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Welche Folgen hat der Klimawandel?

Experten gehen davon aus, dass der laufende Klimawandel, der auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist, einzelne Folgen haben wird, die man als positiv bezeichnen könnte. Dazu zählen beispielsweise die Entdeckung neuer Energieressourcen oder die Entwicklung des Tourismus in einigen Regionen der Welt. Insgesamt sind die Auswirkungen der globalen Erwärmung jedoch eher negativ.

Je nach den verschiedenen Klimamodellen werden die Auswirkungen der Erwärmung sehr unterschiedlich und geografisch ungleichmäßig ausfallen. Aber die globale Erwärmung des Planeten durch den verstärkten Treibhauseffekt dürfte die großen Klimamechanismen wie die durchschnittlichen Temperaturniveaus, die ozeanische und atmosphärische Zirkulation, den Wasserkreislauf usw. verändern.

Die Folgen der globalen Erwärmung für den Planeten.

Über mehrere mögliche Folgen des Klimawandels herrscht wissenschaftlicher Konsens. Einige konnten bereits beobachtet werden.

Das Schmelzen von Eis und Permafrost (oder Permafrostboden) dürfte den Zugang zu neuem Ackerland, neuen Bergbau- und Energieressourcen und neuen Seewegen eröffnen. Im Jahr 2016 verzeichnete das arktische Packeis eine Rekordschmelze.

klimawandel 300x169 - Welche Folgen hat der Klimawandel?Diese Eisschmelze wird auch zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen, wodurch sehr niedrig gelegene Gebiete überflutet und die Küstengeografie verändert werden. So ist der Meeresspiegel in den letzten 50 Jahren um etwa 10 Zentimeter angestiegen. Die Nasa schätzt, dass er in den nächsten 100 bis 200 Jahren um mindestens einen weiteren Meter ansteigen wird. Das CNRS seinerseits prognostiziert, dass zwischen 10 und 20.000 Inseln von der Landkarte getilgt werden könnten.

Die Zunahme von Verdunstung und Niederschlag sowie die Veränderung der Jetstreams – der enormen Höhenströmungen – sind Faktoren, die bereits jetzt die Häufigkeit und Intensität von Dürren – wie 2016 in Kalifornien – und Überschwemmungen erhöhen.

Die Verschiebung der Verbreitungsgebiete von Organismen und Krankheiten und damit auch großer landwirtschaftlicher Gebiete würde zum Verschwinden von Arten und Ökosystemen und zur Veränderung von Landschaften führen. So erlebte das Great Barrier Reef, eine Schatzkammer der Biodiversität und Teil des Weltnaturerbes, 2016 und 2017 zwei Jahre in Folge eine Rekordbleiche (2017 waren 1.500 von 2.300 km betroffen). Eine Korallenbleiche bedeutet, dass Korallen erst bleich werden und dann möglicherweise absterben.

Laut einer amerikanischen Studie könnte eine von sechs Tierarten aussterben. Eine Bedrohung, die je nach Weltregion unterschiedlich ausfallen würde. So wären 23 % der Arten in Südamerika bedroht, während es in Australien und Neuseeland nur 14 % sind.

Außerdem könnten extreme Wetterphänomene wie Stürme oder sintflutartige Regenfälle häufiger und intensiver auftreten.

Globale Erwärmung: Auswirkungen auf die Gesellschaft

All diese Umweltveränderungen werden wahrscheinlich tiefgreifende Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft haben.

Die Agrar- und Fischproduktion wird davon ebenso betroffen sein, wie die Wasserressourcen. Die Folgen, laut der Nahrungsmittelbank und den Vereinten Nationen: Mehr als 100 Millionen Menschen könnten bis 2080 in extreme Armut abrutschen und fast 600 Millionen könnten unterernährt sein.

Auch die territoriale Sicherheit und die Infrastruktur werden voraussichtlich beeinträchtigt werden. Die Infrastruktur könnte die prognostizierten Überschwemmungen und andere Katastrophen wie Bränden nur schwer verkraften.

Auch die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels könnten sich als erheblich erweisen. Bereits eine Erwärmung um 2-3°C würde ausreichen, um die Zahl der Menschen, die an Malaria erkranken, um 5% zu erhöhen. Und bis 2080 könnten nach Schätzungen der WHO weitere 2 Milliarden Menschen dem Risiko der Übertragung von Dengue-Fieber ausgesetzt sein. Durchfallerkrankungen – als Folge von verunreinigtem Wasserkönnten ihrerseits in den nächsten 15 Jahren um 10% zunehmen.

Die Folgen dieser Veränderungen dürften sich daher in einer steigenden Zahl von Klimaflüchtlingen und einer Zunahme der geopolitischen Instabilität niederschlagen. Bereits jetzt haben die Bewohner des Bikini-Atolls im Pazifik Asyl in den USA beantragt. Das Internally Displacement Monitoring Centre zählte zwischen 2011 und 2014 rund 83,5 Millionen Klimaflüchtlinge, während die Vereinten Nationen bis 2050 eine Zahl von 250 Millionen prognostizieren.

Der Wirtschaftswissenschaftler Nicolas Stern schätzte bereits 2007 die wirtschaftlichen Kosten einer globalen Erwärmung auf 1% bis 10% des weltweiten BIP im Jahr 2100, was etwa 5,5 Billionen Euro entspricht.

Urhebender Autor: Nathalie Mayer

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