Astronomie

Was genau ist der Abendstern? Eine Definition

Der Ausdruck „Stern des Schäfers“ ist sehr alt und heute kaum noch jemandem bekannt. Früher hielten die Hirten, die das ganze Jahr über im Rhythmus von Tag und Nacht lebten, abends Ausschau nach dem ersten Stern am Himmel, um in den Schafstall zurückzukehren. Und so war es auch am Morgen: Wenn der letzte Stern vor Sonnenaufgang leuchtet („der Stern, der den Morgen ankündigt“), ist es Zeit, die Schafe hinauszutreiben.

Der Stern des Hirten, was ist das?

Der sogenannte „Stern des Hirten“ ist eigentlich kein Stern, sondern ein Planet. Es handelt sich um die Venus. Zugegeben, auf den ersten Blick könnte man diesen hellen Punkt, der am Morgen- oder Abendhimmel zu sehen ist, mit einem Stern verwechseln. Aber die Venus ist ein funkelnder Punkt, der uns sogar relativ nahe ist (etwa 42 Millionen Kilometer bis zum nächsten Punkt; die Sonne ist 150 Millionen Kilometer von uns entfernt).

Der Stern des Hirten, wann kann man ihn sehen?

eine definition des abendsterns 300x169 - Was genau ist der Abendstern? Eine DefinitionDer Planet Venus trägt den Namen der römischen Göttin der Schönheit und Liebe. Klein ist der Planet nicht, sondern ungefähr so groß wie die Erde. Sein Platz im Sonnensystem liegt zwischen der Erde und der Sonne. Er ist ein sogenannter innerer Planet, ähnlich wie Merkur, und daher aus irdischer Sicht immer unweit der Sonne zu sehen. Deshalb kann man sie nur im Licht der Morgen- oder Abenddämmerung und niemals mitten in der Nacht bewundern.

Früher glaubten die Menschen, dass es zwei Sterne gibt: einen Morgenstern (Eosphoros auf Griechisch, „der das Licht der Morgenröte trägt“, oder Luzifer für die Römer — lux bedeutet „Licht“) und einen Abendstern (Hesperos oder Vesper). Die Griechen wiesen jedoch nach, dass es sich um dasselbe leuchtende Objekt handelt, nämlich um einen „wandernden Stern“ (asteres planetes), einen Planeten statt eines Fixsterns.

Die Venus ist manchmal am Abend und manchmal am Morgen zu sehen, aber nie beides gleichzeitig. Da sie nach der Sonne und dem Mond der dritthellste Himmelskörper ist, ist sie schon in den ersten Minuten der Dämmerung leicht zu erkennen.

Beachten Sie, dass der Hirtenstern und der Polarstern zwei verschiedene Gestirne bezeichnen, die nicht verwechselt werden sollten. Der Polarstern, der viel weniger hell als die Venus ist, hat die Besonderheit, dass er fest am Himmel zu stehen scheint und den Norden anzeigt. Er markiert den Himmelsnordpol.

Urhebender Autor: Redaktion Futura

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