Warum sieht Blut in den Venen blau aus?

Das Blut, das durch unsere Adern fließt, ist schön rot. Aber warum sehen wir es manchmal blau?

Bei den meisten Tieren ist das Blut rot. Diese Farbe wird durch ein Protein verursacht, das in den Erythrozyten oder roten Blutkörperchen enthalten ist. Das Hämoglobin, wie es genannt wird, hat unter anderem die Aufgabe, Sauerstoff in den roten Blutkörperchen zu binden und so das gesamte Gewebe zu versorgen. Wenn das Blut rot ist, warum erscheint es dann in unseren Venen blau?

Die Haut lässt nur blaues Licht durch

Forscher haben untersucht, warum blutführende Gefäße im menschlichen Gewebe blau erscheinen können (Studie aus dem Jahr 1996). Sie zeigten, dass die Farbe der Blutgefäße von verschiedenen Faktoren wie z. B. von den Streu- und Absorptionseigenschaften der Haut bei verschiedenen Wellenlängen, dem Sauerstoffgehalt des Blutes, der seine Absorptionseigenschaften beeinflusst, sowie dem Durchmesser und der Tiefe der Gefäße bestimmt wird.

Wenn man die Venen durch die Haut betrachtet, erscheinen sie blau, was auf den Filter der Haut zurückzuführen ist, der nur blaues Licht durchlässt. Wenn wir aber unsere Arterien beobachten könnten, was meist nicht möglich ist, weil sie zu tief unter der Haut liegen, würden wir sie mit Sicherheit auch blau sehen.

Die rote Farbe des Blutes hängt mit dem Hämoglobin zusammen

Um Sauerstoff zu binden, hat das Hämoglobin eine besondere Struktur, das sogenannte Häm, in dem ein Eisenatom die Rolle des Fixierers spielt. Durch die Oxidation dieses Eisenatoms, wird dem Blut seine rote Farbe verliehen, ähnlich wie die rote Farbe von Rost, der nichts anderes als oxidiertes Eisen ist.

Es ist also ganz normal, dass das sauerstoffreiche Blut in den meisten Arterien eine kräftigere rote Farbe hat als das weniger Sauerstoff führende Blut in den Venen, das dunkelrot ist.

Die Legende vom blauen Blut in den Venen rührt auch daher, dass man in einem Schema die Venen oft blau zeichnet, um sie besser von den rot dargestellten Arterien unterscheiden zu können.

Urhebender Autor: Redaktion Futura