Astronomie

Warum zeigen sich uns keine Aliens?

warum zeigen sich keine aliens 300x300 - Warum zeigen sich uns keine Aliens?Wir leben in einer Galaxie, die von Hunderten von Milliarden Sonnen bevölkert ist. Warum also haben wir in diesem riesigen Raum bisher keinen Kontakt zu außerirdischen Zivilisationen aufnehmen können? Es gibt elf Erklärungsversuche, die Licht ins Dunkle bringen sollen.

Gibt es Leben noch auf anderen Planeten als nur auf der Erde oder sind wir absolut allein im Universum? Eine Frage, die die Menschheit schon lange plagt. Angesichts der Hunderten von Milliarden Sternen und Planeten in unserer Galaxie, ist man geneigt zu denken, dass es irgendwo anders auch noch ein Leben geben könnte.

Außerdem sind seit der Entstehung der Milchstraße 13 Milliarden Jahre vergangen. Während dieser Zeit könnte eine Vielzahl von Leben auf anderen Planeten entstanden sein. Wenn es also, wie Enrico Fermis berühmtes Paradoxon besagt, anderswo Leben und außerirdische Zivilisationen gibt (Carl Sagan sagte mehr als 10.000 voraus), warum sind diese Wesen dann noch nicht zu uns gekommen? Hier sind elf Möglichkeiten, die das Schweigen anderer potenzieller Spezies erklären könnten:

Es gibt keine Außerirdischen

Eine Möglichkeit wäre, dass wir gänzlich allein im ganzen Universum sind. Es gibt nirgends ein Leben außer auf der Erde. Alle anderen Welten sind unfruchtbar. Vielleicht hat das Leben dort aber auch irgendwann einmal begonnen, ist dann durch ein kosmisches Ereignis jedoch wieder ausgelöscht worden. Dieses Szenario ist durchaus möglich, aber doch nur schwer zu glauben. Denn immerhin wissen wir, dass es laut Statistik allein in unserer Galaxie mindestens 40 Milliarden bewohnbare Exoterrestrische geben müsste.

Es gibt kein intelligentes außerirdisches Leben

Zunächst einmal: Wie definieren Sie intelligentes außerirdisches Leben? Sind wir ein Teil davon? Schließlich kann es anderswo durchaus Leben geben, das dann aber vielleicht primitiver Natur ist: Zum Beispiel Mikrobiell, wie das Leben auf der Erde auch einst begann und sich dann über Milliarden von Jahren entwickelt hat. Oder Pflanzen und Tiere, die vielleicht (noch) nicht die Fähigkeit haben, über ihren Planeten hinaus zu kommunizieren.

Die Aliens benutzen keine Technologie

Extraterrestrische Zivilisationen haben möglicherweise nicht die Technologie, um mit anderen Welten zu kommunizieren. Ihre Entwicklung ist vielleicht ganz anders verlaufen als bei uns und daher sind sie vielleicht schlichtweg nicht an einer Kommunikation mit uns interessiert.

Die Aliens haben eine viel fortschrittlichere Technologie als wir

Alternativ könnte die Technologie der Aliens auch viel weiter fortgeschritten sein als unsere. Es ist möglich, dass sie Kommunikationsarten verwenden, die wir noch gar nicht kennen und die für uns unmöglich zu entschlüsseln sind.

Extraterrestrische Zivilisationen zerstören sich selbst

Wenn wir die Herausforderungen betrachten, vor denen die Menschheit seit Mitte des 20. Jahrhunderts steht, könnte man durchaus vermuten, dass auf anderen Planeten, sogenannte „intelligente“ Zivilisationen ihren eigenen Untergang verursacht haben könnten. Was uns betrifft, so sind die Bedrohungen des Zusammenbruchs und/oder des Aussterbens vielfältig: nuklearer Brand am Ende eines Weltkonflikts, starke globale Erwärmung, Hungersnöte, Dürren, Krankheiten, Kriege oder der Zusammenbruch der Demokratien. Und all das in Verbindung mit dem sechsten Massenaussterben, Epidemien usw. Trotzdem bleibt natürlich zu hoffen, dass die Menschheit in der Lage sein wird, solche Probleme zu vermeiden.

Das Universum ist eine sehr gefährliche Umgebung

universum gefahrliche umgebung 300x200 - Warum zeigen sich uns keine Aliens?Wie wir oben gesehen haben, hat auf der Erde bereits ein sechstes Massenaussterben begonnen. Während dieses durch unsere Spezies verursacht wurde, wurden die vorherigen alle auf natürliche Weise – unter anderem durch Asteroiden – verursacht.

Heute weiß der Homo sapiens, dass Asteroiden eines Tages das Leben auf der Erde gefährden können. Zusätzlich sind jedoch auch andere kosmische Ereignisse potenzielle Gefahrenquellen für unser Leben auf der Erde: Supernova, Quasare oder auch heftige Sonneneruptionen. Es ist also möglich, dass das Leben an anderer Stelle im Universum noch gar keine Zeit oder Möglichkeit für eine Entwicklung hatte. Bedenken Sie zum Beispiel, dass die Roten Zwerge, um die oft Gesteinsplaneten entdeckt werden, offensichtlich Sterne mit einer verheerenden Stimmung sind. Ihre wiederholten Wutausbrüche verringern die Chancen erheblich, dass diese Planeten wirklich bewohnbar sind.

Die Milchstraße ist sehr groß

Eine weitere Erklärung, warum der Kontakt mit einer fortgeschrittenen außerirdischen Zivilisation bisher noch nicht stattgefunden hat, könnte sein, dass unsere Galaxie – und noch wichtiger, das Universum – einfach zu groß ist. Bei einem Durchmesser von 100.000 Lichtjahren können wir uns vorstellen, dass Signale vom anderen Ende der Milchstraße mehrere Jahrtausende brauchen, um anzukommen. Es kommt auf die Entfernung an und auch darauf, wann es abgesetzt wurde. Und dann sollte man auch nicht vergessen, dass es Hunderte von Milliarden von Sternen gibt… Vielleicht sind wir einfach bisher noch nicht entdeckt worden. Wir stehen vielleicht nicht mal auf der Liste aller Interessenten… Die Auswahl ist immerhin unermesslich. Wenn sie zum Beispiel vor 100 Jahren ein Signal ausgesendet haben und sie 10.000 Lichtjahre entfernt sind, dann müssen wir noch 9.900 Jahre warten ehe wir ein Lebenszeichen erhalten.

Wir haben noch nicht lange genug gesucht

Es ist noch kein Jahrhundert her, dass die Menschheit mit Radioteleskopen Signale einer außerirdischen Zivilisation auffangen konnte. Die eigentliche, aktive Suche nach Signalen begann sogar erst vor 60 Jahren. Das ist eine extrem kurze Zeitspanne im Vergleich zum Alter der Milchstraße.

Außerdem gibt es so viele mögliche Richtungen, dass wir unser Ohr nicht unbedingt an die richtige Stelle legen. Wie Andrew Fain in einem Artikel in UniverseToday illustrierte, ist es ein bisschen so, als würde man die Frequenz eines Freundes auf einem CB-Funkgerät suchen, das etwa 250 Milliarden Kanäle hat.

Die Aliens senden nur wenige oder gar kein Signal

Es ist immer noch möglich, dass außerirdische Zivilisationen uns zwar zuhören aber selbst keine starken Signale aussenden. Wir hingegen schicken einige in Richtung der verschiedensten Sterne.

Die Aliens meiden uns

Wir kennen die Denkweise möglicher Aliens natürlich nicht. Aber man kann sich vorstellen, dass wir sie vielleicht überhaupt nicht interessieren und das auch unser Planet uninteressant für sie ist. Gegebenenfalls sind auch die Bedingungen hier auf der Erde nicht gut für sie.

Es ist auch möglich, dass sie eine galaktische Politik der Nichteinmischung in Welten wie die unsere haben. Vielleicht waren sie der Meinung, dass ein Kontakt zu verfrüht wäre und haben sich bewusst dafür entschieden, uns zumindest vorerst in Ruhe zu lassen, damit wir uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern können.

Die Aliens sind schon da

aliens sind da 300x170 - Warum zeigen sich uns keine Aliens?Last but not least: Vielleicht sind die Besucher anderer Planeten auch schon da und wir haben sie nicht einmal bemerkt. Vielleicht beobachten sie uns also ganz diskret.

Lächerlich hingegen scheint die Annahme, dass Außerirdische Vereinbarungen mit den Regierungen mehrerer Länder getroffen haben. Verschwörungstheoretiker im Netz lassen so etwas immer mal wieder verlauten.

Sind wir nun allein im Universum oder nicht? Auf jeden Fall glauben mehrere Astronomen und Exobiologen, dass es auf diese Frage schon bald eine Antwort geben könnte. Die Forscher sind zuversichtlich, dass Entdeckungen außerirdischen Lebens in den nächsten Jahren gemacht werden. Zum einen innerhalb unseres Sonnensystems und zum anderen auf felsigen Exoplaneten, wie wir ebenfalls mit immer größerer Schärfe untersuchen.

Urhebender Autor: Xavier Demeersman

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