Smartphone

Neues Android-Handy? Diese Apps sollten mit ins Boot kommen

In Sachen Smartphone startet heute kaum mehr jemand bei Null. Dennoch lohnt es sich bei Androiden unbedingt, nicht nur die vorgeschlagenen Trend-Apps aus dem Play Store herunterzuladen – oder überhaupt ausschließlich Googles digitalen Einkaufsladen zu verwenden. Was macht der geneigte Käufer eines Handys von heute, wenn er ein brandneues Gerät in Betrieb nimmt? Höchstwahrscheinlich wird er erst einmal die Daten und Apps seines alten Geräts kopieren; es wäre ja auch unsinnig, jedes Mal das Rad neu zu erfinden. Im nächsten Schritt werden wohl auch diejenigen, die ein Stock-Android besitzen, diverse Programme zumindest deaktivieren, die Google ungefragt mitliefert. Und wer ein Gerät von Samsung, Xiaomi und manchen anderen Herstellern besitzt, die Android noch mit vielen weiteren Apps und sogar Werbung ungefragt ein wenig „würzen“, wird wohl auch versuchen, deren Bloatware zu entfernen – noch ist der EU-weite „Digital Services Act“ schließlich nicht in Kraft. Er soll Herstellern unter anderem vorschreiben, dass sie bei auf dem Kontinent verkaufen Geräten keine derartigen Apps mehr mitliefern dürfen. Doch was dann? Dann werden viele sich sicher fragen, ob es nicht an der Zeit wäre, dem neuen Smartphone auch zusätzliche Funktionen zu geben. Das sollte aber nicht nur die trendigsten Apps aus dem Play Store beinhalten. Wir hätten hier ein paar alternative Ideen zusammengetragen.

F-Droid

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Apps gibt es viele. Wer ein neues Android-Handy aufsetzt, sollte aber vielleicht nicht nur die gewohnten Standards installieren, sondern auch über den Tellerrand blicken.

Eigentlich war Android einst Open Source und ist es, zumindest theoretisch, auch immer noch. Praktisch hingegen geht nur wenig, ohne dass Google seine Finger im Spiel hat. Dergestalt stellt Androids Play Store für viele User die einzige (bekannte) Möglichkeit, dar, Apps zu installieren – verstärkt noch dadurch, dass im Serienzustand gar keine Apps von Drittanbietern installiert werden können. Hier kommt nun „F-Droid“ ins Spiel. Dabei handelt es sich um einen alternativen App-Store. Er enthält jedoch keine halbseidenen, womöglich verseuchten Programme, sondern ausschließlich FOSS – Free and Open Source Software. Um an diese Goldgrube tausender kostenloser Helfer zu gelangen, muss das zunächst erlaubt werden. Das geht über folgende Schritte:

  1. Einstellungen
  2. Allgemein
  3. Sicherheit
  4. Unbekannte Herkunft / Unbekannte Quellen
  5. Aktivieren

Dann geht es auf das Portal von F-Droid, wo die Installationsdatei (APK) direkt heruntergeladen werden kann. Mitunter warnt Google/Android noch vor angeblichen Sicherheitsrisiken, das kann jedoch weggeklickt werden. Danach installiert sich F-Droid wie jede andere App und eröffnet dann den Zugang zum „Shop“ – alles darauf ist jedoch kostenlos.

NINA

Nein, „NINA“ ist kein neuer digitaler Assistent, der Googles Assistant Konkurrenz machen soll. Es ist die einzige offizielle Warn-App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, zu finden im Play Store. Nach Eingabe der Location warnt die App nicht nur vor Unwettern, sondern auch anderen Gefahren – das funktioniert auch standortbasiert. Dazu ein Tipp: Standardmäßig nutzt die App auf vielen Geräten die normalerweise eingestellten Benachrichtigungstöne. Effektiver (= auffälliger) wird es jedoch, wenn die vielen verschiedenen Warnungen eigene Sounds erhalten – in der App ist es dazu auch möglich, den Ton einer typischen Warnsirene herunterzuladen.

Ein QR-Code-Maker

Um QR-Codes auszulesen, genügt es mittlerweile bei vielen (aber nicht allen!) Androiden, die normale Kamera-App zu starten und die Linse auf einen solchen Code zu richten. Mit dem Erstellen ist es jedoch anders; da sind weiterhin Apps nötig. Das ist nicht zuletzt deshalb unbedingt sinnvoll, weil der Code nicht nur extrem kreativ nutzbar ist, sondern, korrekt ausgedruckt, auch noch zur perfekten Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt werden kann. Besonders wichtig für alle Android-Besitzer, die irgendeine Form von Business betreiben. Hier existieren im App-Store verschiedene Angebote, dazu auch noch externe (oft kostenpflichtige) Tools für professionelle Anwender. Wichtig ist, dass das Programm sowohl statische wie dynamische QR-Codes erstellen kann.

DuckDuckGo als Browser

Der bei Android mitgelieferte „Chrome“-Browser gehört sicherlich zur Speerspitze der besten mobilen Browser. Allerdings empfinden viele ihn als überfrachtet und auch nicht das Optimum, was Sicherheit anbelangt. Angesichts dessen kann es sich für Anwendungen, bei denen Privatsphäre und Tracking-Schutz im Vordergrund stehen, durchaus lohnen, einen Zweit-Browser zu besitzen. Hierbei stellt „DuckDuckGo“ derzeit eine echte Killer-Applikation dar. Denn der Browser ist extrem aufgeräumt, schlank, von Haus aus voller Sicherheits-Features und kommt zudem automatisch mit der DuckDuckGo-Suchmaschine. Die nimmt für sich in Anspruch, statt der Google-typischen meistgesuchten Ergebnisse die besten anzuzeigen. Das sorgt definitiv für ungewohnte Suchergebnisse, liefert jedoch oft präziser das, was wirklich gesucht wird. Tipp: Wer Sicherheit und Anonymität über alles andere stellen möchte, findet im „TOR-Browser“ eine noch schlagkräftigere, aber durch die Natur des TOR-Prinzips langsamere Alternative.

Eine sicherere WhatsApp-Alternative

WhatsApp ist längst Quasi-Standard für mobile Kommunikation geworden – übrigens weltweit und mit nur wenigen Ausnahmen wie Osteuropa und Nordamerika. Allerdings ist es bekanntlich mit WhatsApp so eine Sache. Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist die Kommunikation zwar. Dahinter steht jedoch Facebook, was bei Datenschützern ziemlich zuverlässig die Alarmglocken läuten lässt; erst recht, seitdem WhatsApp im Frühjahr 2021 seine Datenschutzrichtlinien anpasste. Nun gibt es zwar viele Alternativen, wer es jedoch auf Sicherheit abgesehen hat, hat eigentlich nur zwei zur Auswahl:

  • Signal. Ist kostenlos, quelloffen und wird von zahlreichen Experten empfohlen, darunter Edward Snowden. Funktioniert aber nicht ohne Eingabe der Handynummer.
  • Threema. Kostet einmalig 3,99 Euro (August 2021), ist ebenfalls quelloffen und gilt als ähnlich sicher wie Signal – kann im Unterschied dazu jedoch völlig ohne persönliche Daten eingerichtet werden.

Von der häufig als Dritter im Bunde genannten App „Telegram“ hingegen sollten Sicherheitsbewusste die Finger lassen. Hier sind nur „geheime Chats“ Ende-zu-Ende-verschlüsselt, das funktioniert nicht bei Gruppenchats. Zudem ist zwar der Quellcode der App selbst quelloffen, jedoch nicht die Verschlüsselungsarchitektur auf den Servern – Externe Experten konnten also bislang noch nicht überprüfen, wie es um die Gesamtsicherheit der App respektive ihrer Kommunikation bestellt ist.

Das AnySoft Keyboard

Serienmäßig wird alles, was auf einem Android-Handy geschrieben wird, in Googles eigene Tastatur „Gboard“ eingegeben. Allerdings gilt diese weder als herausragendes Beispiel für Personalisierbarkeit noch für Sicherheit – das Keyboard steht unter anderem in Verdacht, Daten weiterzuleiten und möchte standardmäßig zumindest frech viele Berechtigungen haben. Wer sich diesem Risiko nicht aussetzen möchte, welches bedeutet, dass jeder einzelne Buchstabe in die falschen Hände gelangen kann, sollte auf „AnySoft“ umsatteln. Das Keyboard ist quelloffen und verfügt zudem über einen Inkognito-Modus, der sich durch langes Antippen der Enter-Taste einschalten lässt. Zudem lässt sich AnySoft auf zahllose Arten personalisieren. Es bietet unterschiedlichste Layouts und kann auch aus grafischer Sicht angepasst werden.

Ein alternativer Launcher

Ein wenig besungener Vorteil von Android gegenüber iOS ist, dass ersteres sich umfassend personalisieren lässt. Allerdings ist der standardmäßig installierte Launcher – sowohl bei Stock-Android wie in Form proprietärer Hersteller-Launcher – dabei meist eine ziemliche Hürde. Denn außer dem Ändern von Icons geht hier häufig nicht sonderlich viel, um diesen „Desktop“ des Smartphones deutlich umfangreicher anzupassen. Dabei gäbe es hier zwischen den Farbgebungen der Menüs und Ordner bis hin zu Animationen eigentlich sehr vieles einzustellen, was ein Handy ungleich persönlicher und darüber für manchen auch besser nutzbar macht. Alternative Launcher gibt es dementsprechend viele. Platzhirsch ist zwar nach wie vor der „Nova Launcher“, jedoch finden sich unter anderem in Form des „Smart Launcher 5“ und des „Niagara Launcher“ starke Konkurrenten auf dem Markt – und fast alle sind kostenlos. Hier lautet die Maßgabe deshalb: runterladen und ausprobieren. Oft sind es nur Details, die einen Launcher besser für die eigenen Wünsche erscheinen lassen.

YouTube Vanced

YouTube gehört bekanntlich ebenfalls zum digitalen Riesenkonzern Namens Google. Deshalb enthalten auch Handys mit Stock-Android sowohl die normale YouTube-App wie YouTube Music. Allerdings ist es bei YouTube für alle regulären (= nicht zahlenden) User bekanntermaßen nicht möglich, Videos ohne Werbung anzusehen – nur wird die je nach Beliebtheit und Dauer eines Videos immer umfangreicher und manchmal richtiggehend nervig. Wen diese ständigen Einblendungen vor, während und nach einem Video stören (was auch Playlists mit Musikvideos arg unschön unterbricht), der kann sich die App „YouTube Vanced“ direkt vom Anbieter beziehen (natürlich möchte Google als YouTube-Mutter sowas nicht auf dem Play Store). Denn Vanced macht folgendes: Die App funktioniert prinzipiell wie die YouTube-App, hat aber an vielen Stellen bessere Features – kann beispielsweise auch bei ausgeschaltetem Bildschirm weiterlaufen. Vor allem aber blendet sie sämtliche Werbeanzeigen und Clips aus. Zudem ist es möglich, sich innerhalb des Programms mit seinem Google-/YouTube-Account einzuloggen und so auf alle Features, wie beispielsweise erstellte Playlists, Zugriff zu haben.

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