Astronomie

Was sind Polarlichter? Definition

was polarlichter 1 - Was sind Polarlichter? DefinitionPolarlichter sind hauptsächlich in den höchsten Breitengraden der Erde sichtbar:

  • Diejenigen in der nördlichen Hemisphäre werden als „boreal“ bezeichnet;
  • die auf der südlichen Hemisphäre werden als „südlich“ bezeichnet.

Wenn die Sonnenaktivität am höchsten ist (der Sonnenzyklus dauert im Durchschnitt elf Jahre), kann man sie bis in die mittleren Breiten wie in Frankreich und manchmal sogar bis nach Spanien und Marokko beobachten.

Die Polarlichter: Erklärung

polarlichter erklarung 300x200 - Was sind Polarlichter? DefinitionEs ist der Sonnenwind, der die Polarlichter verursacht. Der überwiegende Teil der hochenergetischen Teilchen (Elektronen und Protonen), die mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 400km/s in alle Richtungen des Sonnensystems ausgestoßen werden, wird durch das Magnetfeld der Erde aus unserer Atmosphäre abgelenkt. Einige von ihnen schaffen es jedoch, die Schwachstellen an den Polen zu passieren.

Durch die Wechselwirkung mit den verschiedenen Atomen und Molekülen in der Ionosphäre, hauptsächlich Sauerstoff und Stickstoff, in Höhen zwischen 400 und 100km, entsteht ihre Färbung.

Polarlichter können in 6 Farben leuchten

Nordlichter auf Fotos (über Norwegen, Island etc.) sind meistens grün. Laut Planet Wissen (Gemeinschaftliches Wissens-Magazin des WDR, SWR und der ARD) können Polarlichter aber insgesamt 6 Farben annehmen: Grün, Rot, Blau, Violett, Weiß und selten auch Gelb.

Für die Farbe des Polarlichts sind mehrere Faktoren verantwortlich. Zum einen die Höhe (und damit die unterschiedlichen Bestandteile der Atmosphäre) und zum anderen die Energie des Sonnenwindes.

Bei einer Höhe zwischen 80 und 150 Kilometern sind Polarlichter grün und manchmal gelb. Dies geschieht durch die Verbindung mit Sauerstoff
In 150 bis 600 km Höhe trifft der Sonnenwind auf Stickstoff-Atome. Die Polarlichter leuchten dann rot und blau. Violett entsteht dabei als Mischfarbe.

Die Luft in unserer Atmosphäre besteht bis etwa 80 Kilometer Höhe aus dem gleichen Gemisch. (Dass Menschen auf hohen Bergen Sauerstoffflaschen benötigen, hängt nicht damit zusammen, dass sich weniger Sauerstoff in der Luft befindet, sondern damit, dass der Luftdruck durch die Höhe abnimmt und darum weniger Sauerstoff in der Atemluft zur Verfügung steht. Bei 100 km Höhe entspricht der Luftdruck nur noch 0,00003 % vom Luftdruck auf Meeres-Höhe.)

Weiße und graue Polarlichter

Oft erscheinen die wehenden Licht-Dünen am Himmel weiß oder weiß-grau. Dies kann mit mehreren Faktoren und auch mit einem Rest Streulicht von der Erde oder dem Mondschein zusammenhängen. Es scheint nämlich so zu sein, dass die Polarlichter, die weiß aussehen, eigentlich grün sind – also in Verbindung mit Sauerstoff entstehen. In Foto-Communitys wird berichtet, dass Polarlichter, die am Himmel als “weiß” erschienen, auf dem Foto grün sind. Dies kommt daher, dass der Sensor das elektrische Licht in seiner korrekten Farbe aufnimmt. Eine gute Kamera sieht in der Dunkelheit mehr als das menschliche Auge. Hierzu passt auch die Aussage, dass jüngere Menschen ein Nordlicht schneller als grün erkennen, während ältere Menschen es gräulich empfinden.

Bezüglich der Farben von Polarlichtern sollte einem klar sein, dass viele (besser gesagt: alle) spektakulären Fotografien dieses Himmelsphänomens nachträglich bearbeitet wurden. Das heißt, das Polarlicht ist zwar tatsächlich grün oder violett am Himmel zu sehen gewesen, doch erst die Bildbearbeitung (via Photoshop etc.) bringt die Farben im Foto deutlich hervor.

Wann und wo kann man Polarlichter sehen?

Die typischen Destinationen zur Sichtung von Nordlichtern sind in Europa Norwegen und Island. Wenn man sagt, dass Nordlichter nur in den Wintermonaten zu sehen sind, so muss die Antwort ja heißen, bedarf aber einer Zusatzerklärung. Denn Polarlichter in ihrer geschilderten Zusammensetzung kommen das ganze Jahr über vor – doch gibt es im hohen Norden im Sommer fast gar keine “Nacht”. Ab dem nördlichen Breitengrad von etwa 66,5 geht die Sonne im Sommer zwei Monate lang nicht unter. Da die Dunkelheit eine Voraussetzung für die Nordlicht-Sichtung ist, sind im Sommer keine Polarlichter zu sehen.

In den Wintermonaten wird es im höchsten Norden dafür nie hell. Ab November lebt die kleine Bevölkerung am nördlichsten Ende von Europa zwei Monate ohne (direktes) Sonnenlicht in einer langen Polarnacht.

KP-Index

Der KP-Index ist eine Art Nordlichter-Vorhersage, an welcher sich Touristen orientieren können. Am Zahlenwert 0 bis 9 lässt sich ablesen, wie wahrscheinlich eine Polarlichter-Sichtung an diesem Abend ist. Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher ist eine Sichtung.

Einige Tipps, um Polarlichter zu sehen:

Eine extra Tour zu buchen, ist empfehlenswert. Denn die Tour-Guides haben Erfahrung darin, die Lichter aufzuspüren und fahren einen zu mehreren Orten. Oft haben sie auch Freunde, die ebenfalls Nordlicht-Führer sind, und sind mit ihnen vernetzt, sodass einer den anderen lotsen kann.
Kurz gesagt: Die Chancen sind mit einem guten Führer höher, als allein.

Am besten ist eine wolkenlose und mondlose Nacht. Doch selbst mit Mondschein und mit (einigen) Wolken, lassen sich Polarlichter sehen, während eine klare Nacht umgekehrt keine Garantie ist.
Bringen Sie eine gute Fotokamera. Wie erwähnt, sieht ein guter Kamera-Sensor in der Nacht mehr als das menschliche Auge. In verschiedenen Foto- und Nordlicht-Communitys können Sie Beispiele sehen, welchen Einfluss die Qualität der Kamera auf das Nordlicht-Foto hat (mit und ohne Bildbearbeitung).

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