Flora

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck einer E-Mail?

Die digitale Welt hat uns von der Papierflut befreit. Leider sind selbst unsere E-Mails energieintensiv, und neue schlechte Gewohnheiten verdrängen schnell die alten. Unsere E-Mails sind zum Beispiel sehr energieintensiv geworden. Hier erfahren Sie, wie und warum.

Laut der Organisation Carbon Literacy Project erzeugt eine Standard-E-Mail etwa 4 g CO2; mit einem umfangreichen Anhang sogar bis zu 50 g CO2. Ein 1 MB großes Urlaubsfoto an zehn Freunde zu schicken, entspricht demnach einer Autofahrt von 500 Metern. Denn selbst wenn Ihre E-Mail an einen Kollegen gerichtet ist, der nur wenige Meter entfernt ist, sendet sie Daten an die Rechenzentren von beispielsweise Google oder Yahoo, die sich in den USA befinden. Sie legt also Tausende von Kilometern zurück und durchläuft dabei Dutzende von Routern, Servern und anderen Computern. Jedes dieser technischen Geräte verbraucht Energie, um zu funktionieren. Server müssen zudem noch gekühlt werden, was durchaus energieintensiv ist.

E-Mails verursachen 410 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr

co2 fussabdruck einer e mail 300x169 - Wie groß ist der CO2-Fußabdruck einer E-Mail?Das Problem wird durch die Menge an E-Mails, die sich in unseren Postfächern ansammeln, noch verschärft. Berufstätige in Deutschland bekommen im Durchschnitt 21 Mails am Tag – Spam nicht mitgerechnet! Laut Statista wurden 2018 Milliarden von E-Mails verschickt:

  • 281 Milliarden E-Mails pro Tag (inklusive Spam)
  • 848,1 Milliarden E-Mails pro Jahr (ohne Spam)

Daraus ergeben sich rund 102,565 Billionen E-Mails im ganzen Jahr 2018 (inklusive Spam).

Wenn man diesen Durchschnitt von 4 g CO2 pro E-Mail zugrunde legt, werden also 410 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr erzeugt. Zum Vergleich: Der weltweite Luftverkehr hat im Jahr 2018 918 Millionen Tonnen CO2 produziert.

Dennoch ist der CO2 Verbrauch pro Mail weit unterschätzt. Einige Experten rechnen zum Beispiel mit 10 g CO2 anstelle von 4 g. Ein wichtiger Faktor ist die Energiequelle der beteiligten Server: Werden sie mit Strom aus nachhaltigen Quellen betrieben, ist auch der CO2 Fußabdruck kleiner. So oder so: E-Mails verbrauchen viel CO2! Denn selbst wenn sie ungeöffnet bleiben, verursachen sie 0,3 g CO2! Insgesamt werden 80 % der E-Mails nie geöffnet.

Schließlich verbrauchen E-Mails auch weiterhin Energie für ihre Speicherung. Denn all diese Daten werden in Rechenzentren gespeichert, die abhängig von ihrer Größe laut Nature jährlich 200 TWh Strom verbrauchen und 0,3 % der weltweiten Treibhausgase produzieren.

Wie kann man den CO2-Fußabdruck seiner E-Mails verringern?

  • das Telefon (eventuell SMS) der E-Mail vorziehen
  • die Größe der Anhänge verringern, z. B. indem man Bilder komprimiert oder einen Hyperlink statt eines Dokuments versendet
  • sich von allen unnötigen Newslettern und Abonnements abmelden
  • keine alten Mailadressen aufbewahren, in denen sich ungelesene Post stapelt
  • die Liste der Empfänger auf das Nötigste reduzieren
  • sortieren Sie Ihr Postfach regelmäßig und löschen Sie alle unnötigen Nachrichten

Urhebender Autor: Céline Deluzarche

Teile diesen Beitrag:
Wie funktioniert eigentlich die Wasseraufbereitung für Trinkwasser?

Wie funktioniert die Wasseraufbereitung für Trinkwasser?

Mehr erfahren
Die Taiga, ein riesiger Polarwald

Das sind die fünf größten Wälder der Welt

Mehr erfahren