Wie sehen Hunde die Welt?

Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass Hunde schwarz-weiß sehen. Doch Wissenschaftler sind sich sicher: Auch wenn sie nicht so gut ausgestattet sind wie wir, können unsere vierbeinigen Freunde bestimmte Farben unterscheiden.

Es ist an der Zeit, dass Sie sich endgültig von der Vorstellung verabschieden, dass Hunde die Welt in Schwarz-Weiß sehen. Zwar sind ihre visuellen Fähigkeiten begrenzter als die unseren. Aber sie sind immer noch in der Lage, Farben zu unterscheiden – zumindest einige von ihnen.

Unsere visuelle Wahrnehmung beruht auf Fotorezeptoren, die sich auf unserer Netzhaut befinden. Die stäbchenförmigen ermöglichen uns die Wahrnehmung von Licht, die zapfenförmigen die Unterscheidung von Farben. Wie wir Farben wahrnehmen, hängt also von diesen Photorezeptoren und der Interpretation durch unser Gehirn ab.

Die Sicht des Hundes

Die Art und Weise, wie wir die Welt sehen, ist nicht darauf beschränkt, wie es uns gelingt, Farben zu unterscheiden. Beachten Sie, dass Hunde von Natur aus kurzsichtig sind. Bei manchen Rassen, wie dem Deutschen Schäferhund, ist dies stärker ausgeprägt als in anderen. Außerdem fällt es ihnen schwer, Entfernungen genau zu beurteilen. Dafür nehmen Hunde Bewegungen besser wahr als Menschen. Sie registrieren 50 Bilder pro Sekunde, während wir nur 20 Bilder wahrnehmen. Das ist eine nützliche Fähigkeit für Raubtiere, zu denen Hunde ja gehören. Auch ihr Sichtfeld ist größer als das unsrige: Es beträgt 240° im Vergleich zu 180° bei uns.

Was die Farben angeht, so ist der Hund wie die meisten Säugetiere – und sogar einige Menschen – ein Bichromat. Das bedeutet, dass er nur zwei Arten von Zapfen auf seiner Netzhaut hat. Daher können Hunde gut zwischen Gelb und Blau unterscheiden. Bei Rot haben sie jedoch größere Schwierigkeiten. Und die Farben, die sie sehen, sind insgesamt trüber als die Farben, die wir unterscheiden können.

Urhebender Autor: Nathalie Mayer