Was sind die besten Streaming Softwares?
Videos sind beliebt wie eh und je. YouTube stellt jedes Jahr einen neuen Rekord darin auf, wie viele Videos aufgerufen wurden. Es ist einfach, Videos bei einem Online-Dienst zu hosten. Aber wissen Sie auch, wie Sie Ihren eigenen Server für Live-Video-Streaming einrichten können? In diesem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Lösungen für das Live-Streaming vor.
Streaming bedeutet, dass Sie Musik oder Videos direkt über den Browser abrufen, ohne eine Datei manuell herunterladen zu müssen. Der Begriff wird manchmal für das Anschauen von Filmen und Serien verwendet, die gegen das Urheberrecht verstoßen. Dies weckt aber einen falschen Eindruck: Streamen an sich ist eine legale Tätigkeit, wie Netflix, Amazon Prime Video und ähnliche Plattformen beweisen. Allerdings können durch diese Technik durchaus auch Inhalte angeschaut werden, die nicht zur Verfügung stehen dürften. Darüber hinaus bietet das Streamen viele praktische Verwendungsmöglichkeiten. Es ist z. B. bei einer Videoüberwachungslösung unerlässlich.
Vor einigen Jahren machte Twitter mit der App Periscope Furore, die jedem die Möglichkeit bot, den Videostream seines Smartphones live ins Internet zu streamen. Seitdem haben sich auch Snapchat, Facebook und YouTube gewappnet, um ihren Nutzern eine ähnliche Funktion anzubieten.
Auf Windows-Computern gibt es mehrere Softwareprogramme, die sich dem Live-Videostreaming widmen. Aber sie sind oft sehr kostspielig und eher für professionelle Bild- und Informationsverarbeiter geeignet. Als Privatperson können Sie einen persönlichen Streamingserver einrichten, um ein Videoschutznetzwerk zu verwalten, Multimediainhalte im Familienkreis zu verbreiten oder sogar eine Amateursendung oder -reportage live zu zeigen. Wenn dies Ihr Ziel ist, lesen Sie diesen Artikel weiter, um unsere Auswahl der besten Streaming-Software zu sehen.
Broadcam: Der sichere Wert für hochwertiges Videostreaming
Broadcam verwandelt einen Windows-PC problemlos in einen Streaming-Server. Sie können damit Live-Videos oder auf der Festplatte gespeicherte voraufgezeichnete Dateien streamen, die es automatisch in das MP4-Format umwandelt. Beim Start einer neuen Sendung schlägt die Streaming-Software vor, eine Webcam oder ein Videoaufnahmegerät nach Wahl zu verwenden. Dabei können die Auflösung, die Bildfrequenz und ein eventuelles Mikrofon für die Tonspur eingestellt werden. Die Software kann sich auch mit einer IP-Netzwerkkamera verbinden, wenn der Benutzer die URL, den Benutzernamen und das Zugangspasswort angibt.
Die Software bietet zwei Streaming-Methoden an: die „direkte Verbindung“ Broadcam oder YouTube Live Streaming. Im ersten Fall wird der Inhalt als ASF, FLV oder HLS (HTTP Live Streaming) gestreamt und die Zuschauer müssen sich mit Ihrem Broadcam-Link verbinden, um ihn zu sehen. Die zweite, neuere Option streamt Audio-/Videoinhalte auf YouTube. Um sie zu nutzen, muss die Live-Streaming-Option zuvor im YouTube-Benutzerkonto aktiviert werden. Sobald ein Live-Streaming-Ereignis erstellt und gestartet wurde, können alle Internetnutzer von dieser Plattform aus auf den Stream zugreifen.
Vorteile von Broadcam
- praktische und intuitive Benutzeroberfläche
- beim Start bietet der Assistent ein Videotutorial oder eine Kurzanleitung für den Einstieg an
- keine zeitliche Begrenzung der Nutzung; das Programm ist für den persönlichen Gebrauch kostenlos
Nachteile von Broadcam
- das Hinzufügen von Wasserzeichen zu einem Video ist auf die kostenpflichtige Version beschränkt
- bei einer direkten Verbindung muss der Nutzer die Ports seines Routers manuell öffnen
- standardmäßig wird es beim Systemstart ausgeführt
Yawcam: Die schlanke Software
Yawcam ist ein kostenloses Programm, das wesentlich schlanker ist als die anderen in diesem Vergleich vorgestellten Lösungen. Die Hauptidee hinter der Software ist, ein einfaches, ressourcenschonendes Werkzeug für die Live-Übertragung von Videos im Internet bereitzustellen. Dank Yawcam benötigen Hobbyfilmer keine aufwändige Hardwarekonfiguration, um Live-Inhalte zu streamen.
Die Streaming-Software kann so konfiguriert werden, dass sie eine Videoquelle über FTP oder HTTP sendet oder in eine Datei extrahiert. Über ein Panel kann man sich die Anzahl der Personen anzeigen lassen, die den Stream gerade ansehen.
Trotz des geringen Speicherplatzes, den das Programm belegt, ist eine gut durchdachte Bewegungserkennung integriert. Es ermöglicht die automatische Aktivierung der Aufnahme oder des Streams, sobald eine Bewegung erkannt wird.
Vorteile von Yawcam :
- extrem leicht, das Programm läuft auf bescheidenen Konfigurationen
- praktisches Werkzeug zur Erkennung von Bewegungen
Nachteile von Yawcam:
- alte Schnittstelle, unpraktisch
- in Java programmiert, nicht die am meisten empfohlene Sprache für einen geringen Ressourcenverbrauch
- kein Einarbeitungsassistent, der Benutzer muss die Ports seines Routers manuell öffnen
OBS Studio: Umfassend und kostenlos
OBS Studio wurde 2016 erstmals in einer stabilen Version veröffentlicht. Die Software ist das Ergebnis der Entwicklergemeinschaft des OBS-Projekts, das von dem Entwickler Hugh Bailey (oder jp9000) getragen wird. Es bietet eine Auswahl aus einer Vielzahl von Quellen für einen Stream:
- Spielaufnahme
- Bildschirmaufnahme
- Fensteraufnahme
- Diashow
- Bild
- Medien
- Browser
- Szene
- VLC-Videoquelle
- Audioaufnahme am Eingang und am Ausgang
- usw.
Die verschiedenen Streams können innerhalb des Editors leicht zusammengestellt, überlagert und bearbeitet werden. Dort findet man auch Werkzeuge zur Transformation von Videos, um das Bild zu drehen, vertikal/horizontal zu spiegeln oder an den Bildschirm anzupassen. Ein Audiomischer ist vorhanden, um jede Audiospur der verwendeten Dateien oder Aufnahmegeräte unabhängig zu verwalten. In den Einstellungen ermöglicht OBS Studio die Festlegung des für das Streaming-Hosting verwendeten Dienstes aus über 40 Plattformen wie Twitch, Twitter/Periscope, YouTube, Facebook Live, Vimeo und anderen weniger bekannten.
Alle Funktionen von OBS Studio sind vollständig und kostenlos zugänglich. Die Software verarbeitet Live-Videos bis zu einer Full-HD-Auflösung (1920 x 1080). Beim ersten Start fragt ein automatischer Einrichtungsassistent, ob Sie die Software zum Senden oder Aufnehmen verwenden wollen, damit sie auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann.
Vorteile von OBS Studio
- großartige logische und moderne Benutzeroberfläche
- Verbreitung auf über 40 Streaming-Plattformen
- aktive Community, regelmäßige Updates
- kann durch Plugins erweitert werden
Nachteile von OBS Studio
- der Editor könnte mehr Filter und Einstellungen anbieten, um den Videostream zu optimieren
- kann für Personen, die keine Erfahrung mit Videobearbeitung haben, komplex erscheinen
Wirecast: Die Broadcasting-Software für Bildprofis
Wirecast richtet sich eindeutig an professionelle Bildbearbeiter und Live-Streaming-Anbieter. Sie ist in drei Versionen erhältlich, deren Lizenz mehrere hundert Dollar kostet. Für Einsteiger und Amateure ist diese Software deshalb meist nicht sehr attraktiv. Die Firma Telestream, die es vertreibt, hat jedoch eine gute Initiative ergriffen und es für 30 Tage als kostenlose Testversion zur Verfügung gestellt. So können alle Nutzer die Funktionen dieser leistungsstarken Software ausprobieren.
Wirecast enthält einen vollständigen Editor für die Bearbeitung Ihrer Videos. Es unterstützt eine unbegrenzte Anzahl von Ebenen, in die man problemlos den Stream von angeschlossenen Aufnahmegeräten, lokal oder im Netzwerk gespeicherten Dateien, IP-Kameras und Tools zur Aufnahme von Videobildschirmen einfügen kann.
Wirecast ermöglicht es, eine Vielzahl von Diensten zum Hosten des Streamings zu nutzen: Akamai, Facebook Live, Livestream, Microsoft Stream, Twitch, Twitter/Periscope, Vimeo, YouTube und viele andere. Man kann sich auch dafür entscheiden, einen eigenen RTMP-Server zu erstellen oder Windows Media Streaming zu verwenden, indem man die Adresse des Servers und die Nummern der zu verwendenden Ports selbst festlegt.
Vorteile von Wirecast
- Layout in professioneller Qualität
- zahlreiche erweiterte Funktionen
- regelmäßige Aktualisierungen
Nachteile von Wirecast
- nach der kostenlosen 30-tägigen Testphase kostenpflichtig
- frisst viele Systemressourcen
- erfordert mehrere Stunden Übung, um die Funktionen richtig zu nutzen
Urhebender Autor: Redaktion Futura