Welche Wirkung hat Ingwer?

Ingwer ist eine Pflanze mit vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften. Erfahren Sie mehr über seine Vorteile, aber auch darüber, wie Sie ihn innerlich oder äußerlich anwenden können.

Ingwer ist eine mehrjährige Pflanze mit knolliger Wurzel, die ursprünglich aus Indien stammt. Er wird vor allem wegen seines unregelmäßigen und rauen Rhizoms angebaut. Die Pflanze liebt kühle und schattige Böden und ist heute in Indien und Sri Lanka, aber auch auf Jamaika, den Westindischen Inseln, in Mittelamerika und Brasilien zu finden. Ihre Wurzel wird nach der Blüte geerntet. Anschließend wird sie gewaschen und getrocknet.

Achtung: Auch, wenn Ingwer ohne Frage sehr gesund ist und sogar gesundheitsfördernde Eigenschaften hat, ersetzt er keinen Arzt. Gesundheitliche Probleme sollten deshalb immer mit einem Arzt besprochen werden.

Die gesundheitlichen Vorteile von Ingwer

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Ingwer sind zahlreich. Neben seinem Ruf als starkes Aphrodisiakum soll Zingiber officinale auch die Verdauung verbessern. Untersuchungen haben gezeigt, dass er zur Aufrechterhaltung der Darmflora und zu einer besseren Fettverdauung beitragen kann(1). Ingwer wird auch als Stärkungsmittel eingesetzt. Dank seiner antiemitischen Wirkung soll er außerdem Übelkeit und Erbrechen reduzieren. Wenn Sie unter Reisekrankheit leiden oder schwanger sind, könnte er Ihnen helfen (2). Ingwer soll auch fiebersenkend wirken(3) und eine antibakterielle Wirkung haben.

Die medizinische Schule von Salerno (Italien) war die erste, die im Mittelalter in Europa gegründet wurde. Schon für sie galt Ingwer als Mittel gegen zahlreiche Krankheiten: „Der brennende Ingwer steht mit Recht im Gegensatz zur Kälte des Magens, der Nieren und der Lungen, löscht den Durst, belebt, erregt das Gehirn, in der Jugend erweckt er junge und neue Liebe.“

Wie wird Ingwer verwendet?

In der Küche kommt Ingwer als Gewürz zum Einsatz, das viele Gerichte aromatisiert. Die Wurzel kann aber auch als Abkochung konsumiert werden, um die Verdauung zu fördern, z. B. nach einer Mahlzeit mindestens 5 Minuten lang aufgegossen. Für die gleiche Wirkung kann Ingwer auch zu Pulver zermahlen und mit Honig oder Marmelade vermischt verzehrt werden.

Die äußerliche Anwendung von Ingwer ist weniger bekannt. In Form von ätherischem Öl kann er gegen Rheuma verschrieben werden. Durch seine entzündungshemmende Wirkung kann es die Intensität der Symptome deutlich verringern.

Quellen:

• Platel K, Srinivasan K. Digestive stimulating action of spices: a myth or reality? Indian J Med Res 2004 May;119(5):167-79.
• Chrubasik S, Pittler MH, Roufogalis BD. Zingiberis rhizoma: a comprehensive review on the ginger effect and efficacy profiles. Phytomedicine 2005 September;12(9):684-701. Boone SA, Shields KM. Treating pregnancy-related nausea and vomiting with ginger. Ann Pharmacother 2005 October;39(10):1710-3.
• Anne Butin, Le gingembre : de son utilisation ancestrale à un avenir prometteur, Sciences pharmaceutiques, 2017. ffhal-01932085f.

Anmerkung: Die Phytotherapie wird in der traditionellen Medizin seit Jahrhunderten eingesetzt. Ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit werden jedoch immer noch diskutiert. Und das aus gutem Grund, wie die Weltgesundheitsorganisation in einem Bericht aus dem Jahr 1998 erklärt: „Eine relativ kleine Anzahl von Pflanzenarten wurde auf mögliche medizinische Anwendungen hin untersucht“. Dieser Artikel fügt sich natürlich in diesen Ansatz ein. In Anbetracht der möglichen Risiken von Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit Medikamenten und sogar der Toxizität bestimmter Pflanzen sollten Sie Ihren Arzt immer darüber informieren, wenn Sie regelmäßig Pflanzenheilkunde anwenden.

Urhebender Autor: Stéphanie Raynaud