Wissenschaft

Wie bewerbe ich mich in der Wissenschaft?

Wer sich auf Jobsuche begibt, sollte beachten, dass es einen großen Unterschied macht, ob ein wirtschaftlicher oder ein wissenschaftlicher Beruf angestrebt wird. Bewerbungsunterlagen die in der Wirtschaft erfolgreich sind, können auf einer Universität ein Ausschlusskriterium sein.

Das Bewerbungsschreiben

wie bewerbe ich mich in der wissenschaft 300x169 - Wie bewerbe ich mich in der Wissenschaft?Eine klassische Bewerbung für einen Job beginnt mit einem Bewerbungsschreiben. In Unternehmen der Wirtschaft ist es wichtig, mit seinen fachlichen Kompetenzen und Qualifikationen zu punkten und sich gleichzeitig individuell zu präsentieren. Auf Phrasen und Floskeln sollte dabei verzichtet werden. Im Gegensatz zur Wirtschaft kommen in Institutionen der Wissenschaft originell formulierte Bewerbungsschreiben jedoch gar nicht gut an. Auch auf bunte oder auffällige Designs sollte generell verzichtet werden. Denn in der Wissenschaft ist keine kreative Persönlichkeit gefragt. Von einem Quantenphysiker werden beispielsweise vielmehr Forscherdrang und wissenschaftliche Kompetenzen erwarten

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf ist das Kernstück einer jeden Bewerbung. Während im Anschreiben hauptsächlich die Motivation transportiert werden soll, geht es im Lebenslauf nur um die harten Fakten. Unternehmen der Wirtschaft erwarten einen tabellarischen Lebenslauf, der gut strukturiert und übersichtlich gestaltet ist. Idealerweise wird der Lebenslauf auf die individuellen Anforderungen der jeweiligen Position angepasst. In der Wissenschaft bedeutet dies, dass die bisherige akademische Karriere in den Vordergrund gestellt werden sollte. Während in der Wirtschaft der Lebenslauf maximal auf zwei Seiten Platz finden sollte, gilt dies in der Wissenschaft nicht unbedingt. Speziell wenn es um die Bewerbung für eine Professur geht, darf der Lebenslauf auch durchaus mehrere Seiten lang sein. Denn je mehr Kompetenzen, Projekte, Forschungsaufträge oder gar wissenschaftliche Durchbrüche vorgewiesen werden können, desto besser. Soft Skills wie persönliche Interessen sind für viele Personaler in der Wirtschaft interessant, um die Persönlichkeit und Belastbarkeit des Kandidaten einschätzen zu können. In der Wissenschaft sind diese Angaben jedoch nicht relevant.

Die Anlagen

Neben dem Bewerbungsschreiben und dem Lebenslauf gehören zu einer vollständigen Bewerbung auch alle relevanten Unterlagen, um Ausbildungen und berufliche Qualifikationen nachweisen zu können. Dies betrifft Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse sowie Unterlagen zu Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen. Auch Referenzen und Nachweise zu nebenberuflichem Engagement können hilfreich sein, um seine Eignung zu unterstreichen. Im wissenschaftlichen Bereich gehört neben all diesen Dokumenten auch noch eine Aufstellung aller wissenschaftlichen Projekte, Veröffentlichungen, gewonnenen Wettbewerbe etc. in die Bewerbungsunterlagen. Auch eine Liste der bereits betreuten wissenschaftlichen Arbeiten und abgehaltenen Lehrveranstaltungen kann sinnvoll sein.

Der Zeitablauf

Zeit ist bekanntlich Geld. Wenn eine Bewerbung überzeugend ist, wird ein Unternehmen in der Regel relativ schnell mit dem Bewerber in Kontakt treten und ein Vorstellungsgespräch vereinbaren. Auch ein zweites oder sogar drittes Vorstellungsgespräch ist in der Wirtschaft durchaus üblich, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Im wissenschaftlichen Betrieb arbeiten die Mühlen etwas langsamer. Speziell bei der Besetzung von Professuren können viele Monate bis zum Dienstantritt vergehen. Noch einen entscheidenden Unterschied gibt es zwischen dem Bewerbungsverfahren in der Wirtschaft und der Wissenschaft. Während es im wirtschaftlichen Umfeld durchaus üblich ist, sich nach einem Bewerbungsgespräch zu melden, um sein Interesse zu verdeutlichen und nach dem Stand der Dinge zu fragen, gilt dies im Rahmen von Berufungsverfahren als unüblich oder gar aufdringlich. Urhebender Autor: Redaktion Futura

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