxidschicht, dem berühmten „Grünspan“.
Die Montage wird traditionell mit einer Flamme hergestellt: Weich- oder Hartlöten, je nach der Temperatur des Wassers, das später durch die Rohre geleitet wird. Man kann sie auch ohne Lötmittel mit Hilfe von mechanischen Verbindungen herstellen, aber das ist teurer.
PER ist das günstigste Material
Vernetztes Polyethylen hoher Dichte (PER, PEX) ist ein sehr günstiges synthetisches Polymer. Der Vernetzungsprozess verleiht ihm die nötige Festigkeit, um heißes Wasser zu leiten und den Verschleiß durch den schnellen Durchfluss zu begrenzen. PER-Rohre werden in Rohren von 15 bis zu mehreren hundert Metern angeboten und können über lange Strecken in einem Stück abgerollt werden. Die PER-Rohre lassen sich leicht biegen, wobei aber der Biegeradius mindestens das Fünffache des Außendurchmessers betragen muss. Für Abzweigungen und Verbindungen gibt es Schnellkupplungen (Klemm-, Schiebe- oder Pressverbindungen).
Zu den Nachteilen von PER gehört, dass es sich unter Lichteinwirkung verändert und nur unter Schalung oder im Einbau verlegt werden kann. Außerdem weist es eine Sauerstoffdurchlässigkeit auf, die das Bakterienwachstum fördert. Es gibt jedoch Varianten mit einer Sauerstoffbarriere (BAO), die in dieser Hinsicht sicherer sind.
Mehrschichtige Rohre sind ein guter Kompromiss
Das in Stangen oder Ringen erhältliche Mehrschichtrohr besteht aus einem Aluminiumkern, der zwischen zwei Schichten aus vernetztem Polyethylen HD eingeklemmt ist, welches angeklebt wurde. Das Aluminium, dessen Segmente stumpf verschweißt sind, gewährleistet die Sauerstoffdichtigkeit und bremst gleicht gleichzeitig die Ausdehnung aus, die für blankes PER typisch ist. Dies verleiht den Rohren eine sehr gute Stabilität, die auch hohen Drücken (10 bar) standhält.
Mehrschichtrohre sind flexibel und robust und behalten ihre Krümmung auch nach dem Biegen bei. Im Gegensatz zu PER kann es sowohl auf- als auch unter Putz verlegt werden. Es ist teurer als PER, aber billiger als Kupfer, und hat eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 50 Jahren.
Urhebender Autor: Michel Berkowicz
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.